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Die Geschichte des TuSpo Fürth

Die Zwiespältigkeit in der Turnbewegung veranlasste eine kleine Schar freiheitlich gesinnter Männer im Jahre 1895, in der Restauration "Zur weißen Taube" den Arbeiter-Turnverein zu gründen. Gründungsmitglieder waren: Adler Wilhelm, Egelseer Andreas, Vogel Hans, Böckler Hans, Rittler Fritz, Angler Hans, Frank Heinrich, Harrer Leonhard, Dörnhöfer Ludwig, Heidingsfelder, Kießling Hans, Klemm Georg und Würflein. Das erste Turnlokal war die Restauration "Bavaria" in der Königstraße. Steigender Mitgliederzuwachs zwang 1897 dazu, den Übungsbetrieb auf die Wilhelmshöhe zu verlegen. Dort wurde gleichzeitig eine ganz ansehnliche Damenabteilung gegründet. Protokollausschnitt aus der Gründungsversammlung
Protokollausschnitt aus der Gründungsversammlung
1904 zählte der Verein fast 200 Mitglieder. Nun wurde für den Winter der Evorasaal und für den Sommer der Evorakeller als Übungsstätte belegt. 1905 gelang es endlich, dem Verein durch Pachtung der Männerturnhalle (Hambergergarten) in der Erlanger Straße eine zweckdienliche Übungsstätte zu geben. Im gleichen Jahr konnte das erste Kreisturnfest in Würzburg mit einer stattlichen Zahl von Turnern beschickt werden. Die Gründung einer Schülerabteilung erfolgte 1906. 1908 trat der damalige deutsche Turnverein Jahn zu unserem Verein über. Die Verschmelzung eines Kraftsportclubs sowie der Fußballclubs "Merkur" und "Pfeil" waren im Jahre 1912 der Anlass, dem Verein den Namen "Turn- und Sportverein Fürth 1895 e. V" zu geben. Diese Verschmelzung erhöhte den Mitgliederstand auf rund 500, und es wurde der Wunsch laut, ein eigenes Sportgelände zu erwerben.
Tuspomitglieder mit ihren Angehörigen auf der Maifeier im Evorakeller
Tuspomitglieder mit ihren Angehörigen auf der Maifeier im Evorakeller
1913 konnte dank der finanziellen Hilfe unseres Sportgenossen Nikolaus Sand und durch Anteilscheine sämtlicher Mitglieder das Waldgrundstück an der Kronacher Straße gekauft werden. Durch ideellen Einsatz und freiwillige Arbeitsleistung der Mitgliedschaft wurde das Gelände gerodet und planiert. Diese große Einsatzfreudigkeit ermöglichte es, den 2. August 1914 für die Einweihungsfeier der Sportplatzanlage festzusetzen. Leider konnte diese Feier nicht stattfinden, da am 1. August 1914 der Mobilmachungsbefehl des Weltkrieges 1914-18 fast alle Aktiven zum Kriegsdienst einberief. Gleichzeitig wurde dadurch der Verein gezwungen, nur auf passiver Basis weiter zu bestehen. Nach Ende des 1. Weltkrieges wurde in der Restauration "Wilder Mann" eine Mitgliederversammlung angesetzt. Der überaus gute Besuch dieser Versammlung bewies, dass man treu zu unserem Verein stand, und durch Eifer und Energie wurde der Verein wieder aktiv. Leider waren 52 brave Mitglieder als Opfer des Krieges zu beklagen.
