| Saison 1973/1974 |
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Süddeutscher Pokal - 1. Runde - Sa., 28.07.1973, 17:30 Uhr
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FC Augsburg - SpVgg Fürth
2:0 (2:0) |
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Glückliches, beneidenswertes Augsburger Fußballpublikum, komme in Scharen ins Rosenaustadion, solange es deinem heimgekehrten Sohn Helmut Haller noch möglich ist, mit ähnlich spektakulären Vorstellungen aufzuwarten wie beim 2:0-Pokalsieg des FCA gegen die SpVgg Fürth!
Ehe von der kläglichen Partie der Fürther , das Ergebnis wird der drückenden Überlegenheit des Aufsteigers FC Augsburg in keiner Weise gerecht, die Rede sein kann, muss dem Italo-Profi Helmut Haller Gerechtigkeit widerfahren. Fast alle hatten den „alten, von der Sonne Italiens ausgebrannten" Mann abgeschrieben. Doch Haller beschämte die Kritiker schon eine Woche zuvor beim Gastspiel mit dem Wuppertaler SV, erst recht am letzten Samstag gegen die mit frischem Quelle-Segen und frohen Mutes per Bundesbahn nach Augsburg gekommenen Kleeblättler. Haller behandelte den Ball wie ein rohes Ei, trickste, täuschte, jonglierte, dribbelte, passte, dirigierte und das Volk brachte dem Ballzauberer Ovationen dar.
Natürlich rennt er nicht mehr so viel wie einst, gönnt sich dann und wann eine Kunstpause. Was soll‘s, einem Ausnahme-Fußballer gesteht man dies gerne zu.
Bergmann sollte Haller bewachen. Als sich das Publikum einige Male amüsiert hatte, wie Haller den Kleeblatt-Kapitän „aussteigen" ließ, versuchte Bergmann erst gar nicht mehr, die Haller-Show zu stören. Etwas besser zog sich der nach der Pause für den bereits in der fünften Minute angeschlagenen Detsch aufs Feld gekommene Youngster Heinlein gegen den Superstar des FC Augsburg aus der Affäre.
Es war nicht die Niederlage, die das auf der Tribüne des Rosenaustadions vollzählig versammelte Kleeblatt-Präsidium erbleichen ließ, vielmehr die Art, wie die vom Ronhof untergingen. Das Resultat ist für Fürth schmeichelhaft. Waren die Augsburger schon bis zur Pause die klar dominierende Elf, so wurden die Gäste nach Wiederbeginn , von der 46. bis 50. Minute abgesehen, erbarmungslos gehetzt und schließlich demoralisiert. Solch eine klägliche Fürther Vorstellung hat es in der letzten Saison nur beim 0:4 in Bürstadt gegeben.
Der Gerechtigkeit halber, jedoch nicht entschuldigend, muss festgehalten werden, dass der allzu großzügige Schiedsrichter Betz die wiederholt brutal einsteigenden Verteidiger Brandmair und Fink sowie die mit hässlichen Fouls aufwartende Münchner Erwerbung Weixler gewähren ließ.
Andererseits musste sich Ammon bei Betz bedanken, dass er in der 76. Minute, als er ein böses Foul an Obermeier begangen und nach dem Pfiff noch nachgeschlagen hatte, nur die gelbe Karte zu sehen bekam.
Auffallend die vielen plumpen und unnötigen Fouls der Fürther, Zeichen der Unsicherheit und des mangelnden Selbstvertrauens. Bereits die erste, überflüssige Regelwidrigkeit von Plößl Im Obermeier in der 3. Minute brachte das 1:0. Schuhmann schoss gegen die Latte und den zurückspringenden Ball wuchtete Obermeier ins Netz. Auch der zweite Treffer war vermeidbar. Bei einem Abwehrversuch schoss Ammon ausgerechnet Haller an, dieser passte blitzschnell zu Jörg, der aus kurzer Entfernung einschoss. Hatten die Fürther bis zur 50. Minute noch Torchancen durch Dennerlein (10. und 48.), Bergmann (34.) und Unger (44.), so waren die Gäste dann restlos weg vom "Fenster". Allein der mangelnden Konzentration der Augsburger beim Abschluss und den Fangkünsten Peter Löwers verdanken es die Fürther, nicht das durchaus mögliche halbe Dutzend eingehandelt zu haben.
Hoffentlich kam dieser Schreckschuss für die SpVgg Fürth zur rechten Zeit, hätte man die Mannschaft nicht in anderer, entschieden besserer Erinnerung, müsste man wie vor einem Jahr für sie schwarzsehen.
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| FC Augsburg: |
Hauser - Brandmair, Schuhmann, Miller, Fink - Haug, Haller, Vöhringer - Jörg, Obermeier, Weixler - Trainer: Milovan Beljin |
| SpVgg Fürth: |
Löwer - Popp, Plößl, Ammon (85. Schülke), Klump - Detsch (46. Heinlein), Bergmann, Unger - Heubeck, Dennerlein, Grabmeier - Trainer: Heinz Elzner |
| Tore: |
1:0 Obermeier (3.), 2:0 Jörg (37.) |
| Schiedsrichter: |
Betz (Regensburg) |
| Zuschauer: |
14000 |
