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Saison 1973/1974
20. Spieltag - Sa., 19.01.1974, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - SV Darmstadt 98
1:0 (0:0)
„Nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft hat gewonnen!" Darmstadts Trainer Udo Klug fand zwar mit diesem Resümee der 90 Minuten nicht jedermanns Zustimmung, doch ganz Unrecht hatte er sicherlich nicht. Daß der vorjährige Südmeister im Fürther Ronhof die spielerisch klar überlegene Mannschaft war, konnte wohl selbst der fanatischste Kleeblatt-Anhänger nach Beendigung des Spiels nicht abstreiten. Da die Gäste jedoch das Toreschießen vergaßen, blieben die Punkte in Fürth, obwohl Heinz Elzners Schützlinge den 3000 Zuschauern wieder einmal nur biedere Hausmannskost anbodn. Wer aber fragt in ein paar Wochen noch nach dem wie. Dann zählt nur noch das reine Ergebnis.
Die Gäste konnten zwar mit der Genugtuung die Heimreise antreten, den "Schönheitspreis" gewonnen zu haben, doch dies dürfte für sie nur ein schwacher Trost für den entgangenen Sieg gewesen sein. Bis zur Strafraumgrenze aggierten die Spieler im blauen Trikot so gekonnt, daß man sich zu Recht fragen mußte, wieso diese Mannschaft bisher an die Erfolge der vorigen Saison nicht anknüpfen konnte. Die Antwort lieferten die 98er allerdings selbst, denn schon die ersten Angriffe offenbarten, daß die Gäste keine Vollstrecker in ihren Reihen hatten. Mit Lindemann, Weber. Drexler und Metz standen in vorderster Front zu viele Spielmacher, als daß die blitzschnellen Direktkombinationen mit einem Treffer hätten abgeschlossen werden können. Verirrte sich dann doch einmal das runde Leder in Richtung Fürther Tor, so war Peter Löwer auf dem Posten.
Auch auf der Gegenseite waren zwingende Torchancen fast an einer Hand abzuzählen. Rudolph wurde zum ersten Mal nach 33 Minuten (!) zur ganzen Hergabe seines Könnens gezwungen, als er Adjulovics 22-m-Freistoß aus dem Winkel fischte. Ansonsten hatte die Darmstädter Abwehr wenig Mühe, die allzu durchsichtig vorgetragenen Fürther Angriffe abzuwehren. Einzig Dennerlein wußte sich gelegentlich gegen seinen Bewacher Westenberger durchzusetzen, ohne allerdings das gegnerische Gehäuse in Gefahr zu bringen. Rechtsaußen Adjulovic ließ zwar sein Können bei einigen raffiniert geschlagenen Ecken und Flanken aufblitzen, doch ansonsten lieferte er sich mit Wagner ein Privatduell, das für die Mannschaft natürlich wenig Produktives einbrachte. Da auf der anderen Flügelseite Jäger praktisch ein Ausfall war, wurde der verletzte Heubeck wie schon in Schweinfurt schmerzlich vermißt. Auch ein Topfiter Grabmeier hätte diesmal wohl weitaus mehr Wirkung als Adjulovic und Jäger erzielt.
Man muß den Sturmspitzen allerdings zugutehalten, daß aus den hinteren Reihen die nötige Unterstützung fehlte. Ammon und Bergmann, sonst die dominierenden Persönlichkeiten im Kleeblatt-Team, liefen neunzig Minuten vergeblich ihrer Bestform hinterher, Unger verlor das Duell gegen den Ex-Cluberer Drexler klar nach Punkten und auch der junge Heinlein konnte ohne die führende Hand seiner älteren Mitspieler natürlich keine klare Linie in das Fürther Spiel bringen.
Alles war mehr oder weniger dem Zufall überlassen, und wahrscheinlich hätten die Gastgeber noch Stunden einem Torerfolg hinterherlaufen können, wenn nicht Schiedsrichter Seith in der 75. Minute nach einem Rempler von Wagner an Bergmann, allerdings zu Recht, auf den Elfmeterpunkt gezeigt hätte. Nach dem zuletzt verschossenen Strafstoß gegen den Karlsruher SC hatte man eigentlich einen anderen Spieler zur Exekution erwartet, doch Unger behielt diesmal die Nerven und ließ Rudolph mit einem plazierten Flachschuß ins linke untere Eck keine Abwehrchance.
In der Endphase des Spiels warfen die Darmstädter zwar noch einmal alle Mann nach vorn, erzwangen auch mehrere Ecken (Endstand 6:8), doch am Ergebnis konnten sie. nichts mehr ändern. Daß die Gäste nach dem Schlußpfiff zu Recht den verlorenen Punkten nachtrauerten, konnte man angesichts ihrer spielerischen Überlegenheit verstehen. Doch letzten Endes zählen eben nur die geschossenen Tore und diese Aufgabe wurde vom letztjährigen Südmeister mehr als ungenügend gelöst. Torjäger Rudi Koch, nach seiner langwierigen Verletzung noch nicht in Bestform, wurde jedenfalls schmerzlich vermißt. Trotz der Niederlage sollte man jedoch Darmstadt 98 im Kampf um einen der vorderen Plätze noch nicht ganz abschreiben. Die Mannschaft hat gezeigt, daß sie noch immer zur Elite im Süden gehört. Zu den stärksten Spielern zählte im Ronhof ohne Zweifel Manni Drexler, der sich im Mittelfeld sichtlich wohler als im Sturmzentrum fühlt. Trainer Udo Klug fand nur lobende Worte für den Ex-Cluberer: „Er hat sich sowohl sportlich als auch menschlich nahtlos in unsere Mannschaft eingefügt."
Mehr Schatten als Licht sah man diesmal bei den Kleeblättern. Eine zufriedenstellende Leistung boten eigentlich nur Löwer, Klump und Marchl. Beim Rest der Mannschaft muß man bereits große Abstriche machen. Vielleicht hätte in der zweiten Halbzeit ein Austausch (Detsch und Schülke) mehr Schwung in das Fürther Angriffsspiel gebracht. Letzten Endes gab der 1:0-Erfolg jedoch Trainer Elzner recht, wen man auch die Vorstellung seiner Schützlinge so schnell wie möglich wieder vergessen sollte.
SpVgg Fürth: Löwer - Popp, Marchl, Ammon, Klump - Heinlein, Bergmann, Unger - Adjulovic, Dennerlein, Jäger - Trainer: Heinz Elzner
SV Darmstadt 98: Rudolf - Deutsch, Westenberger, Bechtold, Wagner - Pampuch, Weber, Drexler - Lindemann, Nöth (78. Schmiedl), Metz - Trainer: Udo Klug
Tore: 1:0 Unger (77., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Seith (Neureut)
Zuschauer: 2500
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