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Saison 1977/1978
32. Spieltag - Sa., 08.04.1978, 15:30 Uhr
SpVgg Fürth - Kickers Offenbach
3:2 (3:2)
Das war herzerfrischender Fußball am Samstag im Ronhof. Bedingungslose Offensive hieß bei der SpVgg Fürth und den Offenbacher Kickers die Devise. Dass dabei noch ein etwas glücklicher, letztlich jedoch verdienter 3:2-Sieg für die Ronhöfer heraussprang, war beinahe zweitrangig.
Man merkte beiden Mannschaften an, daß sie nicht mehr unter dem Zwang des „Gewinnen-müssens" standen. Dessenungeachtet entwickelten beide Mannschaften erstaunlichen Ehrgeiz. Schließlich wollen die Offenbacher am Ende auf Platz drei stehen und die treffsicherste Einheit bleiben, während bei der SpVgg Fürth alleine der immerwährende Kampf um die Gunst des Publikums es gebietet, so gut wie möglich zu spielen.
Die Hatte klingt etwas abgedroschen, mag einige Kratzer haben, bleibt jedoch aktuell wie seit Jahren: was wäre Fürth ohne Bernhard Bergmann? Um Ihn dreht sich alles. Wer nicht mehr weiß, wohin mit dem Ball, sucht ihn an den Kapitän los zu werden. Im Abwehrzentrum ist er - was an sich seinem Naturell widerspricht - zum Kämpfer geworden, doch hat seine Spielfreude darunter nicht gelitten. Er nimmt die längsten und kräfteraubendsten Wege auf sich, das Spiel anzukurbeln. So kam es nicht von ungefähr, daß der Libero an den drei Fürther Toren maßgeblich beteiligt war. Beim 1:1 in der 16. Minute, einem von Heinlein verwandelten Strafstoß, hatte sich Bergmann alleine durchgespielt, war in den Strafraum eingedrungen und wurde schließlich von Plaggemayer gefoult. Dem abermaligen Ausgleich zum 2:2, ein prächtiger Kopfball von Schäfer, ging eine präzise Flanke des Kapitäns aus Rechtsaußenposition voraus.
Und zum 3:2, das Schäfer im zweiten Versuch erzielte, gab Bergmann, diesmal von der linken Seite, den genau abgezirktelten Paß.
Das 0:1, ein von Bitz verwerteter Strafstoß, hatte seinen Ursprung in einem unverständlichen Foul Geyers an Krause (14.). Beim abermaligen Führungstreffer der Offenbacher zum 1:2 durch Berg hatte der diesmal bedenkliche Schwächen aufweisende Rütten nicht aufgepaßt und den schnellen, trickreichen Plaggemayer unbehelligt in Ballbesitz kommen lassen, dessen präzises Zuspiel Berg eiskalt nutzte.
In dieser Phase zeigten die Offenbacher, dass sie immer noch besser sind als ihr derzeit etwas ramponierter Ruf. Mit verwirrendem Kombinationsspiel brachten sie die Fürther Abwehr mehrmals in Verlegenheit. Bitz und Berg glänzten im Mittelfeld, Plaggemayer (Schonert konnte ihn nach der Pause nicht vollwertig ersetzen), Krause und Seiler machten, verständlich, weshalb Offenbach in der zweiten Liga Süd bisher die meisten Tore erzielte. Auch Ersatztorhüter Harry Schmid, Sohn des früheren Club-Rechtsaußen Max Schmid, wartete mit guten Paraden auf. Die drei Fürther Tore konnte er nicht verhindern. Da hätte auch Helmschrot, der auf der Bank saß, nichts halten können.
Neben Bernhard Bergmann imponierten beim Kleeblatt vor allem Klaus Heinlein, der mit einigen tollen Fernschüssen aufwartete, und Viggo Jensen, der trotz starker Gegenwirkung von Bitz immer wieder Zeit fand, den eigenen Angriff nach vorne zu werfen. Mit zwei Treffern wies Gerd Schäfer erneut seine Torgefährlichkeit nach, wenngleich nicht zu übersehen war, dass ihm - im Gegensatz zu Würzburg - manches mißglückte. Helmut Klump erinnerte mit einer spektakulären „Kerze" an diesem schönen Sonnentag kurz an Weihnachten, schlug sich jedoch zunächst gegen Seiler prächtig und ließ später Schonert kaum zum Zuge kommen.
Im Angriff trumpfte Alexander Schwarz eindrucksvoll auf, so dass man sich zu überlegen haben wird, diesen Mahn ziehen zu lassen. Bei Duncan Lambie wechselten, wie schon so oft, Licht und Schatten. In der 89. Minute hatte er bereits Torwart Schmid umspielt, brachte den Ball dennoch nicht über die Linie. Dieter Bergmanns Eifer in Ehren, wenn er nur die Hälfte des Ballgefühls hätte, das seinen Vetter Bernhard auszeichnet. . . Als nach 65 Minuten Erich Unger für ihn auf den Platz kam, wies er auf Anhieb nach, wie wertvoll er für die Mannschaft ist. Schäfers Wadenkrämpfe brachten Wolfgang Lausen in den Genuß der Prämie. Er hatte die letzte große Torchance, scheiterte jedoch mit dem Schlusspfiff an Schmid.
Insgesamt ein temporeiches, erfreuliches und sehenswertes Spiel. Enttäuschend, daß selbst bei besten äußeren Bedingungen ein Verein wie die Offenbacher Kickers nur 5000 bewog, in den Ronhof zu kommen.

Konrad Vogelsang

SpVgg Fürth: Löwer - Klump, Geyer, B. Bergmann, Rütten - Jensen, Heinlein, Schäfer (77. Lausen) - Schwarz, D. Bergmann (65. Unger), Lambie - Trainer: Hannes Baldauf
Kickers Offenbach: Schmid - Pechtold (84. Domes), Müller, Blechschmidt, Paulus - Bitz, Berg, Lottermann - Plaggemeyer (42. Schonert), Krause, Seiler - Trainer: Udo Klug
Tore: 0:1 Bitz (14., Foulelfmeter), 1:1 Heinlein (16., Foulelfmeter), 1:2 Berg (22.), 2:2 Schäfer (31.), 3:2 Schäfer (36.)
Schiedsrichter: Walz (Waiblingen)
Zuschauer: 5000
Gelbe Karten (Gast): Berg, Krause
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