Im Jahre 1919 wurde dann endlich die Sportplatzanlage eingeweiht. Dabei zeigte es sich, dass man in den Disziplinen Turnen, Turnspiele, Gymnastik, Schwer- und Leichtathletik sowie Fußball in kurzer Zeit sehr gute Leistungen erreichte. Die große Aktivität der einzelnen Sparten zwang dazu, neben dem Sportplatz drei städtische Turnhallen als Übungsstätte zu belegen. Im Spieljahr 1920/21 errang die 1. Fußballmannschaft die deutsche Fußballmeisterschaft im Arbeiter-Turn-und Sportbund. Der überwältigende Empfang der Meistermannschaft am Fürther Hauptbahnhof seitens der Behörden, des Vereins, der Fürther Sportvereine und der Bevölkerung war ein Beweis, dass der Verein Achtung und Anerkennung gefunden hatte, was seinen Niederschlag im noch stärkeren Aufstieg des Vereins fand. Das Bundesfest 1922 in Leipzig brachte eine überraschend starke Beteiligung der Mitglieder, die voller Begeisterung zurückkehrten. Altes Sportheim
Altes Sportheim
Deutsche Fussballmeisterschaft 1920/21 im Arbeiter-Turn und Sportbund
Deutsche Fussballmeisterschaft 1920/21 im Arbeiter-Turn und Sportbund
Im gleichen Jahre wurde dann durch freiwillige Arbeitsleistung das eigentliche Spielfeld verlegt und vergrößert, und es wurden eine Aschenbahn, eine Sprung- und Stoßbahn und ein Fußballfeld angelegt. Im Jahre 1924 wurde eine Handballabteilung gegründet, welche einen sehr raschen Aufstieg zu verzeichnen hatte. In den folgenden Jahren ergaben sich Schwierigkeiten zwischen dem Hauptverein und der Athletikabteilung. 1926 löste sich dieselbe vom Verein und gründete den Kraftsportclub Fürth. Der dadurch entstandene Mitgliederrückgang war bereits 1927 wieder ausgeglichen und überholt (800). Gleichzeitig war der Wunsch nach einem Sportheim spruchreif geworden, und in einer außerordentlichen Generalversammlung wurde der Bau desselben beschlossen. Entwurf und Bauleitung wurde Herrn Architekt Ernst Hümpfner und die Bauarbeiten der Firma Reinmann und Mittenentzwei übertragen. Die Finanzierung erfolgte durch Aufnahme von 2 Hypotheken (Stadt. Sparkasse Fürth und Brauhaus Nürnberg). Bausteine, sowie die zur Selbstverständlichkeit gewordene freiwillige Arbeitsleistung der Mitglieder waren ein hoch einzuschätzendes Kapital. Schon im April 1928 erfolgte unter Anteilnahme der städtischen Behörden, der Fürther Arbeitervereine, der Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei die Grundsteinlegung. Bereits am 14. August 1928 konnte das Sportheim feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Der immer gute und beliebte Besuch des Heimes durch die Mitglieder und Gäste rechtfertigte allein den Bau.
In den nachfolgenden Jahren blühte und wuchs der Verein zu beachtlicher Größe. In allen Abteilungen herrschte lebhafter Sportbetrieb - man fühlte sich wohl im Kreise guter Freunde. Doch zogen finstere Wolken über dem Verein, ja über dem ganzen deutschen Volke herauf. Die nationalsozialistische Partei der Hitler-Bewegung übernahm die Macht in Deutschland, und unser Verein wurde gewaltsam aufgelöst. Dabei wurden alle Vereinsakten, Protokollbücher und die Bibliothek des Vereins zerstört und verbrannt. Damit wurde der Einblick in die historische Vergangenheit des Vereins unmöglich gemacht Das Vermögen, Sportheim und Sportplatz sowie sämtliches Inventar und Sportgeräte wurden ohne Entschädigung beschlagnahmt. Die Schreckensherrschaft der Nazis hinterließ einen Trümmerhaufen in allen deutschen Landen.
Nach dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes waren die altbewährten Sportgenossen Fritz Adler und Nikolaus Sand bestrebt, den Turn- und Sportverein wieder ins Leben zu rufen mit dem Erfolg, dass 1948 alte Mitglieder bereit waren, den Verein neu zu gründen. Am 14. November 1948 wurde in der Restauration " Wolfshöher Bräustübl" eine Gründungsversammlung einberufen. Der Verein wurde durch einstimmigen Beschluss neu gegründet, eine Verwaltung gewählt und eine Neueintragung beim Registergericht beantragt. Nun war die erste Sorge, unser früheres Eigentum zurückzubekommen. Doch bald mussten wir erkennen, wie viel Geduld und zähes Ringen dies bedeutete. Erst nach vielen Verhandlungen mit dem damaligen Besitzer des Grundstückes konnte das Sportgelände gegen Bezahlung einer Pachtsumme vom Verein zur Ausübung des Sportbetriebes benützt werden.
