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Saison 1973/1974
33. Spieltag - Sa., 20.04.1974, 15:30 Uhr
SpVgg Fürth - 1860 München
1:1 (0:0)
Wieviele Torgelegenheiten müssen die Fürther herausspielen, um am Ende nicht zu
verlieren?
Diese Frage, so alt wie die Saison der Regionalliga Süd, stellte sich am Samstag im Ronhof beim Spiel gegen den TSV München 1860 erneut heraus. Mindestens ein Dutzend hundertprozentiger Einschußmöglichkeiten boten sich den Kleeblattspielern, doch erst ein von Unger verwandelter Strafstoß ergab den Ausgleich nach einem Überraschungsschuß von Kohlhäufl, dessen 0:1 den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hatte.
So inkonsequent hatte man die Abwehr der Münchner „Löwen" nicht einmal beim 1:5 in Nürnberg gesehen. Von Anfang an konnten die Kleeblättler nach Herzenslust durch die weißblauen Reihen spazieren. Mit der Manndeckung nahmen es die Recken in Münchens hinteren Regionen wahrlich nicht genau. Als Folge davon boten sich den Einheimischen bereits in den ersten 15 Minuten ein halbes Dutzend klarer Torchancen, die teilweise kläglich vergeben wurden. Was vor allem Grabmeier und Dennerlein versiebten, war kaum noch zu verzeihen. Mitunter verirrte sich doch mal ein Ball in Richtung Münchner Tor. Dann wies Demi nach, weshalb ihm Trainer Gutendorf den Vorzug vor dem Jugoslawen Dautbegovic gegeben hat.
Die Münchner begnügten sich in den eisten 45 Minuten meist damit, ihre technischen Vorzüge zu demonstrieren. Gemächlich wanderte der Ball, sofern es die Fürther zuließen, durch die Reihen, doch war es mit der Kunst der zu diesem Zeitpunkt mehr als zahmen „Löwen" meist vor dem Fürther Strafraum bereits zu Ende. Bezeichnend, daß Löwer erst in der 32. Minute bei einem abgefälschten Schuß des seinem Ruf als Torjäger einiges schuldig gebliebenen Keller Schwierigkeiten hatte.
Schier unglaublich, daß in der 37. Minute zunächst Dennerlein eine Schülke-Flanke vier Meter vor dem Tor und völlig unbehindert drüber köpfte und drei Minuten später Grabmeier dasselbe „Kunststück" fertig brachte, als ihm Dennerlein den Ball genau auf den Kopf serviert hatte.
Nach Seitenwechsel ging es zunächst weiter wie zuvor: Jäger, für den indisponierten Grabmeier aufs Feld gekommen, verfehlte eine Heieingabe Heubecks. Aber dann wurde es doch etwas lebhafter. Zunächst der „echte" Keller. Nach einem Alleingang rasierte sein Saftschuß die Latte. Dann ein Volleyschuß des nach schwachem Beginn immer stärker werdenden Schülke der Demi zu einer Glanzparade zwang. In der 49. Minute völlig überraschend das 0:1 durch Kohlhäufl, der mit einem Zwanzig-Meter-Schuß Löwer überwand. Zwei Minuten später rettete Patzke einen wuchtigen Heubeck-Kopfball auf der Linie. In der 65. Manute dasselbe Schauspiel doch mußte diesmal der frühere Nationalspieler die Hand zu Hilfe nehmen, um den Ball zu stoppen. Den Strafstoß verwandelte Unger zum 1:1.
Mit zwei neuen Leuten — Novak und Bierofka für Gayer und Metzger — wollten die Münchner das Steuer herumreißen, doch vergeblich. Turbulent waren die letzten fünf Minuten. Zunächst mußte Schöpe einen Schuß Schuberths für den bereits geschlagenen Löwer abwehren. Dann hielt Demi einen „Jäger-Hammer". In der 89. Minute strich ein Heubeck-Schuß knapp am Pfosten vorbei. Die Schlußminute schien doch noch den Fürther Sieg zu bringen: Unwiderstehlich brauste Heubeck mit dem Ball am Fuß ab, keiner vermochte ihm zu folgen. Seinen Schrägschuß konnte auch der ausgezeichnete Demi nicht halten, doch vom Innenpfosten sprang der Ball ins Feld zurück. Es blieb beim 1:1.
Kein Zweifel, die SpVgg Fürth hat am Samstag einen Punkt verloren. Wer mit so vielen Chancen nichts anzufangen versteht, darf sich am Ende nicht auf „mangelndes Glück" hinausreden. Viel mehr offenbarte die eine gehörige Portion Unvermögen. So leicht, zu Toren zu kommen, hatten es die Einheimischen selten zuvor. So sehr anzuerkennen ist, daß sich die Kleeblättler rein spielerisch am Gegner gesteigert haben, bleibt beim Zuschauer ein Gefühl des Unbehagens zurück, wenn er die permanent kümmerlichen Versuche mit ansehen muß, den Ball ins gegnerische Tor zu bugsieren, was nach wie vor Endzweck im Fußball geblieben ist.
Bezeichnend andererseits, daß die Fürther Mittelreihe mit Bergmann, Detsch und Unger sich der vielgerühmten Münchner Kohlhäufl — Mrosko — Gayer überlegen erwies. „Löwen"-Star Hanjo Weiler als Libero versuchte zwar das Spiel anzukurbeln und wartete mit einigen Traumpässen auf, Halt vermochte er seiner mitunter reichlich konfus wirkenden Abwehr allerdings nicht zu geben. An Bernd Patzke, lebendes Denkmal aus der großen Zeit des TSV 1860, sind die Jahre nicht spurlos vorübergegangen. Gegen Heubeck war er überwiegend zweiter Sieger.
Kein Zweifel: der TSV München 1860 hat iri seinen Reihen technisch brillante Einzelspieler. Doch wirkte die Mannschaft ohne Biß, ohne Temperament, ohne Feuer. Hätte Fürth bei der Nachlässigkeit der Münchner Abwehr auch nur einen wahren Stürmer gehabt, für die 60er hätte es ein Debakel geben können. Aber ein neuer Windhausen ist weit und breit nicht zu sehen ...
SpVgg Fürth: Löwer - Schülke, Schöpe, Ammon, Klump - Detsch, Bergmann, Unger - Heubeck, Dennerlein, Grabmeier (46. Jäger) - Trainer: Heinz Elzner
1860 München: Deml - Kroth, Sohnle, Weller, Patzke - Kohlhäufl, Mrosko, Gayer (76. Bierofka) - Metzger (76. Novak), Keller, Schuberth - Trainer: Rudi Gutendorf
Tore: 0:1 Kohlhäufl (49.), 1:1 Unger (64., Handelfmeter)
Schiedsrichter: Walz (Waiblingen)
Zuschauer: 7000
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