Die Geschichte des TSV Vestenbergsgreuth
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Alles begann am Stammtisch des Gasthauses Fürstenhöfer. Schon
lange war es den Dorfbewohnern ein Dorn im Auge, daß die
einheimischen Fußballer alle in der Fremde kickten. Endlich
sollte ein eigener Verein her, waren sich die Honoratioren einig.
Gesagt, getan: Am 1. Februar 1974 hoben 80 Gründungsmitglieder
den TSV Vestenbergsgreuth/Weisachgrund aus der Taufe.
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C-Klasse Bamberg 1974/1975
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Doch schon zu C-Klassenzeiten machte sich der neue
Verein schnell einen Namen. Denn fast alle Vestenbergsgreuther Asse,
die zuvor in anderen Vereinen gespielt hatten, schlossen sich dem
neuen TSV an: Helmut Hack, Alfons Scharold und Norbert Klaus vom
Bezirksligisten TSV Höchstadt, Rudi Lottes vom TSV Markt Bibart,
Helmut Lottes, "Ali" Werner, Werner Geyer, sowie Willi und
Hermann Klein von der SpVgg Uehlfeld, Otto Neugebauer vom TSV
Lonnerstadt und einige andere, darunter auch Adolf Wedel,
Geschäftsführer der Gesellschafter bei Martin Bauer. Dessen Vater Hans war damals Firmenchef
und einer der ersten Fans der Fußballer. Zur Gründung stiftete er
zwei Trikotsätze und 500 Mark in bar. Und auch die nächsten Jahre
stand das Tee-Unternehmen immer hinter dem TSV - meist dezent, aber
doch unverkennbar. Schon früh hatten die "Teekicker"
ihren Spitznamen weg.
Die Meisterschaft in der C-Klasse war angesichts der
erfahrenen Akteure eigentlich keine Überraschung, eher die enorme
Zuschauerresonanz in dem damals 300-Einwohner-Dorf. So kamen gegen den
Konkurrenten Wacker Trailsdorf 1000 Zuschauer, das
Entscheidungsspiel um die Meisterschaft in Etzelskirchen wollten
sogar 2000 Greuther und Trailsdorfer sehen. Der TSV, der zuvor
109:18 Tore und 44:4 Punkte ohne Niederlage geholt hatte, siegte mit
2:1 und durfte aufsteigen. Beide Treffer erzielte Helmut Hack, der
auch mit 49 Saisontreffern den Vogel abschoss.
Die 1. Mannschaft wird unbesiegt Meister der
C-Klasse Bamberg Gruppe 3.
Bei der ersten Turnierteilnahme am 18.5.1975 in
Weingartsgreuth gewann man gegen den SC Reichmannsdorf nach
Elfmeterschießen auch gleich den Pokal. Am 29.6.75 ebenfalls
Pokalturniersieger in Burghaslach durch ein 3:0 über den SVS Münchsteinach.
1. TSV Vestenbergsgreuth 109:18 Tore 44:4 Punkte
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B-Klasse Bamberg 1975/1976
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Auch die B-Klasse Bamberg Gruppe 3 war für die Greuther nur
Durchgangsstation. Mit einer Bilanz von 83:28 Toren und 45:11
Punkten hatte man fünf Punkte Vorsprung auf den Zweiten. Anzumerken
bleibt, dass der TSV Lonnerstadt dem Emporkömmling die erste
Niederlage in einem Punktspiel beibrachte. DFB-Pokal-Ausscheiden
erst in der 5. Runde (das war gleichzeitig die 2. Runde auf
Bezirksebene) mit 1:2 gegen den ASV Reckendorf. Am 6.6.76
Pokalturniersieger beim TSV Aschbach mit 4:0 über den TSV
Geiselwind. Am 4.4.76 Pokalturniersieger beim SV Oberscheinfeld
durch ein 3:0 über den SV Markt Einersheim. Am 18.7.76
Pokalturniersieger in Birnbaum mit einem 7:0 über den SV Brunn.
