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Saison 1972/1973
11. Spieltag - So., 29.10.1972, 15:00 Uhr
SpVgg Ludwigsburg - SpVgg Fürth
2:4 (1:1)
In der Begegnung des unglücklichen Verlierers der letzten Wochen (SpVgg Ludwigsburg) und der „Mannschaft der Stunde" (SpVgg Fürth) bewies die Kleeblatt-Elf ihre derzeit glänzende Form: der fünfte Sieg in einer Folge fiel mit 4:2 in Ludwigsburg höher aus, als sie selber gedacht hatte.
Die Fürther ließen in diesem Spiel erkennen, dass sie nicht so leicht aus dem Konzept zu bringen sind. Dies wurde vor allem deutlich, als der Schiedsrichter das 2:2 der Ludwigsburger akzeptierte, obwohl der Ball von außen ins Netz gesprungen war.
Die Moral der Mannschaft äußerte sich in einer vorher nie gekannten Weise. Mit Kraft und Energie riss sie nach diesem etwas demoralisierenden Ausgleich erneut die Führung an sich und fuhr am Schluss mit einem klaren Erfolg nach Hause.
Der 90-Minuten-Film begann fast wie programmiert. Trainer Heinz Elzners taktische Vorsicht erwies sich als begründet. Die Ludwigsburger ergriffen mit der Angst im Nacken vom Start weg die Initiative. Mit Tempo und Vehemenz berannten sie das Fürther Tor, nachdem Bergmann aus 18 Metern den ersten Schuss überhaupt auf den abwehrbereiten Brösch abgefeuert hatte.
Das Kleeblatt-Team ließ den Gegner kommen und - wenn auch mit viel Glück, aber noch mehr Geschick - abprallen wie von einer Gummiwand. Es blieb erstaunlich, wieviel Abwehrenergie die Mittelfranken gegen diesen, freilich blind anrennenden Gegner aufbrachten. Oft hatte sich die ganze Fürther Truppe vor dem glänzend aufgelegten Hochzeiter Peter Löwer versammelt, der zusammen mit Libero Ammon, dem besten Abwehrspieler, Marchl & Co. alle kritischen Situationen einschließlich zweier Kopfball-Rettungsaktionen vor der eigenen Linie glänzend überstand.
Ausdruck der Ludwigsburger Nervosität, aber auch Feldüberlegenheit waren 12:3 Ecken gegen Fürth im ersten Durchgang, die vor allem in der ersten halben Stunde bei zeitweisem Power-Play der Gastgeber anfielen.
Ähnlich wie vor zwei Wochen in Nürnberg, kamen die Fürther bei einem Konterangriff zum Führungstor: Heubecks erster Spurt mit einem Pass zu Torschütze Bergmann hatte die Hausherren offensichtlich überrascht.
Weil die Kleeblättler an ihrer taktischen Marschroute festhielten, kamen die Württemberger fast aus dem Konzept. Oldtimer Hagele hatte schließlich Nerven genug, mit einem Solo auf der linken Seite Marchl auszumanövrieren und unter dem sich werfenden Löwer zum Ausgleich zu vollenden.
Die bislang flotte, aber durchaus faire Partie erhielt gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs dramatische Akzente. Die Fürther kamen zusehends besser ins Spiel. Zunächst verpasste Unger am Boden noch eine Jägerflanke, dann war er aber freistehend in halblinker Position nicht mehr zu halten. Zum zweiten Male führten die Gäste.
In der 65. Minute sorgte dann der etwas unbedarfte Schiedsrichter Geissel mit einer ungerechtfertigten Torentscheidung für einigen Wirbel. Stickel hatte aus halbrechter Position mit voller Wucht an den Außenpfosten gefeuert; der Ball war im Netz, hatte aber den Weg dorthin über die hintere Torstange von außen genommen.
Bei dem folgenden Vier-Minuten-Theater nahm der Unparteiische die Entscheidung zunächst zurück, hielt sie aber nach mehrfachem Befragen des Linienrichters doch aufrecht.
Die zunächst aufgebrachten Fürther nahmen diese unmögliche Entscheidung schließlich doch hin. Fünf Minuten später jubelten sie wieder: Jäger hatte ein Zuspiel Schülkes blitzschnell im Strafraum zur dritten Führung verwandelt.
Ludwigsburgs Hoffnungen waren, wie so oft in den letzten Wochen, auf den Nullpunkt reduziert. Pfiffe von den Rängen begleiteten den Torwartwechsel, den Trainer Baumann anordnete.
Der Rest waren Verzweiflungstaten der demoralisierten Hausherren, stürmische Fürther Attacken, insgesamt ein von etwas Hektik, teilweise Resignation gekennzeichneter Schussakkord mit noch guten Chancen für Pieper und Klump. Unger gab per Solo eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit (das Spiel dauerte 94 Minuten) den Gastgebern den „Gnadenstoß".
Die Fürther boten wieder eine vom Einsatz geprägte Vorstellung, konnten aber erst im zweiten Durchgang auch spielerisch voll überzeugen. In der Mannschaft gab es kaum einen schwachen Punkt. Sie hatte vor allem die besseren Nerven mitgebracht und das größere Stehvermögen. Die Mannschaft hat sich ein Gesamtlob verdient, dank ihrer vor allem auch taktisch glänzenden Leistung, die voll zum Tragen kam.
SpVgg Ludwigsburg: Brösch (67. Reber) - Eimüllner, Rotter, Rübenach, Lippert - Entenmann (77. Kubik), Dollmann, Eisenhardt - Stickel, Hägele, Graf - Trainer: Gunther Baumann
SpVgg Fürth: Löwer - Schülke, Marchl, Ammon, Klump - Detsch, Bergmann, Unger - Heubeck, Pieper, Jäger - Trainer: Heinz Elzner
Tore: 0:1 Bergmann (38.), 1:1 Hägele (44.), 1:2 Unger (53.), 2:2 Stickel (58.), 2:3 Jäger (63.), 2:4 Unger (89.)
Schiedsrichter: Geißel (Frankfurt)
Zuschauer: 5000
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