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Saison 1975/1976
21. Spieltag - Sa., 24.01.1976, 14:30 Uhr
FC Homburg - SpVgg Fürth
3:1 (0:1)

Das Wunder von Homburg blieb aus. Nach einer guten ersten Spielhälfte, dazu kurz vor der Pause ein herrlicher Bergmann-Treffer zum überraschenden 0:1, wurde die SpVgg Fürth nach der Pause von einer wie entfesselt aufspielenden Homburger Mannschaft gnadenlos niedergekämpft. Tore von Figlus (55. Minute), Pankotsch (80.) und Diener (88.) besiegelten die Fürther Niederlage.

Die „winzige Chance", so hatte es vorher Hans Cieslarczyk gesehen, wollte der Kleeblatt-Coach beim Tabellenvierten FC Homburg mit verstärktem Mittelfeld wahrnehmen. Diese Taktik — mit einem aus rückwärtiger Position operierenden Hilkes, der wechselweise mit Unger im Angriffszentrum auftauchte — hatte zumindest während der ersten 45 Minuten Erfolg. Hier hatte Unger noch „Dampf", gelangen Heubeck ein paar tolle Sprints. In der 31. Minute reagierte Quasten bei einem Schuss Ungers nach Zuspiel von Heubeck großartig. Dennoch war bereits zu diesem Zeitpunkt ein Übergewicht des FC Homburg erkennbar. Aufopfernd stemmte sich die Fürther Abwehr den zwei Angriffsspitzen Diener und Lenz sowie den oft mit sechs Mann nachrückenden Gastgebern entgegen. Überraschend ließ Torhüter Löwer einige Unsicherheiten erkennen. Als er einen Eckball zu schwach gefaustet hatte, musste Schäfer Dieners Gewaltschuss auf der Torlinie retten. Zu diesem Zeitpunkt dirigierte Bergmann, der seine frühere Prachtform fast wieder erreicht hat, seine Abwehr überaus umsichtig, hatte Klump den quirligen Diener noch im Griff und wurde Heinlein mit dem etwa überraschend als „Spitze" spielenden Lenz gut fertig. So gab es trotz leichter Homburger Feldüberlegenheit für die Einheimischen nur ganz wenige Torchancen.

Zur Pause hatten die Fürther noch gehofft, den 1:0-Vorsprung — von Bergmann im Verein mit Hilkes prachtvoll vorbereitet und abgeschlossen — über die Zeit zu retten. In einem einzigen Sturmlauf gegen das Fürther Tor ließen die Homburger ihren Gästen nicht die geringste Verschnaufpause. Die Außen Heubeck und Hofmann waren restlos abgemeldet. Heubeck gelang es nicht, den überragenden Ehrmanntraut (20 — vor Jahresfrist noch in der A-Klasse kickend) zu stoppen. Für den etwas farblos wirkenden Holländer Leunissen machte nach Seitenwechsel der Däne Petersen das Homburger Spiel noch schneller. Auch der Italiener Nicastro war mehr am gegnerischen als am eigenen Strafraum zu finden. Nebenbei: einen Gast-Fußballer haben die Homburger stets auf der Reservistenbank sitzen. Nach einer Stunde hoffte Cieslarczyk — wie eine Woche zuvor — mit der Hereinnahme des Liberianers Paul Broh den Joker zu setzen. Doch dieser Trick gelang diesmal nicht. Broh fasste keinerlei Bindung, stolperte, fiel mehrmals auf die Homburger Abseitsfalle herein, und vergab die größte Chance des gesamten Spiels, allein vor Quasten — die Abseitsfalle hatte wiederholt nicht funktioniert — kläglich. Es blieb Cieslarczyk nichts anderes übrig, als den unglücklichen Broh (wie später bekannt wurde, hatte er kurz zuvor per Telegramm vom Tod seiner Mutter erfahren) durch Grimm zu ersetzen. Sieht man von dem Beinahe-Eigentor von Albert Müller (85. Minute) ab, ergaben sich für Fürth im zweiten Abschnitt keinerlei weitere Tormöglichkeiten.

Dagegen brannte es vor Löwers Gehäuse lichterloh. Der Fürther Schlussmann sprang, hechtete, faustete (Eckbälle im Gewühl mitunter zu schwach), die drei Treffer konnte er jedoch nicht verhindern. Immerhin brauchte die Homburger Sturmflut 80 Minuten, ehe der Führungstreffer zum 2:1 gelang. Die sich verzweifelt wehrenden Fürther kamen kaum noch zu einer gezielten Angriffsaktion. Hier machte sich das Fehlen des Energie geladenen Jensen und des mit Offensivdrang ausgestatteten Grabmeier schmerzlich bemerkbar. Andererseits vereitelten Schäfer, Lausen und Heinlein auf der Torlinie sicher scheinende Treffer, als Löwer bereits geschlagen war.

Die SpVgg Fürth verlor nach einer relativ guten ersten Hälfte gegen eine Mannschaft, die zur Spitzenklasse der zweiten Bundesliga zählt, das nicht nur im Hinblick auf eine sagenhafte Kondition, gepaart mit kaum noch zu überbietendem Einsatz, sondern auch vom Spielvermögen her. Nicht von ungefähr kommt, dass der FC Homburg im heimischen Waldstadion seit fast zwei Jahren nicht mehr verloren hat. Für die Kleeblättler bleibt dies angesichts der prekären Lage nur ein schwacher Trost. Ihr etwas angeknacktes Selbstvertrauen sollten sie spätestens am Samstag im Ronhof gegen den klassenhöheren „Leidensgefährten" Kickers Offenbach wieder finden.

FC Homburg: Quasten - Nicastro, A. Müller, Figlus, Ehrmantraut - H. Koch (56. R. Koch), Leunissen (46. Petersen), Pankotsch, Detterer - Diener, Lenz - Trainer: Uwe Klimaschefski
SpVgg Fürth: Löwer - Popp (60. Broh, 76. Grimm), Lausen, Bergmann, Klump - Heinlein, Schäfer, Hilkes, Unger - Heubeck, Hofmann - Trainer: Hans Cieslarczyk
Tore: 0:1 Bergmann (43.), 1:1 Figlus (55.), 2:1 Pankotsch (80.), 3:1 Diener (88.)
Schiedsrichter: Wilhelmi (Konz)
Zuschauer: 2200
Gelbe Karten: Petersen
Gelbe Karten (Gast): Popp, Hilkes
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