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Saison 1975/1976
23. Spieltag - Sa., 14.02.1976, 15:00 Uhr
SV Darmstadt 98 - SpVgg Fürth
1:3 (0:1)
Es ist kaum zu glauben: die SpVgg Fürth feierte innerhalb von vier Jahren den dritten 3:l-Erfolg beim SV Darmstadt 98. Schon zweimal hatte ein 3:l-Erfolg der Kleeblättler in Darmstadt eine Wende eingeleitet: 1972 bildete er den Ausgangspunkt für den „goldenen Oktober" (fünf Siege in einer Folge), im vergangenen Jahr, beinahe auf den Tag genau, war es der Auftakt des damaligen Tabellenletzten(!) für eine Erfolgsserie, an deren Ende der Klassenerhalt stand. War Darmstadt nun abermals der Beginn eines Umschwungs bei den Kleeblättlern?

Mit einem ausgeklügelten taktischen Konzept überraschte die SpVgg Fürth die nach ihrem unerwarteten Erfolg in Bayreuth etwas überheblich gewordenen „Lilien". Nur mit den schnellen, leichtfüßigen — ein nicht zu übersehender Vorteil auf dem mit einer dünnen Schneeschicht überzogenen und hartgefrorenen Boden — Außen Heubeck und Hofmann als Angriffsspitzen operierend, fingen die Fürther mit einem massierten Mittelfeld den Großteil der Darmstädter Angriffe ab. Hier verdient Heinleins beherzte Partie gegen Drexler Anerkennung. Jensen, als unermüdlicher „Motor" des Fürther Spiels, ließ Metz nicht zur Entfaltung kommen, während Grimm (nach längerer Pause überraschend agil) sich des Offensivverteidigers Dörenberg annahm. Lausen, nicht frei von Schwächen, vor allem in der Offensive, engte die Kreise des Ex-Ingolstädter Technikers Weiß ein. Unger schließlich, spritzig und beweglich wie in seinen besten Tagen, konnte von dem mitunter ziemlich unbeholfen wirkenden Schabacker nur durch Fouls gebremst werden. Heinz Popp, mit der Nummer 11 auf dem Rücken, deckte Weber haargenau, während sich Klump mit beträchtlichem Erfolg der zweiten Darmstädter Angriffsspitze Lindemann annahm. Beim Ausgleichstor hatte Klump allerdings „Sendepause". Bergmann erwies sich als umsichtiger Organisator der Abwehr, verzichtete diesmal allerdings weitgehend auf Vorstöße, stellte sein Können voll in den Dienst der Mannschaft.

Ungeachtet aller Taktik: was wäre die SpVgg Fürth ohne Peter Löwer? Sieht man von einem missglückten Torabwurf ab, lieferte er eine fehlerlose Partie, forderte mit einer Reihe von Glanzparaden den Beifall selbst der eingefleischtesten „Lilien"-Fans heraus. Eine Mischung aus Ironie und Galgenhumor entsprang schließlich die vielstimmige Forderung: „Löwer auswechseln!" Natürlich tat ihnen Kleeblatt-Trainer Hans Cieslarczyk diesen Gefallen nicht. Die von Cieslarczyk ausgegebene Marschroute bot sich nach dem Ausfall von Mittelstürmer Hilkes geradezu an. Sie wurde begünstigt von dem unübersehbaren Formanstieg der Außenstürmer Heubeck und vor allem Hofmann, der an den drei Fürther Treffern maßgeblich beteiligt war. Bei der Spielanlage der Fürther war eine deutliche Feldüberlegenheit des SV Darmstadt 98 einkalkuliert. Dafür spricht nicht zuletzt das Eckenverhältnis von 20:3 für Darmstadt. Allerdings wirkten die ganz auf „zu Null" eingestellten Fürther eine halbe Stunde lang zu zaghaft, waren allzu sehr auf Torsicherung bedacht. Hier hatte Löwer das Glück des Tüchtigen, als ein Drexler-Kopfball nur knapp das Ziel verfehlte und ein Flachschuss von Weiß neben dem Pfosten ins Aus rutschte.

Als die Kleeblättler den schnellen Darmstädter Ausgleich unmittelbar nach Wiederbeginn verdaut hatten, wurden sie allmählich „frecher". Löwer fischte einen „Unhaltbaren" von Bechtold heraus. Spätestens nach einer Stunde resignierten die Heimischen, die Fürther bekamen mehr Auftrieb und griffen druckvoller an. Hier wirkte sich die Schnelligkeit von Heubeck, Hofmann und Unger entscheidend aus. Kurz vor dem Ende schien ein vierter Treffer unausbleiblich, als Unger alles umspielte, auch Torwart Ebert, der zurücklaufende Bechtold den Ball jedoch noch vor der Linie erreichte, mit Vehemenz gegen das Torkreuz knallte, so dass niemand erkennen konnte — auch der objektiv leitende Schiedsrichter Gaus aus Empfingen nicht —, ob der Ball bereits im Tor war. Mit diesem Sieg ist neue Hoffnung im Ronhof eingekehrt. Ob dieses dritte 3:1 in Darmstadt zum dritten Male Kleeblatt-Erfolge einleitet, wird sich bereits am Samstag im Ronhof zeigen, wenn der mitabstiegsgefährdete FC Schweinfurt 05 aufkreuzt.
SV Darmstadt 98: Ebert - Dörenberg, Westenberger, Bechtold, Wagner - Schabacker, Drexler, Weiss (56. Schmaltz) - Weber, Lindemann, Metz - Trainer: Udo Klug
SpVgg Fürth: Löwer - Grimm, Lausen, Bergmann, Klump - Heinlein, Jensen, Hofmann, Popp - Heubeck, Unger - Trainer: Hans Cieslarczyk
Tore: 0:1 Hofmann (43.), 1:1 Lindemann (46.), 1:2 Unger (57., Foulelfmeter), 1:3 Popp (83.)
Schiedsrichter: Gaus (Empfingen)
Zuschauer: 3000
Gelbe Karten (Gast): Bergmann, Grimm
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