1. TSV Vestenbergsgreuth 83:28 Tore 45:11 Punkte
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A-Klasse Erlangen-Forchheim 1976/1977
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In der A-Klasse Erlangen-Forchheim kamen Trainer Heiner Vitzethum
und Torjäger Karl-Heinz Mertins vom SC Feucht - die ersten
"Legionäre" beim TSV. Obwohl die Elf beim
Platzeinweihungsspiel am 1.8.1976 in Vestenbergsgreuth dem damaligen
Zweitligisten SpVgg Fürth ein 1:1 abknöpfte, reichte es am Ende der Saison nach einer
schwachen Vorrunde nur zu Rang vier. Am 10.10.1976
Freundschaftsspiel anlässlich der Kirchweih gegen den FC Bamberg
(Landesliga Nord) 1:1. Am 12.6.1977 bei der SpVgg Uehlfeld
Pokalturniersieger gegen den Gastgeber mit einem 2:0. Am 21.7.1977
Freundschaftsspiel gegen RW Lüdenscheid (2. Liga) 1:1. Am 31.7.1977
Pokalturniersieger in Reichmannsdorf gegen den TV 1860 Bamberg mit
5:4.
4. TSV Vestenbergsgreuth 73:47 Toren 40:24 Punkte
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A-Klasse Erlangen-Forchheim 1977/1978
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1977/1978 langt es trotz 92 Toren nur zu Rang zwei hinter Neunkirchen.
Am 14.5.1978 Pokalturniersieger in Diespeck mit einem 2:0 gegen SV
Garsten/Steyr (Österreich). Am 8.7.1978 Freundschaftsspiel gegen
Fortuna Köln (2. Liga) 1:7.
2. TSV Vestenbergsgreuth 92:47 Tore 45:15 Punkte
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A-Klasse Erlangen-Forchheim 1978/1979
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Doch im folgenden Jahr klappte der große Coup - vielleicht weil
sich einige Spieler vor der Saison per Akupunktur das Rauchen abgewöhnt
haben oder doch wegen den starken "Neuen" Manfred Bierlein,
Helmut Peetz und Gerhard Pochadt? Auf jeden Fall wurde man mit 46:14
Punkten Meister, als Lohn gab es eine Aufstiegsfahrt nach Bulgarien.
1. TSV Vestenbergsgreuth 73:36 Tore 46:14 Punkte
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Bezirksliga Nord 1979/1980
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Vor der ersten Bezirksligasaison legte sich Jungmanager Hack wegen
der Ablöseforderungen mit den damals etablierten Vereinen im
Landkreis an, dem ASV und FC Herzogenaurach sowie dem TSV Röttenbach.
"Wir zahlen keinen Pfennig", betonte er damals. Wie sich
die Zeiten ändern! Zum Vorbereitungsprogramm (6.8.1979) zählte
auch ein Spiel gegen die damals weltbeste Eishockeymannschaft, ZSKA
Moskau das 1:2 verloren ging.
Für die Bezirksliga galt man keineswegs als Favorit, zumal nur
Routinier Willi Geyer und Bernd Klever als Zugänge geholt wurden.
Doch das Team um die Torjäger Mertins, Bierlein und das Eigengewächs
Erich Lottes drehte von Beginn an auf. Ohne eine einzige Niederlage
(97:34 Tore/ 51:9 Punkte) verschaffte man sich enormen Respekt.
Doch im ersten Aufstiegsspiel in Neustadt vor 3600 Zuschauern
gegen den TuS Feuchtwangen folgte mit 1:2 die Ernüchterung. Mit 4:2
am 21.6.1980 gegen den TSV Lindberg-Zwiesel in Rosenberg gelang der
Aufstieg aber dennoch. Auf der Feier im MaBa-Casino wurde das
"Fußballwunder ohne Beispiel" begossen, im Ponywagen
wurden die Spieler über den Platz gefahren. Sicherlich wurde in
jenen frühen Jahren der heute so oft beschworene "Greuther
Teamgeist" geboren,
1. TSV Vestenbergsgreuth 97:34 Tore 51:9 Punkte
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Landesliga Mitte 1980/1981
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9. TSV Vestenbergsgreuth 64:65 Tore 34:34 Punkte
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Landesliga Mitte 1981/1982
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Landesliga-Abschluss mit 55:60 und 32:36 als Zwölfter (während der
Runde erstmals sogar einmal Tabellenführer). Wiederum erst
Ausscheiden in der 2. Runde des DFB-Pokals auf Bezirksebene gegen
die SpVgg Roth mit 1:2. Erstmals wurde eine Nachwuchsmannschaft, und
zwar die Jugend unter ihrem Betreuer Walter Ferbar, Meister und
Aufsteiger ihrer Gruppe (A-Jugend Kreisgruppe 1) mit 52:21 und 26:6.
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Landesliga Mitte 1982/1983
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Landesliga-Abschluss als Tabellenzehnter mit 45:43 und 34:34.
