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Saison 1977/1978
9. Spieltag - Sa., 24.09.1977, 15:30 Uhr
Waldhof Mannheim - SpVgg Fürth
0:0
Fünf Jahre lang hatte es für die SpVgg Fürth beim SV Chio Waldhof nur Niederlagen gegeben. Mit einem 0:0 nahmen die Kleeblättler am Samstag endlich wieder einen Punkt aus dem gefürchteten Waldhof-Stadion mit in den Ronhof.
Die Punkteteilung haben sich die Kleeblättler redlich verdient. Sie mußten ohne Linksaußen Lambie antreten, dessen Verletzung aus dem Spiel gegen Worms nicht zu beheben war. Dagegen war es gelungen, Bernhard Bergmann, Heubeck und Unger wieder fit zu bekommen.
Nachdem Lambie nicht zur Verfügung stand, versuchte es Fürths Trainer Hannes Baldauf mit nur zwei Angriffsspitzen, Heubeck und Geyer. Mit einem verstärkten Mittelfeld kontrollierte Fürth über weite Strecken diese Begegnung. Das Spiel der Kleeblättler wirkte - wie bei den meisten vorangegangenen Partien dieser Saison - gefälliger, durchdachter. Der Ball lief teils elegant über mehrere Stationen. Allerdings war am gegnerischen Strafraum in aller Regel Endstation.
Die SpVgg Fürth begann überaus konzentriert, ließ den SV Chio nicht zur Entfaltung kommen und hätte während der ersten dreißig Minuten das Spiel bereits für sich entschieden haben können. Dreimal befand sich Geyer in günstiger Schußposition, doch vergab er überhastet. Grimm und Heiniein verfehlten das von Pradt ausgezeichnet gehütete Waldhof-Tor nur knapp. Bei einem Schuß von Unger reagierte er prächtig. Es dauerte bis zur 29. Minute, ehe das Fürther Tor bei einem neben dem Pfosten im Aus landenden Scharfschuß des Verteidigers Bauer in Gefahr geriet. Dann allerdings mußte Löwer alles aufbieten, einen Kopfball Steiners und kurz vor der Pause einen Prachtschuß Schüßlers zu parieren.
„Denen werd" ich"s zeigen", hatte der frühere Clubspieler Lachmann in der vergangenen Woche, als sein Mitwirken nach langer Verletzungspause feststand, getönt. Dies hätte er besser unterlassen. Er kam nicht dazu, etwas zu zeigen. Vielmehr stoppte ihn Klump beinahe „mit links", ohne auch nur einmal zu unerlaubten Mitteln greifen zu müssen. Nach 45 Minuten war Lachmanns Vorstellung zu Ende. „Wollte nicht, daß Lachmann nach der langen Pause gleich verheizt wird", umschrieb Trainer Anton Rudinski hinterher rücksichtvoll Lachmanns Totalausfall.
Gleich nach der Pause hatte Klump die Möglichkeit zum Fürther Führungstreffer, schoß jedoch nach prächtiger Vorarbeit Heubecks knapp daneben. Dann hob Geyer den Ball geschickt über seinen Gegenspieler Steiner, verstolpert jedoch, allein vor Pradt, diese Einschusschance. Aber dann wendete sich die Partie. Waldhof fand nun endlich zu einem alten Kampfgeist zurück und bedrängte das Fürther Tor.
Gefährlichster Angreifer wurde Verteidiger Schüßler. Als Löwer einen Schuß Vogels gerade noch mit dem Fuß abgewehrt hatte, entschloß sich Trainer Baldauf nach einer Stunde, gleich zwei Spieler auszutauschen.
Für den beträchtlich nachlassenden Jensen kam Lausen, für Geyer, der nach verschiedenen mißglückten Aktionen kein Selbstvertrauen mehr hatte, wurde Bergmann eingewechselt. Im Gegensatz zum Homburg-Spiel war Lausen diesmal sofort im Bilde und legte Schüßler, der der Fürther Abwehr in zunehmendem Maße Sorgen bereitet hatte, an die Kette. Auch Bernhard Bergmanns jüngerer Neffe zeigte Ansätze zu einem brauchbaren Stürmerspiel.
Zwar hielt die Feldüberlegenheit der Waldhöfer an, doch zeigte sich die Fürther Abwehr, in der neben Bergmann, Grabmeier und Klump diesmal auch Rütten erstaunlich selbstbewußt wirkte, mit einem an seine Glanzzeit erinnernden Peter Löwer jeder Situation gewachsen.
Eine mäßige Leistung bot Schiedsrichter Horst Hellwig aus Niestetal bei Kassel. Beinahe wäre ihm ein Regelverstoß unterlaufen, als plötzlich zwei Bälle auf dem Spielfeld waren, unterbrach er und wollte dann das Spiel mit einem Freistoß für Waldhof (!) fortsetzen. Als er sich seines Irrtums gewahr wurde, schnappte er den Ball und warf ihn dem Waldhof-Libero Sebert - kein Fürther Spieler befand sich in der Nähe - vor die Füße. Obwohl Grimm verletzt an der Strafraumgrenze am Boden lag, wollte er einen Freistoß für Waldhof ausführen lassen. Als Heinlein dagegen protestierte, hielt ihm Hellwig prompt die Gelbe Karte vor die Nase. In der letzten Viertelstunde gab es nur noch Freistoßentscheidungen gegen Fürth. Da wurden Erinnerungen an Kassel wach.
Baldauf bekannte - wenn auch verklausuliert - seine Mannschaft habe so etwas wie einen Waldhof-Komplex: „Waldhof ist gefürchtet, vor allem von uns. Deshalb sind wir mit diesem einen Punkt sehr zufrieden." Baldauf lobte seine Mannschaft: „Wir haben spielerisch gut ausgesehen. Was uns fehlt, sind torgefährliche Sturmspitzen." Da hatte Heubeck, der an sich eine ausgezeichnete Partie lieferte, in der 63. Minute alles umspielt, was sich ihm in den Weg stellte, scheiterte jedoch an Pradt, der ihm den Ball tollkühn vom Fuß holte.
Auch Waldhof-Trainer Anton Rudinski anerkannte: „Wir haben es mit einer Mannschaft zu tun gehabt, die spielerisch reifer war als wir." „Spielerische Reife" wird der SpVgg Fürth überall bescheinigt. Zweifellos zu Recht. Doch die Krönung fehlt: der erfolgreiche Abschluss. Und wenn die Mittelfeldspieler „Sendepause" haben, wie am Samstag Unger, Heinlein und Grimm, dann gibt es keine Kleeblatt-Tore.
Waldhof Mannheim: Pradt - Bauer, Steiner, Sebert, Schüßler - Schneider, Nickel (71. Hollich), Böhni, Lachmann (46. Hester) - Vogel, Harm - Trainer: Anton Rudinski
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, B. Bergmann, Klump, Rütten - Grimm, Heinlein, Unger, Jensen (62. Lausen) - Heubeck, Geyer (62. D. Bergmann) - Trainer: Hannes Baldauf
Schiedsrichter: Hellwig (Niestetal)
Zuschauer: 4000
Gelbe Karten (Gast): Heinlein
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