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  Fußball auf dem Weg nach Fürth     Die Gründungsjahre     Die Grundsteine des sportlichen Erfolges  
  Die stürmischen 20er     Der Weg ins neue Jahrhundert        

4. Die stürmischen 20er Jahre

Neuanfang und erneute Erweiterung des Sportparks
"Af jeden Sportplatz dou in Färth Etz wieder Sunntags foußballt werd. Dou is a Lebn, a Kampf, a Hetz, Bis drinna is der Bolln im Netz. Dou hupfn zwazwanzg Leit drum rum Und außen stöiht es Publikum. Dös lacht und jubelt, schendt und grollt Halt je nachdem der Foußball rollt..."

(Ernst Kiesel)

Seit 1919 stellte die SpVgg nach dem Krieg als einer der ersten deutschen Vereine wieder Beziehungen zum Ausland her "und versuchte Deutschland wenigstens sportlich wieder international aus der Isolierung zu helfen".

Unter anderem reiste man nach Spanien, Italien und Ungarn und spielte gegen renommierte Klubs wie zum Beispiel den FC Barcelona, Internazionale Mailand und "gegen die beste Mannschaft des Kontinents, MTK Budapest".
Nachdem der Spielbetrieb langsam, aber sicher wieder auf vollen Touren lief, erwies sich der Sportpark bald schon wieder als zu klein, und man musste sich ab März 1920 wieder einmal Gedanken über einen erneuten Ausbau machen. 

In einer Hauptausschusssitzung am 21. März wurde das Projekt zur Platzerweiterung trotz finanzieller Bedenken einstimmig genehmigt, und es wurde sowohl eine Platzbebauungskommission als auch eine Finanzkommission gebildet, "die sich mit dem Ausbau des Platzes bezw. der Aufbringung der hierzu erforderlichen Mittel zu beschaffen hatte". 

Schon in einer wenige Tage später folgenden zweiten Ausschusssitzung hatte die Finanzkommission einen Vorschlag zur Finanzierung ausgearbeitet, dem zugestimmt wurde: Der Fabrikbesitzer Karl Kunreuther schlug als Vertreter der Kommission vor, für das Vorhaben eine Anleihe als 1. Hypothek aufzunehmen. 

Die Anleihe sollte durch die Ausgabe von Anteilscheinen an Freunde und Mitglieder des Vereins aufgebracht werden. In der Hauptversammlung vom 31. März wurde daraufhin einstimmig beschlossen, "zur Beschaffung einer erstklassigen Sportanlage den Neuerwerb von 17 Tagwerk Grundstücke vorzunehmen und zur Aufbringung der hierzu erforderlichen Mittel eine Anleihe bis zu 40.000 Mk. durch Hinausgabe von viereinhalbprozentigen Teilschuldverschreibungen aufzunehmen".
Schon Mitte April konnte der Kassier berichten, dass bereits mehr als 300.000 Mark gezeichnet seien. Da es jetzt keine finanziellen Bedenken mehr gab, stand dem Kauf des nun fast 29 Tagwerk großen Geländes nichts mehr entgegen. 

Für den Ausbau wurde der Dipl. Architekt Kohler beauftragt, doch dessen Kostenvoranschlag von 674.500 Mark konnte man nicht zustimmen, da bereits 165.000 Mark für den Platzankauf und 58.200 Mark für die Einplankung ausgegeben wurden. 

Deshalb beschloss man, nur das Hauptspielfeld auszubauen und vor allem die Zuschauerverhältnisse durch die Aufschüttung von Erdwällen zu verbessern. 

Außerdem sollte eine Aschenbahn angelegt, und das Hauptfeld mit einem stabilen Brüstungsgeländer umgeben werden. Die erforderliche Erde für Zuschauerterrassen war zwar in Form eines Hügels im nördlichen Teil des Geländes vorhanden, aber man hatte nicht genügend Geld für die notwendigen Transportmaßnahmen. 

Doch auch für dieses Problem wurde in der Hauptversammlung am 18. August erneut eine originelle Lösung gefunden: Nach einem Referat des Herrn Ingenieurs Schubert wurde beschlossen, die Errichtung der Zuschauerrampen, also den Transport der Erdmassen, durch freiwillige Arbeit der Mitglieder vornehmen zu lassen.

