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Saison 1973/1974
22. Spieltag - Sa., 02.02.1974, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - Jahn Regensburg
1:1 (0:1)
Frühlingshafte Temperaturen im Februar scheinen für Kleeblätter doch nicht das richtige Klima zu sein. Am Samstag machten die „Zierpflanzen" aus dem Ronhof jedenfalls einen recht welken Eindruck. Sieht man einmal von der letzten Viertelstunde ab, so hätte wohl jeder Mediziner bei Heinz Elzners Mannen Frühjahrsmüdigkeit diagnostiziert. Am Ende der neunzig Minuten verfrühten Regionalliga-Sommerfußballs mußten die Fürther jedenfalls heilfroh sein, gegen das fast schon hoffnungslos abgeschlagene Schlußlicht Jahn Regensburg einen Punkt gerettet zu haben. Ab der 9. Minute führten die Gäste aus der Oberpfalz — durchaus nicht unverdient — mit 1:0, ehe den Platzherren 12 Minuten vor dem drohenden „bitteren" Ende noch der Ausgleichstreffer gelang.
Die ersten 45 Minuten waren bestimmt nicht dazu angetan den 2800 getreuen „Kleeblatt"-Fans weitere Besuche im Ronhof besonders schmackhaft zu machen. Ohne größere Höhepunkte plätscherte das Spielchen vor sich hin. Schimpfte auch Trainer Elzner: „Unsere Aktionen waren viel zu drucklos. Wenn man zu Hause gegen eine defensiv eingestellte Mannschaft spielt, muß man mehr Elan und Witz mitbringen." Von diesen Tugenden war jedoch — zumindest auf der Fürther Seite — herzlich wenig zu sehen. Bergmann und Co. „scheibelten" bis zum gegnerischen Strafraum geruhsam ihr Fensum herunter. Dann jedoch bissen sie bei der geschickt gestaffelten Jahn-Abwehr meist auf Granit. Von einen „zündenden Funken" war im SpVgg-Angriff — vielleicht auch wegen der Energiekrise? — nichts zu bemerken.
Für Aktion auf dem frühlingshaft grünen Ronhof-Rasen sorgte zunächst einmal der SSV Jahn, der durchaus nicht wie ein sicherer Abstiegskandidat aussah. Schüsse von Drozdek und Bopp, die in der 1. bzw. 5. Minute nur knapp das Fürther Gehäuse verfehlten, deuteten bereits frühzeitig an, daß die Regensburger nicht als „Kanonenfutter" nach Fürth gekommen waren. Beim dritten Anlauf klappte es dann: Die Partie war noch keine zehn Minuten alt, als sich Jahn-Verteidiger Ling auf Rechtsaußen durchtankte. Seine hohe Flanke brauchte der mutterseelenallein vor dem Tor stehende Drozdek nur noch einzuköpfen.
Diese schnelle 1:0-Führung war natürlich Wasser auf die Mühlen der Oberpfälzer. Mit gestärktem Rückgrat stellten sie sich den Platzherren, die trotz des Rückstandes aus ihrer Lethargie nicht erwachen wollten. Mit Fehlpässen und teilweise mangelnder Konzentration, machten es sich die Platzherren zusätzlich schwer; den Gästen wurde ihre Abwehraufgabe dadurch noch erleichtert. So wehte bei zwei Fernschüssen von Schöpe und Unger — beide Male lenkte Hümmer den Ball über die Latte — nur zweimal in der ersten Halbzeit ein Hauch von Gefahr über dem Regensburger Kasten.
Der Fürther Halbzeit-Discjockey waren anscheinend von der Leistungen der „Kleeblättler" in den ersten 45 Minuten auch alles andere als angetan. Und so berieselte er die Stehplatz-Kicker auf den Rängen in der Pause mit einem schönen Lied, in dem es sinnigerweise heißt: „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten ..."
Musikalisch dermaßen „angeheizt" nahmen die Fürther nach dem Wechsel auch das Heft in die Hand. Echte Chancen hatten aber weiterhin Seltenheitswert. Am Strafraum der Gäste waren sie meist mit ihrer Handwerkskunst zu Ende. Die zunächst einzige vielversprechende Aktion spielte sich in der 58. Minute ab. Unger schoß nach einer schönen Angriffskombination einen Gegner an, der Ball prallte zu Bergmann, doch der Fürther Kapitän zielte aus 18 m vorbei. Alle weiteren Angriffsversuche der Platzherren endeten meist in den Beinen der Regensburger. Immer wieder rannten sich Unger, Grabmeier und Popp an der Jahnabwehr fest. Lediglich Adjulovic, der nach der Pause für den völlig indisponierten Dennerlein ins Gefecht geschickt wurde, sorgte hie und da für etwas „Leben" in den mittelfränkischen Reihen. Aber eigentlich „lebte" das Spiel von den Regensburger Kontern. Sie waren das einzige bißchen Salz in diesem recht faden Fußball-Eintopf.
Kapital schlagen konnten die Gäste daraus aber nicht, obwohl die schnellen Jahn-Gegenangriffe von Beichle und Bopp geschickt inszeniert wurden. So klagte auch der Regensburger Trainer Aki Schmidt: „Meiner Elf fehlt einfach die Cleverneß, um aus diesen Kontermöglichkeiten ein 2:0 zu machen." Besser machte es auf der Gegenseite Grabmeier, selbst einmal in den Kicker-Diensten des SSV Jahn stehend. Der blonde Rechtsaußen erzielte in der 78 .Minute nach einem Gewühl vor dem Regensburger Tor den 1:1-Ausgleichstreffer.
In den verbleibenden 12 Minuten spielten die Fürther dann so, wie es sich die Zuschauer während des ganzen Treffens erhofft hatten. Es blieb jedoch beim alles in allem gerechten Unentschieden,
In der Fürther Mannschaft gab es zu viele schwache Punkte. Kein Spieler konnte über seinen Schatten springen. So kam Heinz Elzner um die Feststellung nicht herum: „Die Regensburger haben sich den Punkt ehrlich verdient. Sie waren über weite Strecken agiler und lauffreudiger." Und mit einem Seitenhieb auf seinen Kapitän meinte Elzner: „Von Leuten wie Bergmann müssen einfach mehr Ideen kommen."
Heinz Elzners Fazit: „Es zieht sich bei uns wie ein roter Faden durch die ganze Saison: Gegen unattraktive Gegner fehlt immer der nötige Elan und die richtige Einstellung der Spieler."
SpVgg Fürth: Löwer - Schülke, Schöpe, Ammon, Klump - Heinlein, Bergmann, Unger - Grabmeier, Dennerlein (46. Adjulovic), Popp (70. Jäger) - Trainer: Heinz Elzner
Jahn Regensburg: Hümmer - Ling, Valent, Stokowy, Meichel - K. Seitz, Genz, Beichle - Ruhs, Bopp, Drozdek - Trainer: Alfred Schmidt
Tore: 0:1 Drozdek (10.), 1:1 Grabmeier (78.)
Schiedsrichter: Schraivogel (Biberach)
Zuschauer: 2800
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