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20.06.2010 - Das Tagebuch des Mike Büskens – Teil 2: Von Kaiserslautern bis Koblenz
Riesen-Jubel: Das erste Spiel unter Mike Büskens gewinnt das Kleeblatt deutlich
Riesen-Jubel: Das erste Spiel unter Mike Büskens gewinnt das Kleeblatt deutlich
In Teil zwei des Tagebuchs rollt endlich wieder der Ball. Zum Rückrundenauftakt wartet mit dem Tabellenführer aus Kaiserslautern gleich ein schwerer Brocken auf das Kleeblatt. Doch die SpVgg startet mit einem fulminanten Sieg in das Jahr 2010. Im Februar steht dann das Highlight des Jahres an: das Pokalviertelfinale gegen den FC Bayern München in der Allianz Arena. Das Kleeblatt verliert zwar, doch die Enttäuschung über die Niederlage hält sich in Grenzen, denn die SpVgg hat sich sehr gut präsentiert. Ganz anders stellt sich die Situation nach der Niederlage gegen Koblenz dar…


16.01.2010
Das Team enttäuscht mich nicht. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase gelingt uns ein Doppelschlag vor der Halbzeit. Wir gewinnen mit 3:0 und legen die Messlatte für die kommenden Aufgaben sehr hoch. Für das Trainerteam geht es jetzt darum, sehr sachlich mit diesem euphorischen Ergebnis umzugehen.
Der schönste Moment an diesem Tag ist aber der, als auf einmal meine Kinder im Kabinengang vor mir stehen. Ich wusste nicht, dass meine Frau und die Kinder zu meinem ersten Spiel als Cheftrainer kommen und da ich nah am Wasser gebaut bin, war das der emotionalste Moment für mich.

22.01.2010
In den vergangenen Tagen wurden mit Pekovic und Rozman zwei neue Spieler für unser Team verpflichtet. Wir spielen beim FSV Frankfurt und gewinnen gegen einen direkten Konkurrenten aus dem unteren Tabellendrittel mit 5:0. Peko gibt sein Debüt, muss aber schon nach weniger als einer halben Stunde raus, da er schon Gelb hatte. Die Mannschaft erzielt sehr schöne Tore und spielt sehr schnellen Fußball nach Vorne.

29.01.2010
Die Platzverhältnisse schränken unsere Trainingsarbeit sehr ein. Schnee und eisige Temperaturen verlangen viel von unserem Mehmet. Er lässt uns im Stadion trainieren. Dieser Platz ist ihm absolut heilig und das hat bestimmt eine große Überwindung gekostet. Aber der Aufwand wird mit einem späten Tor gegen Energie Cottbus belohnt. In der 90. Minute trifft Chris Nöthe mit einem fulminanten Schuss ins Tor des Gegners. Cottbus hatte einige große Möglichkeiten, ein Tor blieb ihnen aber zum Glück versagt.

05.02.2010
Das Spiel gegen die Arminia aus Bielefeld verlieren wir mit 1:2. Wir haben das Spiel eigentlich eine Stunde beherrscht und sind verdient in Führung gegangen. Mit schnellem und geradlinigem Fußball erspielten wir uns weitere Möglichkeiten und ließen die Ostwestfalen nicht zur Entfaltung kommen. Durch eigene Fehler konnte der Gastgeber wieder ins Spiel kommen und drehte unerwartet die Partie. Mein Frust war unfassbar groß. Wir haben einem am Boden liegenden Gegner wieder aufgeholfen und drei Punkte verschenkt.

06.02.2010
Schaue mir das Spiel VfL Wolfsburg gegen Bayern München an. Bayern siegt sehr deutlich mit 3:0. Gegen diese Mannschaft sollten wir also vier Tage später im Pokal antreten. Das rechte Bein von Robben hat einen höheren Marktwert als unsere ganze Mannschaft und dann auch noch auswärts.

10.02.2010
Das Spiel der Spiele für uns. 8000 Fans begleiten uns in die Höhle des Löwen. Ein Spiel in der Allianz Arena. Die Fahrt zum Stadion zieht sich, ab mittags hat es in München kräftig zu schneien begonnen und die Straßenverhältnisse sorgen dafür, dass wir erst in letzter Minute im Stadion ankommen. So bleibt den Spielern wenigstens keine Zeit, um großartig über die Gegenspieler nachzudenken.
In der 4. Minute geraten wir durch Müller in Rückstand, welch ein Beginn dieses Spiels! Doch wir erstarren nicht vor Ehrfurcht, sondern attackieren die Bayern immer wieder sehr früh im Spielaufbau. Darauf waren sie nicht vorbereitet. Chris Nöthe gelingt nach elf Minuten der Ausgleich und Sami Allagui bringt uns sogar noch vor der Pause in Führung. Leider vergeben wir noch weitere Möglichkeiten in der ersten Hälfte. Wir hätten durchaus schon mit 4:1 in Führung liegen können und liefern ein fast perfektes Spiel ab. In der Kabine sammeln wir noch einmal alle Kräfte. Wir haben eine hohe Laufbereitschaft gezeigt und wohl jeden im Stadion überrascht und überzeugt. In der 58. Minute kassieren wir einen sehr fragwürdigen Elfmeter gegen uns. Stephan Fürstner schmeißt sich in einen Schuss und bekommt den Ball an die Hand. Ich möchte nicht nachkarten, aber ich denke, wir hätten diesen Elfmeter nie für uns bekommen. Mit einem Doppelschlag erhöht Frank Ribery dann auf 4:2 und unser Widerstand war gebrochen. Uns fehlte die Kraft und der Glaube um ein solches Spiel noch einmal zu drehen. Am Ende verlieren wir mit 6:2. Definitiv um einige Tore zu hoch und leider auch mit einer verpassten Sensation im Gepäck. Wir hatten wirklich die Möglichkeit zum Sieg, auch wenn das bei dem Endergebnis kaum einer glauben mag.