An dieser Aktion beteiligten sich 287 Mitglieder, "und gar mancher war dabei, der noch nie eine Schaufel, einen Pickel oder Schubkarren in der Hand hatte", doch der Begeisterung für den Sport und den Verein waren in dieser Zeit selbst dann keine Grenzen gesetzt, wenn es um handfeste Arbeit ging. 

Die unter den Helfern anwesenden Baumeister stellten das Werkzeug zur Verfügung, und zusätzlich wurde die Firma Johann Gran für die restlichen Transport- und Planierungsarbeiten beauftragt. Durch diesen Hilfseinsatz sparte der Verein die beträchtliche Summe von 68.000 Mark. 

Das Stadion war jetzt etwa so groß wie 1996 vor dem aktuellen Umbau, und fasste 25.000 Zuschauer (Die Zuschauer-kapazität war damals deshalb größer, da die Leute auf jeder Stufe in doppelter Reihe standen). Dank der vorbildlichen Organisation von Ing. Schubert konnte sogar der vor-gegebene Termin zur Fertigstellung, der 10.10.1920 eingehalten werden, und das Ligaspiel gegen den 1. FCN konnte planmäßig stattfinden. 

Die beiden neuen Tore für den Wettspielplatz wurden im Übrigen von den Mitgliedern Herbig und Götz gestiftet. "Kurios und längst vergessen: Ein Jahr darauf, 1921, erhöhte man die Kurven der Aschenbahn" für die Durchführung einiger Radrennen, da sich der "Rennverein Triumph" der SpVgg angeschlossen hatte. In den folgenden Jahren wurde vor allem der A-Platz immer wieder erweitert und verbessert, weswegen kaum Geld für die übrigen Spielplätze blieb.

Im Jahre 1923 konnte die SpVgg endlich einem schon längst gehegten Wunsch ihrer Leitungen und Mitglieder nachkommen, nämlich der Errichtung eines Ehrendenkmals für die gefallenen Mitglieder auf dem Sportplatze.

Das von Bauamtmann Maurer entworfene Denkmal in Gestalt eines Fußballs bestand aus robustem Fichtelbergsgranit und beinhaltete im Fundament eine Urne mit den Namen der im Weltkrieg verstorbenen Mitglieder.
Es steht heute noch an seinem ursprünglichen Platz und ist immer noch eine Besonderheit, da es das weltweit einzige Kriegerdenkmal in Form eines Fußballs ist. 

Die Kosten für dieses Denkmal beliefen sich damals auf etwa 4,5 Mio. Mark, was aufgrund der Inflation aber nicht sehr viel über den eigentlichen Wert aussagen dürfte. "Am 24. Juni 1923 konnte das Denkmal durch eine einfache aber um so würdiger verlaufende Gefallenenfeier und Ehrung unter starker Beteiligung der Mitglieder und Sportbegeisterter eingeweiht werden".
Erst 1927 konnte der Sportpark, der bis zu diesem Zeitpunkt immer noch mit Petroleumlampen beleuchtet wurde, nach der Eingemeindung Ronhofs an das Fürther Stromnetz angeschlossen werden. "Zweimal Deutscher Meister (1926 sollte der Triumph ein zweites Mal gelingen) und noch immer Petroleumlampen!".

4. Die stürmischen 20er Jahre

Fürth & Nürnberg: Miteinander und gegeneinander
Auch was den sportlichen Erfolg betraf, etablierte sich die SpVgg in den 20er Jahren, der wahrscheinlich erfolgreichsten Zeit in ihrer Geschichte, immer mehr. 

Franken wurde in diesem Jahrzehnt durch die Erfolge des 1. FC Nürnberg und der SpVgg Fürth zur Fußballhochburg Deutschlands. In der erstmals seit Kriegsende wieder ausgetragenen Deutschen Meisterschaft 1920 standen sich ausgerechnet diese "feindlich-freundlichen Brüder" 13 im Finale in Frankfurt gegenüber. 

Ganz Deutschland war in zwei Lager gespalten. 

Zum ersten Mal wurden für ein Fußballspiel Sonderzüge der Reichsbahn eingesetzt, und es gab auf dem Germaniaplatz in Frankfurt einen neuen Zuschauerrekord von 35.000 fußballbegeisterten Menschen, die teilweise sogar auf den Dächern parkender Omnibusse standen, um das Spiel zu verfolgen. Vor dem Spiel, erzählt man, habe der Nürnberger Carl Riegel ein Ofenloch in der Steinmauer, welche die beiden Holzkabinen trennte, entdeckt. 