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Landesliga Mitte 1983/1984
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Landesliga-Abschluss als Tabellenzwölfter mit 61:65 und 35:35
(einschließlich des Ergebnisses aus dem Ausscheidungsspiel um den
Klassenerhalt gegen den ASV Herzogenaurach 5:3 nach Elfmeterschießen!).
Die Schüler wird unter ihrem Betreuer Alfred Zink Gruppensieger und
Aufsteiger mit 96:12 und 31:5 (C-Jugend Kreisgruppe 1).
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Landesliga Mitte 1984/1985
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Landesliga-Abschluss als Vierter mit 82:49 und 45:23. Ein 12:2 am
letzten Spieltag (25.5.1985) bedeutet dabei das Rekordergebnis der
Liga. |
Landesliga Mitte 1985/1986
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Landesliga-Abschluss als Dritter mit 71:40 Toren und 44:24 Punkten.
DFB-Bezirkspokalsieger nach einem 1:0 über die Club-Amateure. Doch
der Einzug in die Hauptrunde auf Bundesebene scheitert mit 1:3 gegen
den FC Augsburg.
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Landesliga Mitte 1986/1987
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Meister der Landesliga und Aufsteiger in die Bayernliga mit 89:32
und 54:14! Besonderheiten dabei: ab dem 12. Spieltag wird die
Tabellenspitze übernommen und nicht mehr abgegeben! Mit allen 17
gewonnenen Heimspielen und 12 Siegen hintereinander werden die
besten Serien abgeliefert! Bester Angriff - beste Abwehr!
DFB-Bezirkspokalsieger nach einem dramatischen 2:1-Finale mit Verlängerung
gegen Südwest Nürnberg. Einzug in die Hauptrunde nach einem 2:0
gegen Bayern Hof. Hier jedoch ist mit 0:4-Niederlage gegen den
Zweitligisten SV Darmstadt vor 5.500 Zuschauern dieser Weg zu
Ende.
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Bayernliga 1987/1988
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Am 12.12.1987 Ende eine große Serie: Mit dem 0:1 gegen
Unterhaching wieder die erste Niederlage nach zwei Jahren und zwei
Monaten auf eigenem Platz! Ein Freundschaftsspiel gegen den
damaligen Bundesligafünften 1. FC Nürnberg gewinnt der Club mit
3:0. Vizemeister der Bayernliga mit 57:36 Toren und 43:21 Punkten und damit
Teilnehmer an der Deutschen Amateurmeisterschaft. Ausscheiden erst
im Halbfinale nach einem 3:2 und 2:6 gegen den VfB Oldenburg. Die
C-Junioren steigen in die Kreisliga auf.
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Bayernliga 1988/1989
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Bayernliga-Abschluss als Dritter 71:43 und 40:24.
DFB-Pokal-Bezirkssieger mit einem 1:0 nach Verlängerung gegen die
SpVgg Fürth. Die Hauptrunde wird mit einem 1:1 in Plattling jedoch
verpasst. 2:1-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Zweitligist Blau-Weiß
90 Berlin. 1:6-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen Sparta Prag.
Aufstieg der A-Junioren von der Kreisklasse in die Kreisliga unter
ihrem Betreuer Rudolf Lottes (Start des Weges in die Bayernliga).
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Bayernliga 1989/1990
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Bayernliga-Abschluss als Vierter mit 74:41 und 38:22. Im
Bezirkspokalendspiel mit 0:0 n.V. an der SpVgg Fürth "hängen"
geblieben.
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Bayernliga 1990/1991
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Bayernliga-Abschluss als Zehnter mit 51:42 Toren und 30:34 Punkten. Im
Bezirkspokalendspiel mit einem 2:3 gegen die SpVgg Fürth wieder nur
"Vize". A-Junioren: werden Gruppenmeister der Bezirksliga Nord;
scheitern jedoch im Aufstiegsspiel zur Bayernliga am Südmeister
SpVgg Ansbach mit 1:3.
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Bayernliga 1991/1992
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Bayernliga-Abschluss als Vizemeister mit 74:28 Toren und 48:16 Punkten (hinter
Unterhaching) und Teilnehmer an der Deutschen Amateurmeisterschaft.
Die Siege gegen SW Ludwigshafen (3:0) und Wismut Aue (3:2) reichen
wegen der 2:4-Niederlage beim SSV Ulm und dem 1:1 in Bad Homburg
jedoch nicht zum erträumten Endspiel. A-Junioren: gewinnen den
Landrat-Krug-Pokal mit einem 2:0 gegen den TSV Röttenbach; steigen
nach dem erneuten Titelgewinn in der Bezirksliga Nord (97:18 / 40:4)
und dem 5:2-Sieg über den Meister der Gruppe Süd in die Bayernliga
Nord, die damals höchste Liga für A-Junioren, auf.