14.02.2010
Spiel gegen den zweiten Münchner Verein. Die Löwen kommen und bei uns spürt man noch die Enttäuschung nach dem Bayern-Spiel. Im Tor müssen wir umstellen. Stephan Loboué hat sich im Pokalspiel verletzt und für ihn kommt Max Grün zu seiner Saisonpremiere. Sorgen mache ich mir darum nicht. Max hat in den letzten Wochen sehr gut trainiert und sich unser Vertrauen verdient. Leider beginnt das Spiel sehr schlecht für uns. Mit dem ersten Angriff und einem abgefälschtem Schuss gehen die Löwen in Führung. Wir finden nicht zu unserem Rhythmus. 1860 ist immer ein Schritt schneller. Wie verwandelt kommen wir nach der Pause auf das Spielfeld. Wir spielen fast nur auf ein Tor und investieren wahnsinnig viel. Uns gelingt der Ausgleich durch Chris Nöthe, weitere Treffer verhindern Latte und Pfosten und nach einem unnötigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung gelingt dem Auswärtsteam aus der bayerischen Landeshauptstadt noch der glückliche Siegtreffer.

21.02.2010
Glücklicher Sieg beim anderen Kleeblatt-Team der Liga. Oberhausen hat die größeren Chancen, uns gelingt aber das Tor. Sami Allagui staubt zum Siegtreffer ab. Nach drei unnötigen Niederlagen endlich wieder ein Sieg für uns. Dieser Sieg ist wichtig für unser Selbstvertrauen, ein junges Team lebt auch von dem Glauben an die eigene Leistungsstärke.
In der Woche standen wieder einige Gespräche mit Spielern auf dem Programm. Da wir in Fürth nicht mit der Schubkarre voller Geld durch die Lande ziehen können, müssen wir immer einen Schritt schneller sein als unsere Mitbewerber. Wir können Perspektive bieten.

27.02.2010
Nach einer druckvollen Anfangsphase gehen wir verdient mit 1:0 durch Leo Haas gegen Hansa Rostock in Führung. Max Grün bewahrt uns mit einigen Paraden vor dem Ausgleich. So was nennt man einen Arbeitssieg.

05.03.2010
Spiel in der alten Heimat. Nachdem ich die ersten Heimspiele von Fortuna Düsseldorf noch als interessierter Zuschauer zusammen mit meinen begeisterten Kindern verfolgt habe, sitze ich nun am Spielfeldrand. Die Reise in die Vergangenheit ist mit großer Freude verbunden. Ich freue mich auf einige bekannte Gesichter und auf eine gute Stimmung im Stadion. Fortuna mit Feldvorteilen, wir aber gerade in der 2. Halbzeit mit den größeren Chancen. Ich kann sehr gut mit dem Remis leben, wir haben uns gegen das heimstärkste Team der Liga vernünftig verkauft. Viele Freunde und meine Familie unterstützen mich an meiner alten Wirkungsstätte. Leider darf ich nach dem Spiel nicht zu meiner Familie in den Fanblock. Das Tor zu den Rängen bleibt für mich verschlossen.
In dieser Woche hatten Rachid und ich ein interessantes Treffen mit einem Spieler. Das Gespräch mit diesem Spieler war super und von seiner Art war ich begeistert. Der Spieler hat sich dann später auch für uns entschieden und ich wünsche ihm und uns, dass er eine gute Zeit in Fürth hat.

12.03.2010
Trostloses Unentschieden gegen Union Berlin. Wir konnten dem Gegner selten Probleme bereiten. Leo Haas hat mit einem fulminanten Schuss noch die Chance zum Siegtreffer, verdient wäre es aber nicht gewesen.

17.03.2010
Sehe ein begeisterndes U17-Junioren-Spiel. Mit viel Leidenschaft gewinnt unsere Mannschaft gegen einen Nachbarclub. Die SpVgg kommt über eine perfekte Einstellung und den Willen zu einem hochverdienten Sieg.

19.03.2010
Der Tag meines 42. Geburtstags. Auswärtsspiel in Koblenz, leider ohne Geschenke der Koblenzer Mannschaft. Wir spielen gegen einen Gegner, der um sein Überleben kämpft. Durch unsere gute Rückserie haben wir eigentlich jegliche Abstiegsgefahr verjagt und so spielen wir auch. Unser Auftreten war die größte Enttäuschung der Rückrunde für mich. Auch wenn wir uns in der 2. Halbzeit einige Möglichkeiten herausgespielt haben, haben wir vollkommen verdient verloren. Wir haben Grundwerte wie resolute Zweikampfführung nicht gezeigt und es dadurch dem Gegner leicht gemacht.
Als wir zu später Stunde wieder nach Fürth kommen, warten noch ein Paket von meiner Familie und Geschenke der Hotelbelegschaft auf mich. Sie verursachen ein kleines Lächeln, können aber meine Grundstimmung nicht verändern. Ich hasse Niederlagen. Ich akzeptiere Niederlagen wenn der Gegner besser war und wir alles abgerufen haben. Das war gegen Koblenz nicht der Fall und das tut weh.

20.03.2010
Auch der Mannschaft tut die Niederlage weh. Wir ändern das Trainingsprogramm. Eigentlich bin ich kein Freund solcher Maßnahmen, aber ein Regenerationstraining braucht die Mannschaft nach dem Koblenz-Spiel nicht. Ich wüsste nicht, wovon wir uns regenerieren sollten.

K.B.

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