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Saison 1974/1975
35. Spieltag - Sa., 24.05.1975, 15:30 Uhr
SpVgg Fürth - Wormatia Worms
1:0 (1:0)
Nicht mehr ein dreiblättriges, sondern ein vierblättriges Kleeblatt sollten die Fürther künftig neben der beschützenden Hand der Quelle tragen. Damit käme eher zum Ausdruck, wieviel Glück die SpVgg am Samstag im Ronhof benötigte, um den Mitabstiegskandidaten VfR Wormatia Worms mit 1:0 zu schlagen.
Dabei hatte es für die Fürther wunschgemäß begonnen: Ein prachtvoller Kopfball von Gerhard Bopp nach Flanke des auf der rechten Seite durchgebrochenen Libero Bergmann brachte sie schon in der achten Minute in Führung.
Wie bereits bei der Begegnung gegen Mainz hoffte man, das schnelle Führungstor würde den Kleeblättlern ein gewisses Maß an Sicherheit geben. Genau das Gegenteil war der Fall. Je länger die kampfbetonte Partie dauerte, in deren Verlauf beiderseits die Akteure mit letztem Einsatz kämpften, jedoch kein vorsätzlich begangenes Foul hüben und drüben den Spielablauf trübte, desto nervöser wurden die Einheimischen.
Allerdings wurde auch verständlich, weshalb die zum Abschluß der Vorrunde bereits als sicherer Absteiger gegoltenen Wormser zu einem solch spektakulären Höhenflug fähig waren, der ihnen vor der entscheidungsvollen Begegnung in Fürth aus den letzten, sechs Spielen 9:3 Punkte eingebracht hatte. Selbstbewußt trumpften die Gäste alsbald auf, legten jegliche Scheu ab, stürmten vor allem nach Seitenwechsel bedingungslos und brachten die insgesamt gut, wenn auch bei weitem nicht fehlerfrei kämpfende Fürther Abwehr von einer Verlegenheit in die andere. Ein wahres Glück für Fürth, daß Kapitän Viggo Jensen mit einer unerhört kämpferischen Leistung aufwartete, an der sich andere aufrichten konnten. In einem Atemzug mit ihm muß man Bergmann nennen, der in Notzeiten - diese, bestanden für die Fürther in den zweiten 45 Minuten schier permanent - darauf verzichtete zu brillieren, vielmehr zum Halt der Abwehr wurde und für einen Techniker, dem körperloses Spiel auf den Leib geschrieben ist, großen Einsatz zeigte. Klump kannte Ondera zu genau, als daß er übergroße Schwierigkeiten mit ihm gehabt hätte. Das „Schlitzohr", so wurde der vor fünf Jahren eine Saison lang bei der SpVgg Fürth - mehr als ein Spieljahr pflegt Ondera einem Verein nicht anzugehören - von dem damaligen wie heutigen Kleeblatt-Trainer Hoffmann im Ronhof gerufen, hat es in Worms auf Anhieb fertiggebracht, als Herausgeber der Stadionzeitung zu fungieren. Wie er dies schaffte, bleibt wohl sein Geheimnis ebenso wie vorerst auch das nächste (Vereins-) Opfer.
Um so imponierender bei Worms Torhüter Böhs, Vorstopper Fetkenheuer, Libero Figlus, allerdings mit Abstrichen, der brandgefährliche Mittelstürmer Dier sowie den als „verdeckt zweite Spitze" agierenden Klag, den 45 Minuten lang der nur auf Offensive eingestellte Bopp nicht zu bremsen vermochte.
Die Kleeblatt-Mannschaft, anfangs überaus forsch und mit imponierendem Tempospiel zu Werke gehend, zerfiel mit der Länge der Distanz zusehends. Die Wormser werden sich hinterher die, bittersten..Vorwürfe gemacht haben, gegen diese konfuse, supernervöse Fürther Mannschaft, der mit der Länge der Distanz kaum noch etwas glücken wollte, die Erfolgsserie nicht fortgesetzt zu haben.
Fortuna hatte der SpVgg Fürth im Verlaufe der Vorrunde die Gunst in beinahe brüskierender Weise versagt. Um so mehr scheinen die Kleeblättler in der Rückrunde erfolgreich um sie zu buhlen: in den letzten drei Spielen reichten insgesamt drei Tore (Unger, zweimal Bopp), diese zu gewinnen und 6:0 Punkte zu holen.
Hält dieser unwahrscheinliche Dusel an, bleibt die SpVgg Fürth todsicher in der zweiten Bundesliga. Wägt man jedoch nüchtern die gegen Worms gezeigten Leistungen ab, ist Fürth, wenn schon nicht erster, doch zumindest zweiter Absteiger. Denn was die Mannschaft vor allem nach Seitenwechsel an „Spielvermögen" aufwies, war sogar für den eingefleischtesten Kleeblatt-Fan schlechterdings erschütternd. So gesehen, verdienen das größte Kompliment dieses Nachmittags die 4700 Zuschauer, die die Mannschaft auch dann noch anfeuerten, als längst Pfiffe angebracht gewesen wären.

Konrad Vogelsang

SpVgg Fürth: Löwer - Klump, Lausen, Bergmann, Jensen - Bopp, Heinlein, Unger - Heubeck, Dennerlein (65. Popp), Hofmann - Trainer: Alfred Hoffmann
Wormatia Worms: Böhs - Radtke, Fetkenheuer, Figlus, Günther - Nicastro, Schmieh, Klag - Spannenkrebs (71. Lühr), Dier, Ondera (71. Löb) - Trainer: Karl-Heinz Schmal
Tore: 1:0 Bopp (8.)
Schiedsrichter: Grether (Grenzach)
Zuschauer: 4700
Gelbe Karten (Gast): Ondera, Klag
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