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Bayernliga 1992/1993
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Bayernliga-Abschluss als Vierter mit 67:40 Toren und 40:24 Punkten.
Junioren-Europa-Meisterschafts- und WM-Qualifikationsspiel am 22. 7.
zwischen der GUS und Ungarn (3:1) im Vestenbergsgreuther Stadion.
A-Junioren gewinnen den Martin-Bauer-Pokal beim Höchstadter
Hallenturnier und schließen die Bayernliga-Runde mit 46:63 Toren und
22:30 Punkten als Siebter ab. B-Junioren werden "Vize" in der
Kreisliga mit 61:26 Toren und 28:8 Punkten. F-Junioren: ohne Punktverlust holen
sie sich die Meisterschaft in der Kreisgruppe 2 unter ihrem Betreuer
Roland Hack. (105:6 Tore und 32:0 Punkte!).
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Bayernliga 1993/1994
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Gewinn des bayerischen Hallen-Meistertitels in Kronach.
Bayernliga-Abschluss als Achter mit 56:49 Toren und 33:31 Punkten. Das bedeutet
auch die Qualifikation aus drei Spieljahren für die neu eingeführte
Regionalliga Süd. DFB-Bezirkspokalsieger mit einem 6:2 gegen die
SpVgg Ansbach. Erreichen der Hauptrunde mit einem 2:0 gegen den SC
Altenmünster (Schwaben). A-Junioren: beenden die Bayernliga-Saison
als Vierter mit 72:46 Toren und 31:21 Punkten.
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Regionalliga Süd 1994/1995
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14. August 1994: dieses Datum darf in keiner
Übersicht fehlen. Das ist das 1:0 gegen den FC Bayern München in
der DFB-Pokal-Hauptrunde im Nürnberger Stadion. Die nächste Runde wird mit einem souveränen 5:1
gegen Zweitligist Homburg noch gemeistert. Dann ist allerdings
Endstation mit dem unglücklichen 4:5 nach Elfmeterschießen gegen
den VfL Wolfsburg.
Regionalliga-Abschluss als Fünfter mit 57:32 Toren /
44:24 Punkten. A-Junioren: erkämpfen sich den bayerischen
Vizemeister-Hallentitel (nur die "Bayern" waren noch besser);
schließen die Bayernliga-Saison als Zweiter mit 76:25 Toren und
41:11 Punkten ab. E-Junioren: gewinnen die Meisterschaft in der
Kreisgruppe 1 mit 44:15 Toren und 17:3 Punkten.
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Regionalliga Süd 1995/1996
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Regionalliga-Abschluss mit 44:36 Toren und 52 Punkten (erstes Jahr
mit geändertem Punktemodus). Die letzte Begegnung in
Vestenbergsgreuth am 6. Juni 1996 wird gegen den VfR Mannheim mit
1:3 (1:1) verloren. Das letzte Greuther Tor erzielte Gerd Klaus
bereits in der 4. Minute. Zuschauer: 450. Die letzte
Mannschaftsaufstellung: Reichold, Schmidt, Hassa, Radoki, Richter,
Weigl (56. Pfeuffer), Ebner, Stein, Kramer (61. Brand), Nüssing,
Klaus (74. Stegmeier), Trainer: Paul Hesselbach - A-Junioren:
beenden ebenfalls das Kapitel Bayernliga mit einem 6. Platz und
50:52 Toren und 39 Punkten.
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Trainer des TSV Vestenbergsgreuth:
- Norbert Klaus (1974/1975)
- Alfons Scharold (1974/1975)
- Hans Klewer (1975)
- Herbert Graf (1976)
- Heiner Vitzethum (August 1976 - Juni 1983)
- Heinz Keck (Juli 1983 - Februar 1991)
- Rudi Sturz (Februar 1991 - Mai 1991)
- Bertram Beierlorzer, Interimstrainer (Mai 1991 - Juli 1991)
- Paul Hesselbach (Juli 1991 - April 1993)
- Reiner Geyer (April 1993 - Juni 1993)
- Hubert Müller (Juli 1993 - April 1994)
- Paul Hesselbach (April 1994 - Juni 1996)
Präsidenten des TSV Vestenbergsgreuth:
- Gerhard Kilian (1. Februar 1974- 23. Oktober 1984)
- Helmut Hack (23. Oktober 1984- 13. Mai 1997)
- Helmut Lottes (seit 13. Mai 1997)
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