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Saison 1973/1974
5. Spieltag - So., 02.09.1973, 15:00 Uhr
Jahn Regensburg - SpVgg Fürth
2:2 (0:2)
Wie schon gegen den FSV Frankfurt, so konnte die Spielvereinigung Fürth auch gestern beim Tabellenletzten SSV Jahn Regensburg einen klaren 2:0-Vorsprung nicht nach Hause spielen. Nach den beiden Heubeck-Toren (12. und 43. Minute) schien es, als würden die Fürther einem sicheren Sieg entgegensteuern, zumal der SSV ungeahnt schwach angetreten war. Bis weit in die zweite Halbzeit hinein boten die Regensburger kaum Regionalliga-Format.
Zweifellos hatte sich bei der Jahn-Mannschaft das Gerangel um ihren Starspieler Alfred Kohlhäufl nachteilig ausgewirkt und zusätzliche Unruhe in die ohnehin schon nicht festgefügte Mannschaft gebracht. Wie schon berichtet, hatte der TSV München 1860 sein Interesse an dem dynamischen Jahnspieler bekundet und ihm ein schier sagenhaftes Angebot unterbreitet. Dem konnte der blonde Allround-Spieler des SSV Jahn nicht widerstehen.
Die Spielvereinigung merkte sehr bald, dass der SSV Jahn ungeahnt schwach und konfus wirkte. Sie hatte das Spiel schnell im Griff und dominierte über weite Strecken. Der Schachzug von Trainer Heinz Elzner, Schülke mit der Nummer neun auf das Spielfeld zu schicken, wirkte sich anfangs sehr positiv aus. Schülke spielte tatsächlich in der zweiten Reihe, während Unger in das Angriffszentrum rückte. Er war es auch, der wiederholt für Unruhe in der ohnehin unsicheren Jahn-Hintermannschaft sorgte. Noch besser als Unger war Heubeck in Schuss, der erneut kaum vom Ball zu trennen war. Nicht von ungefähr kamen seine beiden Tore. Hätte er vor allem nach der Pause noch mehr Konzentration im Abschluss gezeigt, wäre aus der 2:0-Führung eine kaum noch einholbare 3:0-Führung geworden. So aber vergaben die Kleeblättler im Gefühl der Überlegenheit leichtfertig mehrere Chancen, auf 3:0 zu erhöhen. Sie sollten dafür bitter bezahlen müssen.
Als in der 77. Minute völlig überraschend Ruhs mit einem großartigen Kopfball-Tor den Anschlusstreffer erzielt hatte - es war der erste Jahn-Treffer nach 436 Minuten Spielzeit in der Regionalliga Süd dieser Saison - wirkten die SSV-Spieler wie aufgezogen. Waren sie bis zur Pause vom Publikum teilweise noch ausgepfiffen worden, so stand nun der Jahn-Anhang geschlossen hinter seiner Elf und peitschte sie förmlich nach vorn. Die Fürther, die sich allzu sicher gewähnt hatten, wurden plötzlich kopflos, begingen in der Abwehr die einfachsten Fehler und waren nicht mehr in der Lage, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. So kam es wie es kommen mußte: in der 83. Minute nahm sich der stämmige, quirlige Linksaußen Klein ein Herz und donnerte aus gut 25 Metern Entfernung den Ball vehement auf das von Löwer prächtig gehütete Tor. Der Ball sprang von einem Pfosten zum anderen und verfing sich schließlich zum vielumjubelten Ausgleich im Fürther Gehäuse.
Verständlicherweise war man bei den Kleeblättlern konsterniert. Da hatte man ein Spiel überlegen gestaltet, hatte den Gegner teilweise gehetzt, war dank des entschieden besser besetzter Mittelfeldes lange Zeit Herrscher auf dem Platz doch zum Schluss verspielte man noch einen schon sicher daheim gewähnten Punkt. Einmal mehr zeigte sich die Anfälligkeit des Fürther Spiels. Solange es läuft, wartet die Mannschaft mil prächtigen Pässen auf, da wirbeln vor allem die Mittelfeldspieler Detsch, Bergmann und diesmal der wieder sehr gut aufgelegte Schülke den Gegner umher, aber bringt man sie einmal in Bedrängnis, versteht man es nicht mehr, das Blatt nochmals zu wenden. Am Ende mussten die Fürther, die 70 Minuten lang das Spiel bestimmt hatten, noch froh sein, nicht den K. o. erlitten zu haben.
Beurteilt man den SSV Jahn nach den erster 70 Minuten, so muss man mit großem Befremdet feststellen: so schwach waren die Rothosen noch nie. Da wollte nichts zusammengehen, die Abwehr konnte sich der gut vorgetragenen Fürther Angriffe kaum erwehren. Zum Glück, dass Torsteher Hümmer auf dem Posten war und Routinier Stokowy auch da und dort als letzte Bastion eingriff wo seine Mitspieler schon ausgeschaltet waren. Der erfahrene Meichel hatte mit Unger überraschend viele Schwierigkeiten und von dem in Freiburg mitunter so groß aufspielenden von de Fenn sah man gestern über eine Stunde lang kaum eine geglückte Aktion. Pech für Jahn war, dass der vor Ludwigsburg gekommene Beichle verletzt wurde und nach der Pause nicht mehr eingesetzt werder konnte. Er hatte sich nach einem Zusammenprall mit Marchl einen Schlüsselbeinbruch zugezogen. Insgesamt aber zeigte sich in diesem Spiel einmal mehr, was Kampfgeist auszurichten vermag. In der letzten Viertelstunde stürmte die Jahn-Mannschaft mit allem was sie hatte und brachte die Gäste noch um den Sieg.
Jahn Regensburg: Hümmer - Gerling, Meichel, Stokowy, Eckert - von de Fenn, K. Seitz, Ling (60. Genz) - Klein, Ruhs, Beichle (46. Krzyzanowski) - Trainer: Bernd Oles
SpVgg Fürth: Löwer - Plößl, Marchl, Ammon, Klump - Detsch (86. Popp), Bergmann, Schülke- Heubeck, Unger, Grabmeier (60. Jäger) - Trainer: Heinz Elzner
Tore: 0:1 Heubeck (12.), 0:2 Heubeck (43.), 1:2 Ruhs (77.), 2:2 Klein (83.)
Schiedsrichter: Langhans (München)
Zuschauer: 6500
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