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Saison 1976/1977
24. Spieltag - Sa., 29.01.1977, 14:30 Uhr
VfB Stuttgart - SpVgg Fürth
3:0 (0:0)
Eindrucksvoll untermauerte der VfB Stuttgart am Samstag im Neckarstadion mit einem 3:0-Sieg über die SpVgg Fürth seine Spitzenstellung in der zweiten Bundesliga Süd. Der Rückfall der Kleeblättler in die Mittelmäßigkeit scheint hingegen unaufhaltsam.
Im Grunde war die Niederlage beim VfB einkalkuliert. Ernüchternd und beinahe bestürzend, wie die Fürther Mannschaft nach einer relativ guten ersten Spielhälfte schier auseinanderbrach, als sie in schneller Folge zwei Tore hinnehmen mußte.
Übrigens zwei Prachttreffer. Zunächst flankte Libero Holcer in Linksaußenposition hoch vor das Tor Hoeneß hatte vor dem Torraum Zeit genug, den Ball prachtvoll zu stoppen und mit dem linken Fuß unhaltbar ins Tor zu drehen. Hier war Grabmeier, der bis dahin den langen VfB-Torjäger eindrucksvoll unter Kontrolle hatte, einen Moment unaufmerksam gewesen (51. Minute). Drei Minuten später: einen abgewehrten Eckball erwischte Martin und jagte den Ball aus gut 20 Meter Entfernung volley genau in den Torwinkel.
Damit war der Fürther Widerstand gebrochen. Während der VfB zu warhaft berauschender Form auflief, fiel das Kleeblatt-Team förmlich auseinander. Wie kraß der Leistungsunterschied beider Mannschaften wurde, zeigt auch das Eckenverhältnis nach der Pause: 15:3.
Dabei war es den Fürthern, von Trainer Hans Cieslarczyk geschickt eingestellt, bis zur Pause gelungen, ihr Tor vor Schaden zu bewahren. Der VfB war zwar optisch überlegen, doch hatte er bis Seitenwechsel nur zwei echte Einschußmöglichkeiten, die jedoch Dieter Hoeneß (ein Bruder des Bayern-Nationalspielers) und Ohlicher vergaben.
Dazwischen, in der 31. Minute, erwischte Schäfer nach einem zu kurz abgewehrten Heinlein-Freistoß den Ball und drosch ihn gegen die Unterkante der Latte. Das hätte die Fürther Führung bedeuten können. Zu diesem Zeitpunkt spielte Stuttgart keineswegs wie ein kommender Bundesligist. Vielmehr wirkte die Mannschaft, als ihr nach einer halben Stunde noch kein Tor gelungen war, reichlich nervös.
Glück hatte Ohlicher nach einer Tätlichkeit gegen Heinlein. Anstelle der „Roten" für den VfB-Kapitän zog Schiedsrichter Meßmer die Gelbe Karte - und hielt sie dem am Boden liegenden Heinlein vor die Nase. Das VfB-System mit zwei Mittelstürmern - Hitzfeld und Hoeneß - und hoch vor das Tor geschlagenen Flankenbällen, war bis zur Pause verhältnismäßig leicht durchschaubar.
Bei Fürth imponierte Löwer im Tor. Vielleicht wäre der dritte Treffer - ein Hoeneß-Kopfball im Anschluss an den elften Eckstoß - zu halten gewesen. Was Löwer jedoch sonst bot, war ausgezeichnet. Unverkennbar ist jedoch der Leistungsabfall bei Kapitän Bernhard Bergmann. Zwar hatte er in der Abwehr gute Szenen, suchte auch die Deckung zusammenzuhalten, doch unterliefen ihm eine Menge Abspielfehler, außerdem blieb er wirkungslos, wenn er sich zuweilen nach vorne orientierte. Vorstopper Lausen ist langsam und unbeweglich geworden.
Und von Sigi Grimm, dem in der Vorrunde spielbestimmenden Mann im Mittelfeld, bekam man im Neckarstadion als Gegenspieler von Hadewicz nur wenig zu sehen. Nach ein paar guten Szenen in den Anfangsminuten ging Hilkes unter. Der junge Förster deckte ihn förmlich zu.
Unger, zweite Fürther Sturmspitze, gab seinem Gegenspieler Martin zwar einige Male das Nachsehen, blieb letztlich jedoch ebenso wirkungslos. Heubeck und Schäfer, die beiden nominellen Außenstürmer, hingen weit zurück, sollten Auffangstation für die offensiven VfB-Abwehrspieler bilden. Es ist Heubecks Verdienst, Eimer so sehr beschäftigt zu haben, daß dessen gefürchtete Vorstöße nur Seltenheitswert besaßen.
Wie schon beim SV Waldhof, so kassierte die SpVgg Fürth auch im - trotz vorangegangenen Dauerregens gut bespielbaren - Neckarstadion unmittelbar nach dem Auswechseln einen Treffer Damals ging Lambie, diesmal kam er. Dem Spiel konnte der Schotte keine Impulse mehr geben.
Insgesamt ein Spiel, in dem der VfB Stuttgart erst nach der Pause seinem Ruf als Spitzenmannschaft gerecht wurde. Bei der SpVgg Fürth hingegen traten bisher vielleicht noch kaschierte Schwächen offen zutage. Konnte sie, mit Abstrichen, spielerisch anfangs noch einigermaßen mithalten, zeigte sie sich mit der Länge der Distanz den Stuttgartern doch in Schnelligkeit, Athletik, Kampfbereitschaft und Härte beträchtlich unterlegen. Für eine Umkehr im Ronhof ist es wahrlich an der Zeit.

Konrad Vogelsang

VfB Stuttgart: Roleder - Schäfer, Förster, Holcer, Elmer - Martin, Ohlicher, Hadewicz - Schmider, Hitzfeld, Hoeneß - Trainer: Jürgen Sundermann
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier (74. Geyer), Lausen, Bergmann, Klump - Grimm (81. Lambie), Heinlein, Unger - Heubeck, Hilkes, Schäfer - Trainer: Hans Cieslarczyk
Tore: 1:0 Hoeneß (51.), 2:0 Martin (54.), 3:0 Hoeneß (61.)
Schiedsrichter: Meßmer (Mannheim)
Zuschauer: 8500
Gelbe Karten (Gast): Heinlein, Geyer
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