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Saison 1976/1977
27. Spieltag - Sa., 26.02.1977, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - 1860 München
1:0 (1:0)
Im Ronhof ging am Samstag die stolze Erfolgsserie des Zweitbundesliga-Tabellenführers TSV München 1860 zu Ende. Nach einem mitreißenden Spiel gewann die wieder an ihre große Form des vergangenen Jahres erinnernde SpVgg Fürth mit 1:0 (1:0).
Wie schon gegen den FC Homburg, so wartete Lorenz Hilkes abermals mit einem spektakulären Treffer auf. Als er in der 29. Minute von Lausen geschickt eingesetzt wurde, zog er von der Strafraumgrenze blitzschnell ab. Der Ball zischte knapp unter der Latte ins Netz. Hier hatte der ausgezeichnete Hartmann im Tor keine Abwehrchance. Vor diesem Treffer war Hilkes bereits viermal zum Schuss gekommen, darunter mit einem prächtigen Scherenschlag, wobei der Ball nur knapp am Pfosten vorbei ins Aus ging.
Nach dem 1:0 beorderte „Löwen"-Trainer Heinz Lucas den eisenharten Kohlhäufl, der zunächst Unger beschattet hatte, an die Seite von Hilkes, während Bischoff, der gegen Hilkes meist „zweiter Sieger" geblieben war, nunmehr gegen Unger spielte. Eine weitere taktische Maßnahme Lucas wirkte sich im ersten Spielabschnitt negativ für den Tabellenführer aus: Mittelstürmer Haunstein operierte aus zurückgezogener Position. Dadurch erhielt Lausen viel Spielraum, den er weidlich nutzte. Aber auch Libero Bergmann, insgesamt ein ausgezeichneter Organisator der Abwehr mit viel Übersicht in kritischen Situationen, hielt es nicht nur am eigenen Strafraum. Zwar „prüfte" Fürths Kapitän auch seinen Torhüter Löwer, doch in der 25. Minute jagte Bergmann den Ball wuchtig auf das 60er Tor, aber Hartmann parierte prächtig.
Von Münchens vielgerühmtem Spielmacher Metzger sah man verhältnismäßig wenig. Dies war vor allem das große Verdienst Heinleins, der den Spielraum des „Löwen"-Kapitäns entscheidend einengte.
Drei große Chancen hatte Unger, die Begegnung vorzeitig zu entscheiden. Zunächst zog er einen Flankenball Schäfers ganz knapp am Pfosten vorbei ins Aus. Kurz vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Quindeau - von dem sich die Fürther wiederholt benachteiligt fühlten - schlug Bierofka einen Unger-Schuss für den geschlagenen Hartmann von der Torlinie weg. Und unmittelbar nach Wiederbeginn verstolperte Unger eine klare Einschussmöglichkeit.
Im zweiten Spielabschnitt setzte der TSV 1860 alles auf eine Karte. „Jimmy" Hartwig - einst von Max Merkel verschmäht, unter Lucas groß herausgekommen - machte im Mittelfeld „Dampf". Nun hatten die unter Druck gesetzten Kleeblättler schwer zu verteidigen. Der gegen den quirligen Nachreiner bravourös kämpfende Klump schlug einen Herberth-Kopfball von der Torlinie weg, Löwers Blitzreaktion verhütete nach einem Schuss Herberths aus kurzer Entfernung den Ausgleich.
Dazwischen hatte Hartmann Mühe, einen Bogenball des verbesserten Lambie gerade noch über die Latte zu drehen. Als Klump mit einem Steilpass Schäfer in die Gasse schickte, traf der Mittelfeldspieler den Ball allein vor Hartmann nicht voll.
Ein Handikap für Fürth bedeutete Grabmeiers Ausscheiden nach 54 Minuten. Er hatte sich noch vor der Pause nach einem Zusammenprall mit Metzger eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen. Es war ohnehin kaum zu verantworten, ihn solange auf dem Platz zu belassen.
Als nach 80 Minuten der von den vielen „Löwen"-Fans stürmisch geforderte Ausgleich immer noch nicht gefallen war, warfen sie mit Bierbüchsen - damit waren sie reichlich ausgestattet - in Richtung Spielfeld. Es gelang ihnen allerdings ihn so lange auf dem Platz zu belassen.
Drei Glanzleistungen Löwers in den letzten Minuten gegen Metzger und zweimal gegen Hartwig verwehrten dem Spitzenreiter den Ausgleich.
Obwohl nur ein Tor fiel, war diese Begegnung spannend, voller Dramatik, mitunter auch etwas hektisch und unerhört temporeich. Dabei dominierte Fürth während der ersten 45 Minuten eindeutig und hätte einen entschieden größeren Vorsprung herausholen können. Nachher hatte der Tabellenführer ein eindeutiges Übergewicht, doch war der Kleeblatt-Sieg insgesamt verdient.
Letztlich haben die vom Ronhof ihren Willen, sich nicht mit einer Rolle im Mittelfeld zu begnügen, eindrucksvoll kundgetan.

Konrad Vogelsang

SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier (48. Grimm), Lausen, Bergmann, Klump - Heinlein, Unger, Schäfer (81. Jensen) - Heubeck, Hilkes, Lambie - Trainer: Hans Cieslarczyk
1860 München: Hartmann - Hartwig, Bischoff, Glavovic, Bierofka - Herberth, Kohlhäufl, Metzger - Nachreiner, Haunstein, Falter - Trainer: Heinz Lucas
Tore: 1:0 Hilkes (30.)
Schiedsrichter: Quindeau (Ludwigshafen)
Zuschauer: 14000
Gelbe Karten: Heinlein, Hilkes
Gelbe Karten (Gast): Hartwig, Kohlhäufl, Glavovic
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