Schon wieder ein Spektakel im Ronhof: Nach sieben Toren im ersten Heimspiel gab es gestern schon wieder genau so viele: Mit 4:3 wurde die TuS Koblenz bezwungen.
Schon nach 100 Sekunden stockte der Atem, als Kirschstein gegen den alleine vor ihm aufgetauchten Djokaj mit glänzendem Reflex abwehrte. In der Folge aber übernahm das Kleeblatt das Kommando. Leo Haas feuerte den ersten Schuss im Anschluss an eine Ecke ab, verfehlte aber das Ziel (8.). In der 12. Minute dann das 1:0. Reisinger steckte den Ball geschickt durch zu Allagui, der Yelldell mit einem gefühlvollen Schlenzer ins lange Eck überwand. Das Kleeblatt setzte zwar nach, wurde aber in der 31. Minute ausgekontert. Krontiris passte auf Djokaj, der mit einem Heber aus 18 Metern zum 1:1 erfolgreich war.
Zwei Minuten darauf schlug die SpVgg zurück: Ilicevic nahm einen weiten Pass von Haas geschickt mit, umspielte einen Gegner und flankte zu Allagui, der in Gerd-Müller-Manier mit Drehschuss aus fünf Metern zum 2:1 traf.
In der 37. Minute traf Cha aus spitzem Winkel den Pfosten, kurz darauf jagte Reisinger den Ball nach einem Konter zwei Meter neben den Kasten. Den Schlusspunkt der ersten Hälfe setzte Ilicevic. Seinen Schuss aus 20 Metern wollte Yelldell eine Spur zu lässig aufnehmen und fälschte den Ball selbst ins Netz ab.
Kaum war wieder angepfiffen, eilte Takyi vom rechten Flügel auf das TuS-Tor zu, doch statt zu schießen, flankte er zu Ilicevic, der den Ball aber nicht mehr erreichen konnte. Im Gegenzug musste Mauersberger einen Konter im letzten Moment unterbinden. Auf der Gegenseite war es dann wieder Ilicevic, dessen Gewaltschuss von Mavric mit dem Kopf geklärt wurde.
Nach 55 Minuten bejubelten die Gäste den Anschluss: Krontiris hatte aus 20 Metern getroffen. Vielleicht wäre es gar nicht mehr so dramatisch geworden, wenn Reisinger eine Minute darauf nicht Pech gehabt hätte. Seinen Schuss fälschte Mavric ab, er landete am Innenpfosten und sprang ins Feld zurück.
In der 64. Minute zog Begeorgi aus 20 Metern ab, traf aber das Tor nicht. Der Ausgleich fiel in der 70. Minute. Nach einer Ecke gab es Chaos vor dem Fürther Tor. Felgenhauer wehrte den Ball auf der Linie mit der Hand ab, doch Mavric köpfte aus kurzer Distanz zum 3:3 ein.
Die SpVgg zeigte in der Folge Moral und zog sich selbst aus dem Sumpf. Zunächst schmetterte Burkhardt einen Volleyschuss knapp vorbei (72.), dann war Allaguis Zuspiel auf den freistehenden Reisinger zu schwach geraten und ein Koblenzer wehrte noch ab (73.). Nachdem auf der anderen Seite wieder Begeorgi aus der Distanz geschossen hatte, war es Wörle, der nach Takyi-Freistoß an Keeper Yelldell scheiterte. Das Kleeblatt setzte aber weiter nach und wurde belohnt. Als Allagui in der 86. Minute den Ball an Mavric vorbeispitzeln wollte, fälschte dieser die Kugel genau in den Lauf von Nehrig ab. Dieser zog ab, Richter lenkte ab und die Kugel fand den Weg zum 4:3 ins Tor.

Stimmen:
Benno Möhlmann: Ich war mit der ersten Hälfte sehr zufrieden. Wir hatten gute Aktionen nach vorne. In der zweiten Hälfte haben wir, obwohl wir zunächst gut reingekommen sind, die Ordnung verloren. Am Schluss war es ein glücklicher Sieg, der unterm Strich aber doch verdient war.

Uwe Rapolder: Wir haben einiges zu einem schönen Fußballspiel beigetragen. Es war ein Top-Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch mit einem so starken Gegner mithalten kann.

Bernd Nehrig: Klar war ein bisschen Glück dabei bei meinem Schuss. Aber wir haben auch am Ende alles probiert. Wir powern viel nach vorne, da bekommt der Gegner auch mal Chancen, aber wir haben heute zu viel für den Gegner zugelassen.

Helmut Hack: In der ersten Halbzeit war das teilweise wunderschön anzusehen. Aber wir haben vielleicht sogar ein bisschen zu schön spielen wollen. 14 Tore in zwei Spielen – was will man eigentlich mehr, vor allem, wenn wir am Ende auch die drei Punkte behalten.
 

Jürgen Schmidt