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Saison 1973/1974
23. Spieltag - Sa., 09.02.1974, 15:00 Uhr
FC Augsburg - SpVgg Fürth
1:0 (0:0)
Eine Niederlage muß nicht immer Enttäuschung und Niedergeschlagenheit bei der besiegten Mannschaft hinterlassen. So geschehen jedenfalls am Samstag in Augsburg, wo die SpVgg Fürth zwar mit 0:1 den kürzeren zog, der „Haller-Elf" das Siegen allerdings mehr als schwer machte. Es mag vielleicht grotesk klingen, doch mit etwas mehr Glück hätten die „Kleeblättler" dem FCA durchaus einen, wenn nicht sogar beide Punkte abnehmen können.
Daß dem nicht so war, hatten die Gastgeber vor allem der obligatorischen Schußschwäche ihres Gegners zu verdanken, der in der 65. Minute den Augsburgern zudem noch das „Tor des Tages" regelrecht in den Schoß legte. Mutterseelenallein (wo waren Ammon und Co.?) konnte sich Schneider nach einer Vorlage des mit in den Sturm gerückten Höbusch die Ecke aussuchen. Löwer, von seinen Vorderleuten in dieser Situation im Stich gelassen, hatte gegen den plazierten Flachschuß des Ex-Münchners keine Abwehrchance. Dabei war der Fürther Keeper mit einer fehlerlosen Partie an diesem Tag fast schon allein Garant für einen Punktgewinn, der ohne das vermeidbare Gegentor auch keine Utopie gewesen wäre.
Die laufende Saison hat ohne Zweifel an Nerven und Substanz des Neulings gerüttelt. Anders ist die über weite Strecken des Spiels — recht klägliche Vorstellung nicht zu erklären. Der Wille zum Erfolg war zwar da (so Trainer Beljin), doch der Elan und die Begeisterung, mit der die Augsburger in die Saison gestartet waren, gehört der Vergangenheit an. Da zudem die taktisch hervorragend eingestellten Fürther gegenüber den letzten Spielen eine deutliche Leistungssteigerung erkennen ließen, kam ein Klassenunterschied, wie er eigentlich aufgrund der Tabellensituation beider Mannschaften zutage hätte treten sollen, während der gesamten 90 Minuten nie zum Vorschein.
Im Gegenteil, die Ronhöfer nahmen den Gastgebern bei deren meist zu einfallslosen Angriffen immer wieder den Wind aus den Segeln und kreuzten ihrerseits mehrmals -gefährlich vor Hausers Gehäuse auf. Doch der Augsburger Torhüter, letzte Woche bei der 1:4-Niederlage in Hof noch einer der neuralgischen Punkte der Mannschaft, hielt wie sein Gegenüber Löwer diesmal ebenfalls ohne Fehl und Tadel. In Normalform präsentierten sich beim FCA ansonsten nur die Abwehrspieler Walleitner (nach langer Verletzungspause), Schuhmann und Höhusch sowie „Dauerrenner" Vöhringer, der mit seinen gefürchteten Kopfbällen diesmal jedoch kein Glück hatte. Im Schatten ihrer Gegenspieler standen dagegen die Sturmspitzen Jörg, Obermeier und Weixler, von denen sich nur Jörg gelegentlich gegen Popp durchzusetzen vermochte.
Die große Enttäuschung dieses Spiels hieß allerdings Helmut Haller. Sein Widerpart Klump benötigte nicht einmal eine überdurchschnittliche Leistung, um den Exnationalspieler in Schach zu halten. Nur vor der Pause ließ Haller in einigen Szenen (9. Minute, herrlicher Direktschuß knapp über die Latte)  sein Können aufblitzen, doch ansonsten lief das Spiel diesmal völlig an ihm vorbei, zumal er selbst kaum einen Schritt zuviel tat. Nach dem 0:1 konnte sich Kleeblatt-Trainer Elzner sogar erlauben, auf Kosten ; eines weiteren Angreifers (Popp) auf eine Manndeckung des Augsburger „Starfußballers" zu verzichten. Für Gesprächsstoff — allerdings im
— negativen Sinn — sorgte Haller nur  in der 32. Minute, als er Schülke mit einem Faustschlag zu Boden schickte. Schiedsrichter Engel, obwohl nur wenige Meter vom Tatort entfernt, begnügte sich damit, die gelbe Karte aus seiner Brusttasche zu ziehen. Hier wäre auch Rot angebracht gewesen, doch für einige Spieler scheint der DFB Sonderregeln herausgegeben zu haben... In dieser Phase schien dem „Schwarzkittel" das Spiel völlig aus der Hand zu gleiten, nachdem vorallem Adjulovic und Weixler (gelbe Karte) mit unnötiger Härte sehr viel Hektik in die Begegnung brachten. Dank mahnender Worte beider Trainer beschwichtigten sich die 22 Akteure nach der Pause jedoch wieder. Nicht beruhigen konnten sich dagegen die Zuschauer, zumal Engel auch weiterhin mit merkwürdigen Entscheidungen Ausgangspunkt von Pfeifkonzerten war. Daß er beide Mannschaften gleichermaßen benachteiligte, rettete letztlich doch noch seinen Ruf als „Unparteiischer".
