| Saison 1975/1976 |
|
3. Spieltag - Mi., 20.08.1975, 18:00 Uhr
|
|
Waldhof Mannheim - SpVgg Fürth
3:1 (2:0) |
|
Wie nicht anders zu erwarten war, ging auch das dritte Punktspiel der SpVgg Fürth in die Binsen. Beim SV Chio Waldhof hatte die Mannschaft 70 Minuten lang kaum eine Chance und musste sich nach tapferer Gegenwehr 1:3 (0:2) geschlagen bekennen. Für die SpVgg Fürth stand diese Begegnung unter einem überaus ungünstigen Stern. Beim Warmlaufen verspürte Libero Bergmann einen unerträglichen Schmerz im rechten Hüftgelenk, so dass er nicht spielen konnte. Für ihn erschien der noch nicht völlig wiederhergestellte Viggo Jensen als Libero. Vorweg sei gesagt, dass Jensen zwar einen durchaus passablen „letzten Mann" spielte, jedoch noch von der Spritzigkeit der vergangenen Saison ein gutes Stück entfernt ist.
Trainer Cieslarczyk hatte sich eine besondere Taktik ausgedacht und ließ mit nur zwei Sturmspitzen spielen. Dieser Maßnahme musste jedoch der Erfolg versagt bleiben. Weder Heubeck noch Hofmann konnten sich von ihren Gegenspielern Schnitzer und Duttenhofer lösen, so dass die Fürther Abwehr auf die Dauer einfach überlastet war. Zum Glück für die Kleeblättler hatte sich Grabmeier nach seiner miserablen Leistung gegen Homburg wieder gefangen und lieferte gegen den trickreichen Mießmer eine prächtige Partie. Dagegen brauchte Klump nach seiner durch Verletzung bedingten Zwangspause eine erhebliche Anlaufzeit, um ins Spiel zu kommen.
Die Platzherren begannen überaus druckvoll und bestürmten anfangs fast unaufhörlich das Fürther Tor. Dennoch konnten die Gäste etwa 20 Minuten lang verhindern, dass ein Waldhöfer frei zum Schuss kam. Dann aber heizten die Waldhof-Stürmer dem abermals prachtvoll haltenden Löwer mächtig ein. Zunächst hielt er eine Bombe von Steiner prachtvoll, aber als in der 32. Minute derselbe Spieler freie Bahn hatte, war Löwer gegen den Saftschuss ohne Abwehrchance. Fast schien es, als würde es der SpVgg Fürth gelingen, diesen knappen Rückstand in die Pause zu retten, da kanonierte Böhni auf Flanke von Klausmann unhaltbar zum zweiten Treffer ein. Jensen hatte den Ball passieren lassen und Grimm kam gegen seinen ehemaligen Mannschaftskameraden aus gemeinsamen Bayreuther Tagen zu spät.
Gleich nach der Pause ein weiteres Missgeschick für die Kleeblättler. Klump legte den durchgebrochenen Verteidiger Schnitzer im Strafraum, doch donnerte Sebert den fälligen Strafstoß gegen die Latte, der Nachschuss Böhnis strich über das Gehäuse. Doch kurz darauf, in der 50. Minute, war es wieder passiert: Klausmann wurde kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht und den fälligen Freistoß jagte Wießmer zum dritten Waldhof-Treffer in die Maschen. Nun wurde Fürth allmählich etwas offensiver. Bopp und Schäfer, die bisher vergeblich versucht hatten, aus dem Mittelfeld vorzustoßen, drängten gegen das Waldhöfer Tor, doch wollte zunächst nichts glücken. Zu allem Unglück traf Heinlein in der 71. Minute lediglich den Pfosten des Waldhof-Tores.
In der 83. Minute wurden Fürths Bemühungen um eine Resultatsverbesserung endlich belohnt, als Grimm eine Flanke des für Hofmann eingewechselten Efferenn unhaltbar für Pradt einschoss. Gleich darauf musste Grabmeier auf der Linie retten. Fürth steckte zwar nicht auf, doch fehlte den Gegenstößen in der Endphase doch der nötige Druck. Insgesamt gesehen, lohnt es sich bei der SpVgg Fürth offensichtlich nicht, auf fremden Plätzen aus verstärkter Abwehr heraus ein Spiel aus dem Feuer zu reißen. Die Angriffsspitzen Heubeck und Hofmann waren einfach gegen ihre großartig kämpfenden und mit allen Wassern gewaschenen Gegenspieler nicht stark genug, sich durchsetzen zu können. Dennoch muss man der SpVgg Fürth bestätigen, bis zum Schlusspfiff nicht aufgesteckt zu haben und ständig darum bemüht gewesen zu sein, das Resultat erträglicher zu gestalten.
|
| Waldhof Mannheim: |
Pradt - Duttenhofer (56. Link), Schnitzer, Steiner, Sebert, Schneider, Adler, Harm (70. Heck), Mießmer, Böhni, Klausmann - Trainer: Anton Rudinski |
| SpVgg Fürth: |
Löwer - Klump, Grabmeier, Lausen, Jensen, Grimm, Heinlein, Heubeck, Schäfer (70. Popp), Bopp, Hofmann (56. Efferenn) - Trainer: Hans Cieslarczyk |
| Tore: |
1:0 Steiner (32.), 2:0 Böhni (42.), 3:0 Mießmer (50.), 3:1 Grimm (83.) |
| Schiedsrichter: |
Meuser (Nieder-Olm) |
| Zuschauer: |
5000 |
| Gelbe Karten (Gast): |
Grabmeier |
| Besondere Vorkommnisse: |
Sebert schießt Foulelfmeter an die Latte (47.) |
