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Saison 1977/1978
17. Spieltag - Sa., 03.12.1977, 14:00 Uhr
Eintracht Trier - SpVgg Fürth
2:1 (2:1)
Die SpVgg Fürth konnte die Gunst der Stunde, näher an die führenden Mannschaften heranzurücken, nicht nutzen. Bei Eintracht Trier verlor sie mit 1:2 Toren.
Es ist beinahe zur Tragik des Kleeblatts geworden, in Spielen von wesentlicher Bedeutung zu versagen. Ein Sieg am Samstag im Moselstadion hätte einen neuen Anlauf nach oben bedeuten können.
Dabei wäre es relativ leicht gewesen, aus Trier beide Punkte mitzunehmen. Selten war eine Kleeblatt-Mannschaft auswärts ihrem Gegner in allen spielerischen Belangen so überlegen wie am vergangenen Samstag, kaum je zuvor waren auswärts die Spielanteile so eindeutig auf Fürther Seite - allein das Eckenverhältnis von 13:4 für Fürth spricht Bände ...
So paradox es klingen mag: gerade darin sind die Ursachen für die Niederlage in Trier zu suchen. Das Gefühl, technisch klar überlegen zu sein, verleitete zu manch unnötigem Schnörkel. So konnte es sich Kapitän Bergmann nicht verkneifen, dem früheren Bundesligaspieler Hermandung den Ball durch die Beine zu schieben. Im übrigen erinnerte bei Hermandung, der das Duell mit Heinlein klar verlor, nur noch übertriebene Härte an seine Berliner Zeit.
Da die Trierer spielerisch nicht mithalten konnten, versuchten sie ihre körperliche Überlegenheit in die Waagschale zu werfen. Und da waren sie nicht zimperlich. Fink leistete sich in der 18. Minute ein brutales Foul an Lambie, das dem Schotten eine schwere Oberschenkelprellung einbrachte und ihn zum vorzeitigen Ausscheiden zwang. Vorstopper Veit konnte Pankotsch nur mit unsauberen Mitteln halten. Fürths neuer Mittelstürmer hatte mit zwei knapp am Tor vorbeistreichenden Kopfbällen Pech; außerdem holte der ausgezeichnet haltende Vollack eine Pankotsch-Bombe mit einer Prachtparade aus dem Torkreuz.
Am schlimmsten trieb es Histing. Gegen den ballgewandten Unger versuchte er meist gar nicht, das Leder zu treffen. Es spricht für Unger, dass er - wiederholt angeschlagen - nicht aufsteckte, sondern, wie schon vor einer Woche im Ronhof, abermals auffallendster Fürther war.
Die Fürther verloren das Spiel, als sie 1:0 in Führung lagen. Nach beinahe übervorsichtigem Abtasten führte in der 9. Minute bereits der erste Fürther Angriff zum Treffer. Pankotsch schickte Heubeck mit einem Steilpaß „auf die Reise" und dessen gefühlvoll geschlagenen Flankenball schlenzte Unger elegant an Vollack vorbei ins Netz. Eintracht Trier war konsterniert, das sich leidenschaftlich engagierende Trierer Publikum schwieg betroffen. Diese Phase, als die langen Kerle im heimischen Team wackelten, auf dem teils noch gefrorenen, schmierigen Boden dahin-schlitterten, machten sich die Fürther nicht zunutze. Statt energisch nachzustoßen, um ein zweites Tor vorzulegen, erging man sich in Spielereien, gefiel man sich wie im Training mit zwar hübsch anzusehenden, jedoch nichts einbringenden Ballstafetten. Außerdem wurde gerade in diesem Abschnitt das Spiel ohne Ball vernachlässigt.
In der 37. Minute fielen die Fürther aus allen Wolken: Michelberger, bisher von Grabmeier völlig beherrscht, erhielt den Ball. „Grabi" griff ihn nicht an, spielte quer zu dem mitgelaufenen Fink - sein lädierter Gegenspieler Lambie vermochte ihm nicht mehr zu folgen - der mit einem scharfen Flachschuss dem reaktionsschnellen Kastner keine Abwehrchance ließ. Für Fürth kam es noch schlimmer. Einen weiten Abschlag erlief sich Michelberger - wieder hatte Grabmeier nicht aufgepasst - drang in den Fürther Strafraum ein, wo Kastner sich, Kopf und Kragen riskierend, Michelberger vor die Füße warf. Grabmeier flog über beide hinweg. Schiedsrichter Tritschler, nicht zuletzt wegen seines Wohnortes Freiburg von den Zuschauern laufend ausgepfiffen, deutete auf den ominösen Punkt. Doch ehe der Strafstoß ausgeführt werden konnte, musste Kastner erst zwei Minuten lang behandelt werden. Müllner verwandelte schließlich unhaltbar. Eine Minute später schien der Fürther Ausgleich fällig, doch ein Gewaltschuß Heinleins donnerte gegen die Latte.
Nach der Pause rannte die SpVgg Fürth unentwegt gegen das Eintracht-Tor an. Nun kämpften die Kleeblättler, warteten mit schnellem Kombinationsspiel auf und schossen aus allen Lagen. Doch immer wieder warfen sich die aufopfernd kämpfenden Trierer Abwehrspieler dazwischen, blockten die Schüsse ab. Außerdem zeichnete sich Vollack, der nur wegen einer Trainingsverletzung des Ex-Regensburgers Hummer zwischen den Pfosten stand, bei Schüssen von Unger, Pankotsch, Heubeck (der ebenfalls verletzt wurde) und Schäfer besonders aus. Längst suchte Trier das Heil nur noch mit „Befreiungsschlägen". Die Festung Trier wankte zwar, aber sie hielt.
Als Tritschler abpfiff, begleitete Eintracht Trier eine Woge der Begeisterung in die Kabine, während sich die Fürther niedergeschlagen und kopfschüttelnd von dannen schlichen. Sie wollten es nicht glauben, ein Spiel verloren zu haben, in dem sie über weite Strecken so klar dominiert hatten.
Eintracht Trier: Vollack - Fink, Andresen, Veit, Brinsa - Hermandung, Histing, Bauerkämper - Michelberger, Leiendecker, Müllner - Trainer: Hans-Dieter Roos
SpVgg Fürth: Kastner - Grabmeier, Bergmann, Klump, Rütten - Jensen, Heinlein, Unger - Heubeck, Pankotsch, Lambie (46. Schäfer) - Trainer: Hannes Baldauf
Tore: 0:1 Unger (10.), 1:1 Fink (36.), 2:1 Müllner (39., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Tritschler (Freiburg)
Zuschauer: 7500
Gelbe Karten: Histing, Brinsa
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