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5. Der Weg der SpVgg ins neue Jahrhundert

"Er wurde totgesagt, verraten, verkauft. Doch er ist zäh. Er gibt nicht auf. Er kämpft. Er hat seine Artgenossen um Jahrzehnte überlebt. Und steht vor einer glänzenden Zukunft: Der Ronhof." 

(aus: Let's go Greuther Fürth, S.92)
Hätte man zu dieser Zeit schon geahnt, dass es nicht immer so weitergehen würde, wären die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen möglicherweise etwas bescheidener ausgefallen. 

So gab es neben verschiedenen Fußballspielen außerdem eine Trophäenausstellung, einen Fackelzug und als krönenden Abschluss ein Feuerwerk über dem Sportpark.
1929 durfte man sich noch ein letztes Mal über den Gewinn der Deutschen Fußballmeisterschaft freuen, bevor man eher durchwachsenen Zeiten entgegenging. 

Der Zweite Weltkrieg, in dem bei einem Bombenangriff auch die Tribüne zerstört wurde, hatte wie schon der Erste einen tiefen Einschnitt hinterlassen, und man stand wieder vor einem Neuanfang. 

An die Erfolge der Vorkriegszeit konnte man aber nicht mehr anknüpfen. Für viele Fürther unfassbar, stieg die SpVgg 1947/48 erstmals aus der Oberliga Süd in die Zweitklassigkeit ab. Dieser Abstieg führte zu einer kollektiven Trotzreaktion, und man schaffte bereits in der folgenden Spielzeit den Wiederaufstieg. Mit dem Gewinn der Süddeutschen Meisterschaft 1949/50 wurde die letzte Hochzeit des Fürther Fußballs eingeleitet. 

1950 wurde eine neue Tribüne eingebaut, und man stellte in den 50ern sogar wieder einige Nationalspieler; einer von ihnen, Karl Mai, stand sogar im Finale von Bern 1954.

Diesem vorläufig letztem Aufblühen des Kleeblatts wurde durch die Einführung der Bundesliga 1963 ein Ende bereitet. Der Sprung in die neue erste Liga wurde nicht geschafft, und am 21.April 1963 gab die SpVgg ihr letztes Heimspiel in der obersten Spielklasse, bevor sie in die Regionalliga zurückgestuft wurde. 

Dort bekam der Verein zunehmend Probleme. Nicht nur die Zuschauer blieben aus, auch der finanzielle Druck wurde immer stärker. 



"Es war eine schleichende Krise, die den Schuldenstand schließlich auf eine Höhe von 1,4 Mio. DM getrieben hatte". 



Nur durch den Verkauf von 1,6 ha des Ronhofs konnte man sich halbwegs über Wasser halten. Auch wenn man sich 1981 noch für die geschaffene eingleisige Zweite Liga qualifizieren konnte, ging es sportlich immer mehr bergab. 1983 wurde der Ronhof schließlich vom Zirndorfer Spielwarenfabrikanten Horst Brandstätter komplett aufgekauft, da der Schuldenberg mittlerweile auf 6 Mio. DM angewachsen, und die SpVgg finanziell ruiniert war. 1983 konnte der Abstieg in die Bayernliga und schließlich in die Viertklassigkeit 1986/87 nicht mehr verhindert werden.
Erst der Sieg 1990 über Borussia Dortmund im DFB-Pokal brachte die SpVgg wieder in die Schlagzeilen. Die Wiedervereinigung Deutschlands brachte auch eine Neustrukturierung der Ligen, die Bildung der heutigen Regionalligen, mit sich, für die sich sowohl die SpVgg wie auch der TSV Vestenbergsgreuth 1993/94 qualifizieren konnten.

Zwar stiegen die Besucherzahlen wieder an, aber auch die Kosten wuchsen immer weiter an. Die finanziellen Schwierigkeiten in der Regionalliga waren der Hauptgrund, dass 1995 aus dem schon immer freundschaftlichen Verhältnis zum TSV Vestenbergsgreuth die Spielvereinigung Greuther Fürth hervorgehen sollte. 

Für die SpVgg war die jährliche Miete von 200.000 DM für den Ronhof eine große Belastung, und dem TSV fehlten die nötigen Kapazitäten für ein sportliches Weiterkommen. Schnell merkten die beiden Präsidenten Hack und Burkart, dass der eine hatte, was dem anderen fehlte und umgekehrt.

Am 24.10.1995 stimmte die Jahreshauptversammlung der SpVgg, wie schon zuvor bei der Versammlung des TSV geschehen, dem Zusammenschluss der beiden Vereine und der Namensänderung zu. Mit dem neuen Trainer, Armin Veh, jeweils sieben Spielern der SpVgg und des TSV und weiteren sieben Neuzugängen, machte man sich an die Mission "Aufstieg".
Erinnerungen an längst vergangene Glanzzeiten wurden in dieser Spielzeit 1996/97 wieder wach, da der 1. FCN bezeichnenderweise gerade in diesem Jahr in die Regionalliga abgestiegen war. Sowohl das sportliche Wiedererstarken der einstigen fränkischen Fußballhochburg, als auch das wiedergewonnene Interesse der Zuschauer wurde beim ersten Aufeinandertreffen beider Vereine deutlich: "Da stehen sich an einem schönen Oktobertag zwei Drittligisten gegenüber, und es kommen 44.500 Zuschauer!". 

Am 10.4.1997 war der Aufstieg dann bereits fünf Spieltage vor Saisonende mit einem Sieg über die SG Egelsbach perfekt. Außerdem hatte man H. Brandstätter zu einer Investition in den Ronhof, einem Darlehen von 3,5 Mio. DM, überzeugen können. In einer Rekordzeit von acht Wochen wurde aus dem Sportpark das heutige Playmobilstadion, das am 12.7.1997 mit einem Spiel gegen den TSV 1860 München eingeweiht wurde.
Seitdem hält sich die SpVgg Greuther Fürth beständig in der Zweiten Liga, und kratzte sowohl an der Tür zum Abstieg als auch zum Aufstieg. 

Dabei war und ist das Ziel der SpVgg, sich im Profifußball zu etablieren, um zumindest annähernd wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können.