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Saison 1972/1973
10. Spieltag - So., 22.10.1972, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - SpVgg Bayreuth
2:1 (2:1)
Dies war die spannendste und wohl auch schönste Partie, die es seit langer Zeit im Ronhof gegeben hat. Zum ausgesprochenen „Schlager" fehlte lediglich eine entsprechende Kulisse, denn nur 5000 waren gekommen.
Fürths Regionalliga-Kicker warteten mit einer weiteren, diesmal spielerischen Steigerung auf. Ihr 2:1 gegen den Tabellenzweiten aus Bayreuth mag, gemessen an den Möglichkeiten beider Teams, etwas glücklich aussehen, aber der Sieg ist schon deswegen verdient, weil hier ein Gegner geschlagen wurde, der weitaus besser aussah und mehr spielerische Substanz zu bieten hatte, als beispielsweise vor einer Woche im Derby der Club.
Trotz der Niederlage ließen die Wagnerstädter erkennen, dass ihr derzeitiges Image auf festen Fußballer-Füßen steht. Schon ihr selbstbewusster Start in diese von A bis Z temporeiche und von beiden Teams offensiv geführte Partie brachte die Gewissheit, wie schwer die Fürther Aufgabe an diesem trüben Nachmittag werden würde.
Die Hausherren hatten sich kaum auf die Attacken der Gäste eingestellt und Konterversuche unternommen, da „klingelte" es schon bei dem ins Leere greifenden Peter Löwer: er „unterflog" einen aus spitzem Winkel direkt aufs Tor gegebenen, aufgesetzten Freistoß des Spezialisten Größler und das 0:1 war Tatsache. Der Auftakt zu der im Endeffekt entscheidenden Viertelstunde des Spiels war gekommen. Wie sich die Fürther aus dieser prekären Situation herausmanövrierten, ohne besondere Wirkung zu zeigen, verdient Respekt: als Rauh zwischen den Beinen Ungers nach dem Ball stocherte, dies zu heftig betrieb und den dabei zum Schuss ansetzenden Ex-Nürnbergern am Boden landen ließ, sorgte dieser mit einem sicher vollstreckten Elfmeter für eine erste Beruhigung.
Damit begann ein selten gesehener Fürther Sturmlauf mit einer Kette von gekonnten Spielzügen und einer an den berühmten „Hampden-Park-Roar" erinnernden „Begleitmusik". Piepers Führungstor, Ergebnis eines mit dem Kopf aus superspitzem Winkel verlängerten Jäger-Eckballs, ließ erkennen, wieviel Kraft in der Fürther Truppe steckt. Ihr gehörten überwiegend die Spielanteile für den Rest des ersten Durchgangs. Der dritte Treffer lag in der Luft (zweimal Unger, Jäger), auch der Ausgleich (Horn, Dvorak). Erstaunlich und bewundernswert zugleich: nach der Teepause ging es mit nahezu unvermindertem Tempo auf dem schweren Boden weiter. Blitzschneller Situationswechsel, farbige Szenen vor den Toren, dabei nur Anflüge von Hektik (mit einigen Gelben Karten). Zeitweise hatte man das Gefühl, den beiden Teams sei eine gute Fußballdemonstration wichtiger als „Überleben" oder der Tabellenplatz. Sie hinterließen ein begeistertes Publikum.
Spricht man die spielerische Eleganz an, so haben die Bayreuther ein paar Pluspunkte mehr gesammelt. Vor allem im zweiten Durchgang, als sie - etwas zu wenig energisch - zusehends auf den Ausgleich drängten, der so unmöglich nicht schien. Es hätte allerdings nicht soweit kommen müssen. Schließlich hatten die Fürther, noch ehe der Gast einen Zahn zulegte, respektive sie selbst auf einigen Posten etwas abbauten, die endgültige Entscheidung herbeiführen können - ja müssen. So viele klare Möglichkeiten hatten die Gäste nie wie: Detsch (neben den Pfosten), Bergmann (Ruff hielt), Unger (knapp vorbei), Jäger-Bombe (Ruff boxt und pariert Ungers Kopfball-„Nachschuss").
Dagegen standen nur wenige gleichwertige Möglichkeiten der Gäste, die mit Größlers gefährlichen Flanken und Freistößen kein Glück mehr hatten. Löwer bekam dennoch viel zu tun. Einmal vertraten ihn Ammon und Bergmann auf der Linie.
Beide Mannschaften dürfen mit hohem Lob bedacht werden. Bei Fürth fällt es schwer, einzelne Leute herauszuheben. Unger gehörte unter den Angreifern neben Pieper die Palme. Heubeck sammelte ein paar Punkte mehr als Jäger, der nach dem Wechsel zusehends auftaute. Bergmann spielte diesmal zurückhaltender. Detsch und Schülke forcierten nach Kräften die Offensive, ohne dass Rother und Grimm daraus Kapital schlagen konnten. Klump trabte trotz oder gerade wegen Größler, der meist stehen blieb, viel nach vorne. Marchl und Ammon hielten zuverlässig den Laden hinten zusammen und Löwer war nach dem ersten Schnitzer ausnahmslos im Bilde.
SpVgg Fürth: Löwer - Schülke, Marchl, Ammon, Klump - Detsch, Bergmann, Unger - Heubeck, Pieper (80. Puscher), Jäger - Trainer: Heinz Elzner
SpVgg Bayreuth: Ruff - Rauh, Kaul, Lucas (25. Bruchner), Klinkisch - Schäffner, Horn, Grimm (57. Böhni) - Größler, Dvorak, Rother - Trainer: Jenö Vincze
Tore: 0:1 Größler (11.), 1:1 Unger (16., Foulelfmeter), 2:1 Pieper (28.)
Schiedsrichter: Kettenbach (Landau)
Zuschauer: 5000
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