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Saison 1973/1974
27. Spieltag - Sa., 09.03.1974, 15:30 Uhr
Hessen Kassel - SpVgg Fürth
3:1 (1:0)
Auch aus Kassel nicht Neuse! Eine SpVgg Fürth ohne „Biß" aber auch ohne Glück, verlor abermals ein Auswärtsspiel gegen eine Mannschaft die ihr alles in allem spielerisch unterlegen, in bezug auf Kampfkraft und Einsatzwillen jedoch um Längen voraus war.
Vielleicht entschied bereits die erste Minute das Spiel: nach dem Fürther Anstoß leistete sich Schülke einen Fehlpaß. Novak fing den Ball ab, bediente Hansmann. Dieser wagte einen Weitschuß. Der Ball erhielt etwa an der Strafraumlinie, von Ammon abgefälscht, eine andere Richtung und trudelte gemächlich auf das Fürther Tor zu, wo der irritierte Löwer gebannt dem Ball nachblickte, ohne sich von der Stelle zu rühren.
Die Gäste, kalt erwischt, brauchten wenigstens eine Viertelstunde, ehe sie sich davon auch nur einigermaßen erholt hatten. Während dieser Zeitspanne gab es Fehlpässe und Mißverständenisse am laufenden Band. Die Taktik, mit nur; zwei Sturmspitzen (Heubeck, Jäger) zu operieren-— der beim Abschlußtraining verletzte Dennerlein konnte nicht eingesetzt werden — und jeweils aus verstärktem Mittelfeld (Detsch, Unger, Bergmann, Schülke) nach vorne zu stoßen, ging nicht auf.
Erst ein Detsch-Weitschuß (23. Minute) leitete die Wendung ein. Gleich darauf hob Schülke den Ball elegant über Burose hinweg ins Tor, doer SR Meßmer hatte den Schützen im Abseits gesehen. Nach einem Eckball (Eckenverhältnis übrigens 9:4 für Fürth) schoß Klump daneben. Dazwischen ein toller Alleingang von Künkel, doch dessen Saftschuß hielt Löwer in altgewohnter Manier. Die größte Chance hatte wieder einmal Jäger, als er in der 35. Minute mit einerr Detsch-Steilpaß davonzog, jedoch nur den Pfosten traf.
Die 52. Minute brachte bereits eine Art Vorentscheidung: Unger verlor im Mittelfeld der Ball an den ihn unfair attackierenden Weiland ein Paß zu Hansmann, und gegen dessen Flachschuß aus 25 Meter Entfernung streckte sich Löwer vergeblich.
Den endgültigen „K. o." verpaßte Schiedsrichter Meßmer den Fürthern in der 73. Minute als Detsch dem in den Strafraum eingedrungenen Künkel den Ball abnahm, Meßmer jedoch zur großen Überraschung allerseits auf der Punkt deutete. Schöll ließ sich dieses Geschenk nicht entgehen und donnerte den Ball zum 3:0 ins Netz.
In der 86. Minute wollte der offenbar verunsicherte Mann in Schwarz „ausgleichende Gerechtigkeit" walten lassen, als dem an der Strafraumgrenze stehenden Mensink der Ball nach einem Adjulovic-Schuß gegen den Oberarm flog Das war niemals absichtliches Handspiel! Dennoch verhängte der Schiedsrichter einen Strafstoß, den Schülke so schwach schoß, daß Burose den Ball zur Ecke lenken konnte. Diese, von dem für den verletzten Unger auf das Feld gekommenen Puscher getreten, ergab durch einen Kopfstoß von Adjulovic den Fürther Gegentreffer.
Wieder einmal ist die SpVgg Fürth an der größeren Kampfkraft eines Gegners gescheitert Gerechterweise muß allerdings festgehalte werden, daß das, was sich Resenberg, Novak un teilweise Künkel leisteten, weit jenseits desse ist, was man noch mit dem reichlich vage gewordenen Begriff „Härte" tolerieren kann. Beispiele: Novak war 45 Minuten lang gegen Heubeck fast durchwegs zweiter Sieger geblieben. Nach Wiederbeginn stieg Novak derart brutal ein, daß Heubeck das Handtuch warf und Traine Elzner ihn aus dem Spiel nehmen, mußte. Schlimmer erging es Unger, der zehn Minuten vor Schluß nach einer „Gemeinschaftsleistung" von Resenberg und Novak mit einer klaffenden Fleischwunde am Oberschenkel vom Platz mußte. Schließlich erwischte es kurz vor dem Ende noch Bergmann, dessen Knöchel nach einem bösen Tritt unförmig anschwoll. Nicht umsonst gab es gelbe Karten für Künkel, Resenberg und Novak. Allerdings hatte Adjulovic Glück, nicht vom Platz zu fliegen, als er den Schiedsrichter provozierte.
Bei Fürth konnte der erstmals nach vierwöchiger Zwangspause wieder mitmachende Kapitän Bergmann verständlicherweise noch nicht in voller Form sein. Die Anhäufung der „Spielertypen" im Mittelfeld führte zu übertriebenem Klein-Klein, das zur Erfolglosigkeit verurteilt war, zumal nur selten mal einer „vorne reingehen" wollte. Der überaus lauffreudige Ammon versuchte es mit Alleingängen, doch mangelte es letztlich an der Konzentration.
Insgesamt eine einigermaßen mißglückte Fürther Generalprobe für das Derby, in dem nicht nur für den Club die Zeichen auf „Sieg" abgesteckt sind: die SpVgg Fürth hat Punkte bitter nötig, will sie vor der sich langsam dem Ende zuneigenden Saison nicht noch unversehens in Abstiegsgefahr geraten. Keineswegs günstige Vorzeichen für die 212. Auflage des ältesten Lokalspiels der deutschen Fußballgeschichte.
Hessen Kassel: Burose - Kastl, Resenberg, Mensink, Novak - Künkel (77. Sikic), Hansmann (89. Ey), Weiland - Martin, Schöll, Baumann - Trainer: Heinz Baas
SpVgg Fürth: Löwer - Popp, Schöpe, Ammon, Klump - Detsch, Bergmann, Schülke - Heubeck (68. Adjulovic), Unger (80. Puscher), Jäger - Trainer: Heinz Elzner
Tore: 1:0 Hansmann (1.), 2:0 Hansmann (51.) 3:0 Schöll (72., Foulelfmeter), 3:1 Adjulovic (87.)
Schiedsrichter: Meßmer (Mannheim)
Zuschauer: 5000
Besondere Vorkommnisse: Burose hält Handelfmeter von Schülke (86.)
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