Er konnte so zu den Fürthern hinüber spähen, und sagte angeblich: "Die g'winna net! Schaut's amol, wie die zittern!". 

Diese Episode ist zwar nicht belegt, fest steht aber, dass sich die SpVgg als der am längsten amtierende Fußballmeister der Geschichte (aufgrund des Krieges hatte seit 1914 keine Meisterschaft mehr stattgefunden) an diesem 13.Juni mit 2:0 geschlagen geben musste. Mit diesem Sieg eröffnete der "große Bruder", der 1.FCN, den Reigen seiner insgesamt neun Meisterschaftsgewinne.



Charleston-Look in den 20ern
Die Ausnahmestellung der fränkischen Fußballhochburg wurde unter anderem durch ein Gastspiel der Fürther, Anfang März 1921, beim Thüringischen Meister VfB Coburg anlässlich des Kinderhilfstages deutlich: Die SpVgg gewann das Spiel mit einem Rekordsieg von 17:1 Toren, "während neun Vereine der Thüringer Liga in 18 Spielen gegen den VfB Coburg zusammen nur 19 Tore erzielen konnten".
Aber vor allem Siege über den 1. FCN bereiteten den Fürthern immer eine besondere Genugtuung, so auch, als man den Lokalrivalen 1922 innerhalb von acht Tagen zweimal schlagen konnte. 

In der Nationalmannschaft aber trafen die beiden Rivalen ungewollt aufeinander, "wo das Zusammenspiel der DFB-Auswahl durch den ewig schwelenden Streit zwischen Nürnbergern und Fürthern empfindlich gestört wurde".


Die Nationalmannschaft 1923 in Mailand mit vier Fürthern: sitzend: Müller, Franz, Seiderer, Hagen
 "Zum Eklat kam es 1924 beim Spiel gegen Holland in Amsterdam", als fast einmalig in der Geschichte die gesamte Nationalmannschaft ausschließlich aus Spielern der SpVgg und des Clubs bestand (das zweite derartige Spiel war im Januar 1924). Die beiden "Parteien" reisten in getrennten Waggons nach Amsterdam, und der arme, in Düsseldorf zu seiner Truppe gestoßene Expeditionsleiter "Papa" Blaschke schlug in der neutralen Mitte des Zuges sein Quartier auf. 

Seine Versöhnungsversuche stießen beiderseits auf taube Ohren. 

Im Zug soll es zu folgendem Dialog zwischen Blaschke und dem Nürnberger Heiner Stuhlfauth gekommen sein: 



"Kinder, um Himmels Willen, vertragt euch! Ihr müsst doch miteinander spielen." 

"Spuiln schon, da brauchen's ka Angst net hab'n, spuiln tun wir mit denen. Mehr aber net."
Die beiden Mannschaften hatten sich erst kurz vorher bei einem Lokalderby zerstritten, was die Vermittlungsversuche nicht unbedingt erleichterte. Weder beim Essen im Hotel, auf dem Weg zum Stadion, beim Umkleiden, noch in der Halbzeit wechselten die feindlichen Lager ein Wort. 

"Nicht einmal auf dem Platz sprachen sie miteinander, und als der Fürther Auer das entscheidende 1:0 auf Vorlage des Clubberers Träg schoss, jubelten seine Vereinskameraden ausgelassen - die Nürnberger wendeten dem Geschehenen stumm den Rücken."

Auch nach dem Spiel fiel kein Wort, und man reiste in getrennten Waggons wieder nach Hause. Erst "Walther Bensemann, inzwischen Herausgeber des "Kicker", gelang es in einer schwierigen diplomatischen Mission den Frieden halbwegs wieder herzustellen", indem er beide Seiten, ohne dass sie von der Anwesenheit der anderen wussten, zum Essen ins Grand Hotel nach Nürnberg einlud, wo man sich schließlich wieder einigermaßen versöhnte.
Gerade einmal fünf Jahre später, im Finalspiel der Deutschen Meisterschaft 1929 in Nürnberg, in dem sich die SpVgg und Hertha BSC Berlin gegenüberstanden, waren die Anhänger des Clubs und der SpVgg friedlich vereint. Die Nürnberger feuerten gemeinsam mit den Fürthern die Mannschaft der Spielvereinigung an, da Berlin den 1. FCN zuvor aus dem Halbfinale geworfen hatte. Diese besondere Hass-Liebe war gerade in den gemeinsamen Jahren des Erfolges der beiden Vereine besonders brisant, zog sich aber wie ein roter Faden bis heute durch die Geschichte beider Klubs.
 
