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Saison 1973/1974
4. Spieltag - So., 26.08.1973, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - FSV Frankfurt
2:2 (2:1)
Nur für 70 Minuten hatten die Fürther Dampf gegen den überaus kaltschnäuzig auftrumpfenden Aufsteiger FSV Frankfurt. Da stand es nach Treffern von Unger und Grabmeier bei einem Gegentor von Trimhold noch 2:1 für die Kleeblättler. Als jedoch Koch in der 75. Minute das 2:2 glückte, war die SpVgg weg vom Fenster.
Die Hitze entschuldigt manches, doch nicht alles. Schließlich mussten die Spieler vom Bornheimer Hang mit den gleichen Bedingungen fertig werden.
Kein Zweifel, nach etwas laschen 15 Minuten sahen die rund 6000 Zuschauer eine Stunde lang ein gutes, temperamentvolles Spiel mit schnell wechselnden Torszenen, das letztlich mit dem Remis einen gerechten Ausgang nahm. Beide Mannschaften trafen je zweimal das Holz (Detsch, Schülke und Czyczewski, Engel).
Fürth spielte zeitweilig elegant, flüssig; doch der Mannschaft fehlt es an Explosivität. Was beispielsweise die Angriffsspitzen Grabmeier und Dennerlein brachten war einfach zu kläglich um erfolgreich zu sein. So lebte der Angriff überwiegend von den Vorstößen des schnellen, quirligen Heubeck, den weder der mitunter brutal einsteigende Walter noch später Lippert halten konnten. Gut in Szene setzten sich zeitweilig noch Unger als Angriffskeil aus der zweiten Reihe. Sein Tor in der 25. Minute war eine Prachtleistung. Umso unverständlicher, dass er in der 44. und 67. Minute, zweimal von Heubeck glänzend bedient, kläglich vergab.
Solange Bergmann und Detsch Kraft hatten, lief es bei den Weiß-Grünen. Schülke nähert sich der Form des vergangenen Spieljahres. Unermüdlich trieb er den Ball nach vorne und wartete mit prächtigen Schüssen auf. Zehn Minuten vor Schluss war allerdings auch er am Ende. Plößl litt offenbar unter der alten Leistenverletzung. Er bereitete Ungers Tor vor. Als nach 50 Minuten Popp für ihn auf das Feld kam, wurde die Abwehr zusehends unsicherer. Vor allem Klump, nunmehr Vorstopper spielend, unterliefen einige böse Schnitzer. Aber auch Popp fand sich nur schwer zurecht und leistete sich peinliche Abspielfehler. Libero Ammon wurde bald nach dem Anstoß angeschlagen, konnte diesmal nicht der große Halt der Abwehr sein. Toll sein Solo in der 77. Minute, als er Grabmeier freispielte, doch dessen Schuss hielt der immer noch ausgezeichnete Ex-Offenbacher Keeper Volz ausgezeichnet.
Wolfgang Hillmann im Tor hatte es wohl am schwersten. Jeder misst ihn (verständlicherweise) an Peter Löwer. Er hat sich alles in allem bravourös geschlagen. Gewiss merkte man ihm die mangelnde Spielpraxis an (Herauslaufen, Stellungsspiel), doch verhinderte er mit blitzschnellen Reaktionen Gegentore. Seine größte Tat vollbrachte er eine Minute vor Schluss, als er einen Gewaltschuss des freistehenden Engel zunichte machte.
Diesem FSV Frankfurt ist wahrlich einiges zuzutrauen. Kein Hauch von Amateurismus steckt im Team des Aufsteigers. Die Bornheimer müssen vielmehr auf Anhieb als voll integriert angesehen werden. So gesehen, hat es wenig Sinn, vom Fürther Aufsteiger-Schreckgespenst zu sprechen. Ein glänzender Torwart (Volz) hinter einem Abwehrbollwerk, das überaus hart zur Sache geht (Gelbe Karten für Walter und Lippert) und mit restlosen Einsatz kämpft, ein immer noch ausgezeichneter Spielgestalter in dem Ex-Bundesligaspieler Trimhold (raffiniert sein angeschnittener Freistoß zum 2:1), dazu zwei Renner (Koch, Engel) im Mittelfeld sowie in Czyczewski einen klobigen, kaum vom Ball zu trennenden Tank. Unverständlich, weshalb Trainer Erich Gehbauer diesen Mann aus dem Spiel nahm. Auch Racky deutete seine frühere Gefährlichkeit zumindest an.
So gut diese Begegnung auch zeitweilig war, so beeindruckend mitunter die Fürther Ballstafetten. Ohne eine gewisse Steigerung in der Kampfbereitschaft wird die SpVgg Fürth auf die Dauer nicht im oberen Tabellendrittel zu finden sein. Was Härte anlangt, so waren bisher alle Gegner den Kleeblättlern eindeutig überlegen.
Beängstigend wirkte gestern der Kräfteverfall in den letzten 15 Minuten. So wäre ein Match, das nach Spielanteilen und Torgelegenheiten gewonnen werden konnte, am Ende beinahe noch in die Binsen gegangen. Aus Fürther Sicht gesehen, bleibt zu hoffen, dass beim Ex-Schwandorfer Grabmeier (einzige große Leistung sein Kopfballtor nach Flanke von Schülke in Linksaußen-Position) bald der Knoten platzt und Dennerlein sich auf seine Qualitäten als Torjäger besinnt. Ohne gesteigerten Angriffschwung verpufft letztlich das etwas zu selbstgefällig ausgebreitete Rasenschach als brotlose Kunst.
SpVgg Fürth: Hillmann - Schülke, Plößl (50. Popp), Ammon, Klump - Detseh, Bergmann, Unger - Heubeck, Dennerlein, Grabmeier - Trainer: Heinz Elzner
FSV Frankfurt: Volz - Lippert, Oehlenschläger, Stahl, Walter - Koch, Engel, Trimhold - Wenzel (68. Klebs), Czyczewski (62. März), Racky - Trainer: Erich Gehbauer
Tore: 1:0 Unger (25.), 2:0 Grabmeier (39.), 2:1 Trimhold (41.), 2:2 Koch (75.)
Schiedsrichter: Schraivogel (Biberach)
Zuschauer: 6000
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