Aufgrund des Militär-Regierungs-Gesetzes Nr. 59 wurden Wiedergutmachungs-Anträge gestellt. Nach mehrmaligen Verhandlungen bei der Wiedergutmachungs-Kommission wurden am 14. Juni 1950 Grundstück und Gebäude dem Verein als Eigentum zurückerstattet. Die Entschädigungsansprüche für Geräte, Inventar und Vermögen wurden für immer abgelehnt. Den Vereinsvertretern bei diesen schwierigen Verhandlungen, den Sportgenossen Nikolaus Sand und Martin Harscher, gilt für ihre mühevolle Arbeit unser besonderer Dank. Umfangreiche Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten waren notwendig, die zum Teil in freiwilliger Arbeitsleistung gemacht wurden. Doch wäre diese ohne bereitwillige Unterstützung durch den Stadtrat Fürth, den Stadtausschuß für Leibesübungen und den Bayerischen Fußball-Toto kaum möglich gewesen. Das sportliche Geschehen kam langsam wieder in Gang, und der Verein wuchs rasch auf über 200 Mitglieder an. Im Jahre 1951 wurde Georg Fritz Haas zum ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt und bekleidete dieses schwierige Amt 16 Jahre lang bis 1968.
Aufgrund seiner in dieser Zeit erworbenen Verdienste wurde er vom Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Weiterhin arbeitete er im Verwaltungsrat tatkräftig mit und konnte den Nachfolgern viele wertvolle Erfahrungen mitgeben. Viel zu schnell und plötzlich verstarb Georg Fritz Haas im Dezember 1969. Am Vormittag des Heiligabends 1969 nahm eine große Trauergemeinde für immer von ihm Abschied.
Der Verein konnte in den folgenden Jahren weiter gedeihen. Viele neue Sportler kamen zu uns; die Tischtennis-Abteilung, im Jahre 1956 ins Leben gerufen, brachte viele neue Mitglieder. Der Jugend- und Schülerarbeit wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt. So blieben die sportlichen Erfolge nicht aus. Wenn es auch nicht gelang, große, spektakuläre Erfolge zu erringen, so waren doch viele Meisterschaften innerhalb des Kreises und des Bezirks ein Anlass zur Freude.
Die Jahre 1960 bis 1975 waren geprägt von der Sorge um die Erhaltung des vorhandenen Sportgeländes. Der Sportplatz litt natürlich unter dem regen Spielbetrieb von 10-14 Mannschaften. An einen Rasenplatz erinnerte nichts mehr, und die Löcher mussten von Woche zu Woche zugeschüttet werden. Trotz des Einbaues einer Warmwasser-Heizung waren die Umkleide- und Duschräume mehr als unzeitgemäß. Es regnete herein, und ständig musste geflickt und ausgebessert werden. Erst im Jahre 1970 konnte das Vereinsgelände an das Kanalnetz angeschlossen werden. Mit einem Darlehen der Stadt Fürth, das wir über 24 Jahre zurückgezahlt haben, und viel Eigenleistung wurden fast 200 Meter Kanalrohre innerhalb des Sportplatzes verlegt. Damit entfiel wenigstens das "Ausräumen" der ständig verschlammten Sickergrube im Winter! Die Platzwart-Wohnung war nicht mehr zumutbar, und keiner wollte mehr einziehen. Unsere größte Sorge galt aber dem total veralteten Sportheim. Die "Wohnung" für den Wirt war sowieso nur ein provisorisch ausgebauter Dachboden und hatte weder Wasser noch Toilette. Wer wollte da noch Wirt sein! Ein häufiger Pächterwechsel war die Folge. Küche, Toiletten und Gastraum mussten laufend renoviert werden und kosteten daher hohen Unterhalt.
Das Wachstum des Vereins stieß nun an seine Grenzen. Die damalige Vorstandschaft und Verwaltung unter Führung von Anton Schuster und Karl Knöfel beschloss daher den Neubau einer Sportanlage. Zu diesem Zweck und als finanzieller Grundstock wurde das vorhandene Sportgelände an die Firma Dynamit-Nobel verkauft. Die Stadt Fürth stellte dem Verein Grundstücke an der Seeackerstraße in Pacht zur Verfügung.
Weitere Flächen mussten dazugekauft werden. Die Dynamit-Nobel AG verpachtete uns ebenfalls Teilflächen. Eine "Ehe" zwischen der Stadt und dem Tuspo wurde bahnbrechend für Bayern: Erstmals baute ein Verein ein Sportzentrum, und gleichzeitig hatte die benachbarte Schule ihre notwendigen Sportanlagen. Unter Mithilfe der Stadt, dem Landessportverband, der Stadtsparkasse, der Regierung Mittelfranken, der Bundesanstalt für Arbeit, der amerikanischen Armee und vieler Spenden wurde die Finanzierung aufgebracht.
