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Saison 1973/1974
7. Spieltag - Sa., 15.09.1973, 15:30 Uhr
Waldhof Mannheim - SpVgg Fürth
3:1 (0:0)
„Die besseren Fußballer haben verloren", stellte Trainer Heinz Elzner nach der 3:1-Niederlage der SpVgg Fürth beim SV Waldhof fest.
Das trifft zweifellos auf diese Partie zu. Tatsache ist allerdings auch, dass jene gewannen, die mehr Einsatzbereitschaft zeigten, diese allerdings wenigstens zum Teil beträchtlich übertrieben. Vor dieser kompromisslosen, zu sehr betonten Härte kapitulierten schließlich die Fürther.
Die ersten zwanzig Sekunden waren symptomatisch für den Spielverlauf: Bergmann dribbelt mit dem Ball am Fuß, da kommt Linksaußen Bartels nachgerannt und säbelt den Kleeblatt-Kapitän um. Der unentschlossene Schiedsrichter Schumann fuchtelte zwar mit der Gelben Karte fleißig vor den Gesichtern verschiedener Waldhof-Spieler herum, beeindrucken konnte er sie damit allerdings nicht. Bei Fürth erhielt Popp diese Auszeichnung. Er lieferte sich mit Bartels, dem torgefährlichsten Stürmer dieses Spieles, erbitterte Duelle.
Die Gäste verloren diese Partie in den ersten 45 Minuten, als sie vier sogenannte Hundertprozentige kläglich vergaben: 2. Minute: Klump schießt am Torraum nach Zuspiel von Unger Schlussmann Pradt an, statt sich eine Ecke auszusuchen. 12. Minute: Bergmann - er ging mit heftigen Zahnschmerzen ins Spiel - hebt den
Ball gefühlvoll zu Jäger, der den Ball über den herausstürzenden Pradt lenkt, aber auch über das Tor. Dann zwei Riesenmöglichkeiten für Unger (33. und 38. Minute). Beide Male streicht das Leder ganz knapp ins Aus.
Damit ist das wesentliche Manko am Fürther Spiel zum Ausdruck gebracht. Niemand ist da, der ein Tor machen kann! So verpufft mitunter brillantes Spiel wirkungslos. Die Mittelfeldspieler rennen sich schier die Lunge aus dem Leib, doch der Lohn dafür bleibt aus. Das drückt die Moral, macht letztlich mutlos.
Man streute im Ronhof vor Saisonbeginn die Losung aus: „Mehr Erfolge für das Kleeblatt", war aber nicht bereit, dafür Voraussetzungen zu schaffen. Ein Stürmer wie Bartels im Kleeblatt-Dress und die Waldhofer Partie wäre zur Pause bereits für Fürth gelaufen gewesen. So wird es aller Voraussicht nach bleiben, wie der augenblickliche Tabellenstand: etwa in der Mitte mitmischen.
Innerhalb von drei Minuten fiel nach Wiederbeginn die Vorentscheidung. Völlig überraschend fing sich in der 47. Minute ein Drehschuss des bis dahin kaum aufgefallenen Schneider im Fürther Netz. Zwei Minuten später nahm Verteidiger Schrodt einen Einwurf auf, setzte sich gegen Heubeck durch und schoss flach in die Ecke zum 2:0. In der 57. Minute ging Bergmann in halblinker Position an drei Gegenspielern vorbei und schlenzte den Ball an Torwart Pradt vorbei zum Anschlusstreffer ins Tor. Als gleich darauf Heubeck („Ich musste dauernd springen, um nicht getroffen zu werden") davonspurtete, wurde er von Sebert mit einem Kopfzug, der selbst Ringer-Star Veil bei den Weltmeisterschaften in Teheran Ehre gebracht hätte, zu Boden geschleudert. Das war keine Notbremse mehr, sondern Tätlichkeit. Statt Platzverweis blieb es bei der Gelben Karte. In der 68. Minute glückte Heubeck doch noch ein Alleingang, flankte prächtig zu Detsch, doch dessen Kopfball hielt Pradt großartig, prallte dabei gegen den Pfosten. Als die Begegnung nach kurzer Unterbrechung weiterging, liefen Bartels und Popp einem weiten Abschlag nach. Beide kamen im Strafraum zu Fall. Der Schiedsrichter deutete zur allgemeinen Überraschung auf den Punkt. Bartels verwandelte zum alles entscheidenden 3:1.
Der SV Waldhof hat spielerisch wohl stark enttäuscht, diesen Mangel jedoch durch bedingungslosen Einsatz - teils jenseits der Grenzen des Vertretbaren - wettgemacht. Das gab letztlich den Ausschlag für den Sieg.
Niedergeschlagenheit herrschte nachher verständlicherweise bei der SpVgg Fürth vor. Einmal mehr wurden Punkte beinahe verschenkt. Verständlich, dass die Spieler über die allzu rauhe Gangart des Gegners klagten. Dennoch sollten die Kleeblätter Fehler in erster Linie bei sich selbst und nicht bei anderen suchen. Schließlich kommt es nicht von ungefähr: bei den letzten vier Spielen gegen FSV, Jahn, Augsburg und Waldhof, alle mehr oder weniger überlegen gestaltet, gab es keinen Sieg. Das sollte zu denken geben, den Spielern und Offiziellen.
Waldhof Mannheim: Pradt - Schnitzer, Poly, Duttenhofer, Schrodt (67. Grimm) - Adler, Sebert, Schneider - Walter (46. Mießmer), Harm, Bartels - Trainer: Hans Wendlandt
SpVgg Fürth: Löwer - Popp, Plößl, Marchl, Klump - Detsch, Bergmann, Schülke (80. Heinlein) - Heubeck, Unger (57. Dennerlein), Jäger - Trainer: Heinz Elzner
Tore: 1:0 Schneider (47.), 2:0 Schrodt (49.), 2:1 Bergmann (57.), 3:1 Bartels (71., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Schumann (Neuwied)
Zuschauer: 5500
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