Ihren Ruf als eine der schußschwächsten Mannschaft im Süden konnten dagegen die Fürther erneut nicht mit Taten (sprich Tore) widerlegen. Treffendstes Beispiel für diese Schwäche der Elzner-Schützlinge war die 72. Minute, als sich Jäger nach einem Augsburger Abwehrfehler das runde Leder erkämpfte, dann jedoch allein vor Hauser den Ball in die Wolken schoß. Fast schon ein Kunststück aus dieser Entfernung nicht einmal das Tor zu treffen. „Hätte Jäger den Ausgleich erzielt, wer weiß, vielleicht wären die angeschlagenen Augsburger noch zu schlagen gewesen", trauerte der Kleeblatt-Trainer dieser 100prozentigen Chance nach. Der Fürther Linksaußen mußte diese Fehlleistung mit seiner Auswechslung büßen, obwohl Elzner eigentlich schon Adjulovic aus dem Spiel nehmen wollte. Aber auch Grabmeier, der Jägers Posten einnahm, konnte nicht mehr für eine spielentscheidende Wendung sorgen.
In der Schlußphase, als sich das Geschehen fast nur noch in der Augsburger Hälfte abspielte, fehlte den Gästen sichtlich die führende Hand von Bergmann, der sich zu diesem Zeitpunkt allerdings schon in einem Augsburger Krankenhaus befand. Nach einer unglücklichen Kopfballabwehr (55.), der Ball landete an der Latte des eigenen Tores, fiel ein gegnerischer Spieler unbeabsichtigt auf die Schulter des Fürthers. Eine erste ärztliche Untersuchung ließ zwar noch keine feste Diagnose zu, doch befürchtet man im Lager der Ronhöfer, in den nächsten Wochen auf Bergmann verzichten zu müssen.
Schülke und Unger, die beide ein enormes Laufpensum bewältigten, bemühten sich zwar, Linie in das eigene Spiel zu bringen, doch an der Strafraumgrenze war meist Endstation. Wenn dann doch einmal ein Schuß auf das Augsburger Tor kam, bewährte sich, wie bereits erwähnt, der lange Hauser. Neben Schülke (Elzner: „Der beste Spieler auf dem Platz") und Unger verdienten sich beim Verlierer noch Löwer und Schöpe (gegen Torjäger Obermeier) ein Sonderlob. Dem Rest der Mannschaft kann man kämpferischen Einsatz bescheinigen, doch bei einigen Spielern (Plößl, Jäger, Heinlein) traten wieder einmal unverkennbare technische Mängel auf, die letztlich wohl auch mitentscheidend für die Niederlage waren. Das taktische Rezept von Trainer Elzner mit einem pendelnden Schülke (Nummer neun) hätte sich sicherlich als erfolgreich erwiesen, wenn ... ja wenn auf dem Spielfeld auch elf in etwa gleichwertige Spieler gestanden hätten.
FC Augsburg: Hauser - Walleitner, Schuhmann, Höbusch, Haug - Schneider, Haller, Vöhringer - Jörg, Obermeier, Weixler - Trainer: Milovan Beljin
SpVgg Fürth: Löwer - Plößl, Schöpe, Ammon, Klump - Popp, Bergmann (58. Heinlein), Unger - Adjulovic, Schülke, Jäger (76. Grabmeier) - Trainer: Heinz Elzner
Tore: 1:0 Schneider (64.)
Schiedsrichter: Engel (Reimsbach)
Zuschauer: 12000
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