In den 20er Jahren, der Zeit einer fränkisch beherrschten Nationalmannschaft, hatten beide Vereine mehrere Spieler, die zu den besten Deutschlands zählten, in ihren Reihen. Auch wenn man viele Namen nennen könnte, möchte ich im Folgenden zwei von Fürther Seite besonders hervorheben: 

Zunächst den Torwart und Frauenliebling Theodor (Teddy) Lohrmann. Er kam 1920 von Waldhof Mannheim zur SpVgg. Zusammen mit dem Nürnberger Heiner Stuhlfauth gehörte Lohrmann zu den besten deutschen Torleuten seiner Zeit. Bei der SpVgg stand er aber nicht nur im Tor, sondern war außerdem ein wichtiges Mitglied in der Hand-, Wasserball und Tennisabteilung. 

Ein weiterer wichtiger Spieler war Leonhard (Lony) Seiderer. Er kam vom Erzrivalen aus Nürnberg zur SpVgg, da er sich dort angeblich von seinen Spielkameraden ungerecht behandelt fühlte. In der Zeit von 1920 bis 1924 galt er als einer der besten deutschen Mittelstürmer und trug in der Nationalmannschaft die Kapitänsbinde. Außerdem war er in der Not sogar als Torwart einsetzbar. Diese und andere Spieler ließen ihre Stärke aber nicht nur in der Nationalmannschaft erkennen, sondern verhalfen auch der SpVgg zu weiteren Erfolgen. 
Das Erfolgsjahr 1926
Zunächst gab es am 1. März 1926 beim Spiel gegen den FC Bayern München mit 20.000 Besuchern einen neuen Zuschauerrekord im Ronhof. Fußball war spätestens seit Anfang der 20er zu einem Massenphänomen geworden, was sich kurz darauf auch im Endspiel der Deutschen Meisterschaft bewahrheiten sollte. 

Durch Spiele gegen Viktoria Forst (5:0), Breslau 08 (4:0) und Holstein Kiel (3:1) sicherte sich die SpVgg den Einzug in das Finale um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1926, und stand am Sonntag, den 13. Juni, Hertha BSC Berlin im Frankfurter Waldstadion gegenüber.

In Fürth breitete sich wieder einmal Meisterschaftsstimmung aus, und der Alltag rückte in den Hintergrund. Zwei Sonderzüge brachten um die 1.500 Anhänger zu einem Fahrtpreis von 10,80 Mark nach Frankfurt.

Andere nutzten eine billigere Variante und brachen um 2 Uhr für 5 Mark in offenen, vollbesetzten Lastwagen in Richtung Waldstadion auf. Eine Gruppe überzeugter Fans, denen wohl auch diese Transportmöglichkeit noch zu teuer war, machte sich bereits fünf Tage vorher zu Fuß auf den Weg, um den Anpfiff nicht zu versäumen. Für die "In-Fürth-Gebliebenen" gab es immerhin noch die Möglichkeit, sich die Radioübertragung entweder im Gasthof "Zu den drei Königen" oder im "Schwarzen Kreuz", im Kino Kristallpalast in der Pfisterstrasse oder im großen Geismannsaal (Eintritt 80 Pf., ein Liter Bier 50 Pf.) anzuhören.

Um 17.00 Uhr standen sich dann in Frankfurt folgende Mannschaften gegenüber:

 
Hertha BSC Berlin 



Götze 

Domscheid - Fischer 

Leuschner - Tewes - Völker 

Ruch - Sobek - Grenzel - Kirsey - Gülle



Kießling - Ascherl - Seiderer - Franz - Auer 

Kleinlein - Leinberger - Krauß 

Hagen - Müller 

Hörgren



Spielvereinigung Fürth
 
Als besonderer Gag wurde der Ball von einem Flugzeug aus auf den Platz geworfen, und dann konnte es losgehen. Das Spiel hatte zunächst wenig Linie. 

