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Saison 1976/1977
22. Spieltag - So., 16.01.1977, 14:30 Uhr
Waldhof Mannheim - SpVgg Fürth
4:1 (1:0)
Einen Boden ohne Schnee und einen Punkt hatte sich Trainer Hans Cieslarczyk aus Walhof erhofft. Der Schnee war weg, aber mit den Punkten war es ebenfalls nichts. Nach einem dramatischen, teilweise sehr guten Zweitbundesligaspiel brachte eine unerhörte Leistungssteigerung des SV Chio Waldhof den Platzherren einen durchaus verdienten 4:1-Sieg.
Beide Mannschaften legten ein enormes Tempo vor, das sie bis zum Schluß durchhielten. Erstaunlich die Wandlung beim SV Chio Waldhof. Man stützt sich in der Mannheimer Vorstadt auf den eigenen Nachwuchs; so kommen Bauer, Steiner und Schüßler, alle drei kaum noch 20 Jahre alt, und auch der Auswechselspieler Knapp aus der eigenen Jugend. Darüber hinaus lieferte für den immer noch verletzten Libero Sebert diesmal Härm eine überragende Partie, war nicht nur Endstation bei zahlreichen Fürther Angriffen, sondern brachte das Kunststück fertig, bei blitzschnellen Vorstößen auch noch zwei Tore für seine Mannschaft zu erzielen. Mit Steiner erzielte ein weiterer Abwehrspieler einen Treffer.
Trainer Cieslarczyk hatte zwar die Fürther Mannschaft richtig eingestellt, indem er dem torgefährlichen Ex-KSC-Spieler Vogel den peinlich genau deckenden Klump gegenüberstellte und den torgefährllchen Heck von Grabmeier bewachen ließ. Beide Angriffsspitzen des SV Waldhof kamen nicht wie gewohnt zum Zug. Was diese jedoch nicht schafften, erledigten die Abwehrspieler.
Eine tolle Überraschung war der vom 1. FC Nürnberg gekommene Walter Lachmann, den die SpVgg Fürth nicht verpflichtet hatte. Er lieferte gegen Lausen eine ausgezeichnete Partie, verteilte nicht nur klug die Bälle, sondern griff auch selbst beherzt an. Das psychologisch wichtige Waldhofer Führungstor unmittelbar vor dem Pausenpfiff fiel auf seine Vorarbeit. Daneben paßte er höllisch auf, wenn Fürths Libero Bergmann zu seinen Alleingängen startete. In Waldhof jedenfalls ist man mit Lachmann zufrieden.
Maßgeblichen Einfluß auf das Spielgeschehen hatte der Zweikampf der beiden ehemaligen „Bayreuther" Grimm und Böhni. Siegfried Grimm schaffte es nicht, seinen ehemaligen Mannschaftskameraden am Spielaufbau entscheidend zu hindern. So war Böhni wie schon so oft Dreh- und Angelpunkt des Waldhofspiels.
Auf für diese Jahreszeit ungewöhnlich gut bespielbarem Boden - in Mannheim fehlt von Schnee jede Spur - entwickelte sich sofort ein tempogeladenes Spiel, das anfangs die Fürther etwas im Vorteil sah. Aber bald zeigte sich, daß die Waldhof-Spieler im Zweikampf bissiger und auch härter waren, ein weiteres Plus für die Platzherren, das sich mit der Länge der Distanz mitentscheidend auswirkte.
Dennoch waren anfangs die Torchancen hüben wie drüben ziemlich knapp bemessen. Einen Schrägschuss von Heukeck lenkte Pradt ausgezeichnet zur Ecke; Zehn Minuten später hatte Heck eine große Chance, scheiterte jedoch zweimal an dem ausgezeichnet reagierenden Peter Löwer, den an den vier Treffern keine Schuld trifft. Im Gegenteil, wiederholt rettete er wie in seinen besten Zeiten.
In der 38. Minute hätte Steiner beinahe ein Eigentor fabriziert, doch ging der Ball gerade noch übers Torkreuz ins Aus. Als die Fürther bereits bestrebt waren, mit einem 0:0 in die Pause zu gehen, konnte sich Lachmann gegen Lausen, der kurz zuvor einen Ball in den Magen bekommen hatte und noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, durchsetzen; seine Flanke köpfte der nach vorn gelaufene Steiner unhaltbar ins Netz.
Nach Seitenwechsel wollte Fürth mit aller Energie den Ausgleich schaffen, aber erst ein Strafstoß in der 53. Minute - Harm hatte den einschussbereiten Unger gelegt - ließ dieses Vorhaben Wirklichkeit werden. Der gefoulte Spieler verwandelte entgegen aller Fußballweisheit den Strafstoß unhaltbar zum 1:1.
Unverständlicherweise schaltete Fürth nun einen Gang zurück und versuchte nach einer Stunde, nicht nur den Ball in den eigenen Reihen zu halten, sondern darüber hinaus noch betont auf Zeit zu spielen. Und das ging gründlich daneben. Kaum war der noch nicht voll überzeugende Lambie gegen Schwarz ausgetauscht, fiel auch das 2:1. Es war ein aus Fürther Sicht gesehen unglücklicher Treffer, denn Bergmann, Hilkes und Löwer wollten den Ball abwehren, der aber letztlich doch noch im Netz landete. Dieses Tor versetzte die Waldhofer in einen wahren Spielrausch. Sie griffen unerhört dynamisch an und brachten die Fürther Abwehr, die eine Stunde lang gut ausgesehen hatte, von einer Verlegenheit in die andere. Als man gar in der 79. Minute auf einen Abseitspfiff wartete, ging Vogel ungehindert auf und davon und lenkte den Ball zum spielentscheidenden 3:1 ins Netz. Der vierte Treffer von Harm (81. Minute) nach dem siebten Waldhofer Eckball war nur noch ein Ausdruck der Fürther Resignation.
Kein Zweifel, die SpVgg Fürth wurde unter Wert geschlagen. Aber: am nächsten Samstag wenn der FC Augsburg in Ronhof erscheint, muss die SpVgg Fürth noch mehr Dynamik aufweisen, um bestehen zu können.

Konrad Vogelsang

Waldhof Mannheim: Pradt - Bauer, Steiner, Harm, Mießmer - Schneider, Schüßler, Böhni, Vogel (84. Knapp) - Lachmann, Heck (84. Heldt) - Trainer: Anton Rudinski
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Lausen, Bergmann, Klump - Grimm, Schäfer, Unger - Heubeck, Hilkes, Lambie (70. Schwarz) - Trainer: Hans Cieslarczyk
Tore: 1:0 Steiner (43.), 1:1 Unger (53., Foulelfmeter), 2:1 Harm (71.), 3:1 Vogel (78.), 4:1 Harm (81.)
Schiedsrichter: Boos (Eschborn)
Zuschauer: 3500
Gelbe Karten: Vogel, Schüßler
Gelbe Karten (Gast): Unger, Hilkes
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