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Saison 1972/1973
15. Spieltag - Sa., 25.11.1972, 14:15 Uhr
FC Bayern Hof - SpVgg Fürth
1:1 (0:1)
Wenn es eines Beweises bedurfte, dass in der Regionalliga Süd ab und zu auch guter Fußball gespielt wird, dann wurde dieser auf der „Grünen Au" beim Treffen FC Bayern Hof gegen SpVgg Fürth angetreten. Tempo, Technik und Kampfkraft waren die bestimmenden Faktoren dieses von beiden Seiten mit Leidenschaft geführten Spieles, das mit einem gerechten Remis endete.
Freilich mußte die SpVgg Fürth diesen redlich verdienten einen Punkt teuer bezahlen: in der 67. Minute stellte der schwächste Mann auf dem schneebedeckten Platz, Schiedsrichter Lenart, Regensburg, Fürths Mittelfeld-As Bernhard Bergmann nach massiver Intervention des Passauer Linienrichters Forster wegen angeblicher Linienrichterbeleidigung vom Platz.
Immerhin ist die Auswärtsbilanz der Kleeblättler beinahe beängstigend: aus den letzten sechs Spielen auf fremden Plätzen brachten sie zehn Punkte mit nach Fürth!
Natürlich wollten die Hofer Spieler dem eigenen Publikum nach dem glanzvollen 3:0-Sieg im Nürnberger Stadion ihre aufsteigende Form nachweisen. Das ist ihnen zweifellos gelungen, auch wenn „nur" ein Remis dabei heraussprang. Maßgeblich dafür war, dass das Duell der Mittelfeldstrategen Schuster-Bergmann mit einem deutlichen Punktsieg des Fürthers - vorzeitig - endete. Beide wurden jedoch noch übertroffen von dem Ex-Hofer Jürgen Detsch, der sich zur hervorstechendsten Erscheinung dieser dramatischen 90 Minuten emporschwang. „Wie konnte man solch einen Spieler laufen lassen", war die einhellige Meinung des Hofer Publikums. Was Detsch an Laufarbeit und prachtvollem Zuspiel bot, brachte ihm einhelliges Lob aus beiden Lagern ein.
Auch die beiden Torhüter warteten mit Glanzleistungen am laufenden Band auf. Wie druckvoll das Fürther Angriffsspiel war, mag daraus zu ersehen sein, dass der großartige Franz den allein vor seinem Gehäuse auftauchenden Heubeck dreimal und Unger zweimal den Ball vom Fuß holte. Auch Löwer präsentierte sich in bester Form. Wiederholt mußte er sich bei Scharfschüssen des brandgefährlichen Lippert mächtig strecken. Zweimal war er jedoch bei Lippert-Geschossen bereits geschlagen: in der 24. Minute köpfte der zur zentralen Fürther Abwehrfigur gereifte Ammon den Ball aus dem Torkreuz, während in der 60. Minute der clevere Marchl mit einem tollen Hechtsprung auf der Linie rettete.
Kleeblatt-Trainer Heinz Elzner hielt, was er versprochen hatte: „Wir werden in Hof nicht so mauern wie die Stuttgarter Kickers zuletzt bei uns." Verständlich, dass er an der Stätte seines bisher erfolgreichsten Wirkens - er wurde mit dem FC Bayern Hof 1968 Südmeister - zeigen wollte, wie er seine jetzigen Schützlinge formte.
Die Gäste begannen erstaunlich selbstbewusst, legten zwar Wert auf eine gesicherte Abwehr, dachten jedoch nie daran, in der Defensive zu verharren. Andererseits waren die Hofer bestrebt, dort anzuknüpfen, wo sie eine Woche zuvor in Nürnberg aufgehört hatten. Die Folge davon war ein rasantes Spiel mit tollen Torszenen auf beiden Seiten. Bald zeigte sich aus Hofer Sicht, dass Senior Stark im Angriffszentrum gegen den routinierten Marchl auf verlorenem Posten stand, während es Seifert bei allem Einsatz nicht gelingen wollte, die bei den schnellen Fürther Kombinationen von einer Verlegenheit in die andere geratende heimische Abwehr zu ordnen. Hofs Trainer Herbert Wenz zog daraus bereits nach einer halben Stande die Konsequenz, nahm Seifert aus dem Spiel, beorderte Stark ins Abwehrzentrum und brachte Werner als Angriffsspitze auf das Feld. Diese Maßnahme wirkte sich für den FC Bayern vorteilhaft aus.
Noch schneller als Wenz hatte Elzner gehandelt, als er bemerkte, dass Schülke mit dem schnellen Lippert nicht zurechtkam. Er übertrug die Bewachung des stärksten Hofer Stürmers dem konsequenter deckenden Klump. Nun konnte Schülke wieder „marschieren", schaltete sich laufend in das Angriffsspiel ein. Allerdings unterliefen ihm auf dem Schneeboden einige Abspielfehler. Verständlicherweise war diese Unterlage für den langen Pieper Gift. Er kam nicht an die Leistungen in den vergangenen Spielen heran. Bei aller Spielfreude und Schnelligkeit der Außenstürmer Jäger und Heubeck - sie hätten aus ihren klaren Torchancen einfach noch ein Tor zuwege bringen müssen. Das gilt auch für den an sich mit einer blendenden Leistung aufwartenden Unger. Etwas mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Hofer Tor und der Sieger hätte Fürth geheißen. Doch man sollte von teilweise noch in der Entwicklung befindlichen Spielern keine Wunderdinge erwarten. Sie bringen ohnehin schon beträchtlich mehr, als man zu Saisonbeginn erhoffen konnte.
Die Tore: 29. Minute: In seiner für ihn typischen Art treibt Schülke den Ball nach vorne, spielt Jäger frei, der quer zum mitgelaufenen Unger flankt. Dieser hebt den Ball kurz an und köpft ihn über die sich auf ihn stürzenden Franz und Seifert ins Netz. 62. Minute: Pechtold nimmt den Ball fast an der Außenlinie an, dribbelt nach innen, täuscht geschickt den angreifenden Schülke und jagt das Leder mit dem linken Fuß in die entfernte Ecke.
FC Bayern Hof: Franz - Rompza, Sieber, Seifert (36. Werner), Fichtner - Achatz, Kaiser (46. Wolf), Schuster - Pechtold, Stark, Lippert - Trainer: Herbert Wenz
SpVgg Fürth: Löwer - Schülke, Marchl, Ammon, Klump - Detsch, Bergmann, Unger - Heubeck (83. Popp), Pieper, Jäger - Trainer: Heinz Elzner
Tore: 0:1 Unger (29.), 1:1 Pechtold (62.)
Schiedsrichter: Lenart (Regensburg)
Zuschauer: 6000
Rote Karten (Gast): Bergmann (67.)
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