Schon in der 9. Minute kassierte die SpVgg ein Gegentor, und Berlin ging mit 1:0 in Führung. Bestürzung bei den Fürther Aktiven, betretenes Schweigen bei den Fürther Schlachtenbummlern, die teilweise schon seit gut 14 Stunden auf den Beinen waren. 

Doch in der 27. Minute gelang Lony Seiderer bereits der Ausgleich, und der Fürther Anhang hatte wieder einen Grund zum Jubeln. Nur sieben Minuten später erhöhte Auer auf 2:1, und ein Eigentor des Berliners Domscheid kurze Zeit später führte schon vor dem Halbzeitpfiff zu einer Vorentscheidung.


Domscheids Eigentor und Kießlings Jubel (rechts)
In der zweiten Hälfte war Fürth klar überlegen. Ascherl schoss noch das 4:1, womit der zweite Gewinn der Deutschen Meisterschaft perfekt war. Nach dem Spiel konnte man in der Zeitschrift "Fußball" lesen:



"Fürth siegt über Berlin und 40.000" . 

"Ihrer besseren Spieltechnik und -taktik verdankten die Kleeblättler ihren 4:1-Sieg. Aber mit ihrem ausgesprochen schönen Spiel eroberten sie die Herzen der Zuschauer". 




Noch am gleichen Abend erschien im 10-Pfennig-Blättchen "Sport am Sonntag" folgender Reim: 



"Af die Färther, da kannst baua, doi spiel'n stets mit Schmiß und Schneid, geg'n die stärkste Fußballmannschaft g'winna die doch jederzeit!" 


Deutscher Meister 1926
Wie bereits 1914 bereiteten die Fürther ihren Helden wieder einen fürstlichen Empfang. Gefeiert wurde im Geismannsaal, wo diesmal sogar der Oberbürgermeister Dr. Wild die Laudatio hielt, und "die Stimmung eine ungeahnte Höhe erreichte" . Durch den Erfolg motiviert, ging man noch im gleichen Jahr ehrgeizig in den Kampf um die Süddeutsche Pokalmeisterschaft und gewann diese mit einem 3:2-Sieg über den VfB Stuttgart nun schon zum vierten Mal. 

Im folgenden Jahr konnte dieser Erfolg mit einem 3:0-Sieg gegen den Frankfurter Fußball-Sportverein wiederholt werden, womit der Pokal endgültig in den Besitz der SpVgg überging, da der Wettbewerb in dieser Form zum letzten Mal ausgetragen wurde. 

In einem Telegramm vom 16.6.1926 der SpVgg an Dr. Wild heißt es: 
 

Ew. Hochwohlgeboren

gestatten wir uns, für die freundlichen Glückwünsche anlässlich der Erringung der Deutschen-Fußballmeisterschaft sowie für die Bekundung der Anteilnahme durch Erscheinen bei unserer Siegesfeier, insbesondere aber für die wundervollen Worte, die Sie für den Fußballsport und unseren Verein gefunden haben, den verbindlichsten Dank zum Ausdruck zu bringen.

 

Bei den Spielen um die Süddeutsche Meisterschaft gelang außerdem der bisher höchste Sieg über den 1. FCN mit 5:0. Es war wieder einmal der kurz vor der Deutschen Meisterschaft zurückgekehrte William Townley, dem die SpVgg ihren Erfolg zu verdanken hatte. 

Was das besondere am Spiel des Engländers und so auch am Fürther Spiel war, beschrieb der "Kicker" im Sommer 1927: 



"Die Kunst der Kleeblättler ist ja viel zu bekannt, um viele Worte zu verlieren - es bleibt das Fürther System immer ein Hymnus an die Schönheit - aus jeder Bewegung und aus jedem Gedankeneinfall klingt das Erfülltsein von der Herrlichkeit des Fußballspiels. "Es ist das Verdienst Townleys! Nie hat eine andere deutsche Fußballmannschaft den klassischen Fußball in derselben Grazie beherrscht als die Fürther Spielvereinigung, auch der KFV (= Karlsruher Fußballverein) und der Club in ihren besten Zeiten nicht."



Erfolgsbilanz eines Viertel-Jahrhunderts