Die Grundsteinlegung am 24.5.1976 fand bei strahlen dem Sonnenschein statt. Viele Mitglieder und Vertreter des öffentlichen Lebens nahmen daran teil, ebenso die Bevölkerung der Stadt. Am 16.09.1976 wurde Richtfest gefeiert (noch im alten Sportheim), und die feierliche Einweihung am 25.06.1977 erfüllte alle Mitglieder mit Stolz und großer Freude. Vom Beschluss des Neubaus bis zur Einweihung vergingen 5 Jahre. Was in dieser Zeit von der Vorstandschaft und vielen Mitgliedern geleistet und an Zeit geopfert wurde, kann man nicht annähernd beschreiben. Grundsteinlegung des neuen Sportheims
Grundsteinlegung des neuen Sportheims
Unzählige Hoffnungen und Erfolge, aber auch Demütigungen und Niederlagen, Zweifel an der Richtigkeit des Vorhabens, dann wieder Hilfe und Anerkennung begleiteten diese Zeit. Tausende von Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern erbracht, um das Vorhaben zum guten Ende zu bringen. Die neue große 2-fach-Sporthalle (12 x 30 m) war nicht nur die Freude der Schüler von der Seeackerschule, sondern natürlich auch eine höchst willkommene Übungsstätte für unsere Turnabteilung. Mutter- und Kind-Turnen, Hausfrauen-Gymnastik, Skigymnastik und Leistungsturnen wurden ins Leben gerufen. Später wurde auch Wirbelsäulen-Gymnastik angeboten.
Die neugebaute Tischtennis-Halle schuf unserer Tischtennis-Abteilung Spielmöglichkeiten, wie sie bis dahin in Bayern wohl kein anderer Verein vorweisen konnte. Hatte man bisher nur 1x in der Woche die Gymnastikhalle der Friedrich-Ebert-Schule zur Verfügung (maximal 4 Tische), so konnte man nun "aus dem Vollen" schöpfen. Jeden Tag war es nun möglich, auf 8 Tischen zu trainieren und zu spielen. Von 3 Herren-Mannschaften wuchs die Abteilung auf nunmehr 14 Mannschaften an. Unzählige Meisterschaften wurden errungen: Einzeltitel und Mannschaftserfolge. Die Jugend wurde mehrmals Bayerischer und Süddeutscher Meister, die 1. Damenmannschaft schaffte sogar den Aufstieg bis in die 2. Bundesliga. Dies machte den Tuspo Fürth in ganz Deutschland bekannt.
Der letzte Höhepunkt in der Expansion des Vereins war der Bau einer 3-Feld-Tennishalle mit Tennisstüberl im Jahre 1987. Gegen viele anfängliche Widerstände (auch aus den eigenen Reihen) wurde die Finanzierung organisiert. Viele befürchteten eine Überschuldung des Vereins und wollten nicht mehr mitziehen. Die Vorstände Karl Knöfel und Gerhard Linz wollten (und mussten) dem Verein aber feste Einnahmen verschaffen, um die eingegangenen Darlehensverpflichtungen erfüllen zu können. Heute ist die Tennishalle eine gut ausgebuchte Sportstätte und bringt dem Verein lebensnotwendige Einnahmen. Die für einen Sportverein unerlässliche und notwendige "Begegnungsstätte" ist natürlich unsere wunderschöne, große Gaststätte "Zum Seeacker" mit Nebenzimmer und Terrasse.
Für den Fürther Norden ist sie bis heute "der" Treffpunkt schlechthin für Versammlungen und Tagungen aller Art. Die im Keller untergebrachten 2 Kegelbahnen sind seit der Inbetriebnahme ein beliebter Treffpunkt für Hobby-Kegler und Gruppen. Der Tuspo Fürth hat in den Jahren 1975 - 1995 aus einem reinen Ackerland und versauten Schuttgelände eine blühende Sportanlage geschaffen. Mit enormen Aufwendungen wurden Bäume und Sträucher gepflanzt und die Sportanlagen in die Landschaft sanft eingebettet. Die regelmäßige Pflege und Erhaltung dieser Sportanlage erfordert großen finanziellen Aufwand, und der Verein hatte damit auch schon seine Sorgen. Die geplante Errichtung eines städtischen Stadions auf dem Gelände unseres A-Platzes spaltete den Verein vorübergehend in 2 Lager. Man befürchtete den Ausverkauf des Tuspo einerseits - andererseits hoffte man auf endgültige finanzielle Gesundung. Der Fürther Stadtrat hat dieses Projekt 1993 fallengelassen, und der Tuspo zahlt die erhaltenen Mittel in jährlichen Raten wieder zurück. Die Zeit wird zeigen, ob die Entscheidung richtig war. Mit der Inbetriebnahme dieses neuen Sportzentrums wuchs der Verein rasch. Im Jahre 1978 wurde eine Badminton-Abteilung gegründet. Die neue, hohe Halle und 5 Spielfelder bieten ausgezeichnete Spielmöglichkeiten. Zwischenzeitlich sind aus dieser Abteilung schon Nationalspieler hervorgegangen, welche heute in der Bundesliga und im Ausland hervorragend spielen.
Die Gründung einer Basketball-Abteilung im Jahre 1980 brachte dem Verein einen weiteren Zuwachs und durch die Mitgliedschaft vieler Amerikaner ein "internationales Mitglieder-Potential". Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Vereins war der Übertritt der kompletten Hockey-Abteilung von der SpVgg Fürth zum Tuspo. Mehr als 100 Sportlerinnen und Sportler kamen im Jahr 1981 geschlossen an den Seeacker, wo man ihnen (mit der Schaffung eines Hockeyspielfeldes) ausgezeichnete Spielmöglichkeiten bot. Viele freiwillige Arbeitsstunden mussten wiederum erbracht werden, um dieses Spielfeld zu erstellen. Heute ist die Hockey-Abteilung ein wesentlicher Sport- und Gesellschaftsfaktor im Verein.
Den wohl größten Mitglieder-Zuwachs erhielt der Verein durch die Gründung einer Tennis-Abteilung im Jahre 1979. Bis es aber soweit war, mussten von der damaligen Vorstandschaft noch viele Steine aus dem Weg geräumt werden. So mussten das alte Kanalbett des Ludwigskanals und die umgebenden Hänge vom Freistaat Bayern erworben werden. Noch viel schwieriger gestalteten sich die anstehenden, umfangreichen Erdarbeiten. Durch die Vermittlung und tatkräftige Mithilfe des damaligen Bürgermeisters Heinrich Stranka und seiner Frau Friedl (ein Mitglied des Tuspo seit 65 Jahren) konnte eine Pionier-Einheit der Amerikanischen Armee gewonnen werden. Innerhalb von 2 Wochen wurde von den Soldaten das Gelände mit schwerem Gerät mustergültig abgetragen und planiert. Schon damals in den Anfängen des Umweltschutzes hat der Verein darauf geachtet, den alten, wertvollen Baumbestand zu erhalten und zu integrieren. Mit Gerhard Linz erhielt der Verein einen agilen und dynamischen Tennis-Abteilungs-Leiter. Unter seiner Leitung wurden insgesamt 10 Tennis-Plätze erstellt sowie ein Tennisheim mit Terrasse, Duschen und Umkleideräume. 3 Plätze haben sogar Flutlicht, so dass auch Tennis nach Einbruch der Dunkelheit möglich ist. Heute ist die Tennis-Abteilung die zweitstärkste Mitglieder-Abteilung und ein fester Bestandteil des Gesamtvereins.
Aber auch die Fußball-Abteilung profitierte von der explosionsartigen Entwicklung des Vereins. Nachdem man nun endlich ein neues Rasenspielfeld hatte (A-Platz-Einweihung gegen Fortuna Köln), brauchte man nun einen B-Platz, damit das A-Feld nicht gleich wieder total "abgespielt" wurde. Wieder mussten Verhandlungen mit der Stadt und der Dynamit-Nobel geführt werden, um das nötige Grundstück zu erhalten. Dies war allerdings sicher im Sinne der gesamten Fürther Nordstadt: das von uns in Aussicht genommene Gelände war bis zu diesem Zeitpunkt ein beliebter Schuttabladeplatz. Ein Teil des Geländes war darüber hinaus das "alte" Kanalbett, welches mit Gerumpel aller Art aufgefüllt war. Wiederum hat der Verein investiert und ein mustergültiges Fußballfeld mit Trainings-Beleuchtung angelegt.
Heute hat der Tuspo Fürth ca. 1.600 Mitglieder in 9 Abteilungen und nimmt einen vorderen Platz unter den großen Fürther Vereinen ein. Tradition und Fortschritt, Zukunft und Vergangenheit wurden in Einklang gebracht.
Karl Knöfel