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Saison 1977/1978
DFB-Pokal - 1. Runde - Fr., 29.07.1977, 19:30 Uhr
FC Augsburg - SpVgg Fürth
1:0 (1:0)
Einmal mehr scheiterte die SpVgg Fürth in der ersten DFB-Pokalhauptrunde am FC Augsburg. Doch hätte es dieser 0:1-Niederlage keineswegs bedurft. Trotz deutlicher Vorteile im Feldspiel mußte letztlich die SpVgg Fürth der größeren Kampfkraft der Augsburger Tribut zollen.

Insgesamt gesehen, war der FC Augsburg nicht so stark wie man es erwarten konnte. Der Mannschaft merkte man doch an, daß sie mitten im Aufbau steckt. Um so mehr mußte man ihren Einsatz und ihre Lauffreude und ihre Kampfkraft bewundern. Hierin waren sie den Fürthern überlegen, und das gab letztlich den Ausschlag für diesen nicht unverdienten Sieg.
 
Bei Fürth war vieles wie gehabt: elegantes, leichtfüßiges Kurzpaßspiel im Mittelfeld, aber wenn es in die Nähe des gegnerischen Tores ging, drängte sich alles zu sehr nach der Mitte hin. Kein Wunder, daß es der aufmerksamen und aufopfernd sich einsetzenden Deckung der Augsburger immer wieder gelang, die Fürther Angriffe schon an der Strafraumgrenze abzublocken.

Sträflich vernachlässigt wurden bei Fürth die Außenstürmer Heubeck und Lambie. Allerdings muß man auch sagen, daß Heubeck in Marczewski den stärksten Augsburger Spieler gegen sich hatte. Dieser vom Spandauer SV gekommene Hüne begnügte sich nicht allein mit Deckungsaufgaben. Mit der Länge der Distanz wurde er immer offensiver, so daß Heubeck öfter seinem Gegner nachlaufen mußte, als er umgekehrt von diesem gedeckt wurde.

Fürths früherer Trainer Hans Cieslarczyk, der von Stuttgart herübergekommen war, um seine ehemaligen Schützlinge in Augenschein zu nehmen: „Die Augsburger waren im Zweikampf stärker und gewannen diese zu oft. Andererseits spielten die Fürther in der ersten halben Stunde ausgezeichnet und hätten zu diesem Zeitpunkt mit 2:0 in Führung liegen können."
 
Nachdem von den Außenstürmern nur wenig kam, lag die Hauptlast des Angriffs bei dem wuchtigen Mittelstürmer Erich Geyer. Er zeigte vielversprechende Ansätze, hatte jedoch im Abschluß reichlich Pech. Zudem hatte er in Schuhmann einen überaus zähen Gegenspieler. Hatte er diesen einmal ausgespielt, so war der erstaunlich selbstbewußt aufspielende Stahl, der von der SpVgg Vohenstauß kommt, zur Stelle.

Schon nach fünf Minuten hatten die Fürther das Spiel schnell in den Griff bekommen und fünf Eckbälle erzielt, doch verpaßte Geyer eine Riesenchance, als ihn Bergmann glänzend freigespielt hatte. Bei einem abgefälschten Heinlein-Schuß hatte der dänische Hüter des FCA reichlich Glück.

Zum ersten Male mußte Peter Löwer in der 18. Minute eingreifen, als Linksaußen Stempfle Grabmeier und Bergmann umspielte und mit einem Flachschuß den Fürther Hüter zu einer Glanzparade zwang. Ansonsten war der etwas vorschnell zum „jungen Schorsch Volkert" apostrophierte Linksaußen bei Grabmeier sehr gut aufgehoben.

Der „Grabi" wurde im Laufe der Distanz sogar zum gefährlichsten und drangvollsten Fürther Angreifer. Dies spricht keineswegs für die Stürmer, aber auch wenig für die Mittelfeldspieler, wo vor allem Unger sich kaum einmal durchzusetzen vermochte. Grimm und Heinlein gefielen zwar im Mittelfeld, vermochten jedoch dem Fürther Spiel keine entscheidenden Impulse zu verleihen.

Schon zur Pause sagte Armin Möbius, der über 25 Jahre lang Spielausschußvorsitzender beim FC Bayern Hof gewesen war: „Wenn man zwei Drittel der ersten 45 Minuten klar beherrscht und dennoch mit 0:1 hinten liegt, dann ist dies einigermaßen unverständlich."

Nach Wiederanpfiff bot sich in etwa das gleiche Bild: Fürth mit Feldvorteil, doch zu drucklos, um sich entscheidend durchsetzen zu können. Werner Olk, der neue Trainer des FCA: „Ich habe meine Mannschaft bewußt defensiv eingestellt, denn wir wußten, wie schwer wir es gegen Fürth haben würden. Außerdem haben meine jungen Spieler doch Nerven gezeigt. Für uns war letztlich wichtig, eine Runde weiter zu kommen. Ich freue mich, daß gerade die jungen Spieler dieses Erfolgserlebnis haben durften."

Die klarste Chance zum Ausgleich hatte der in der 79. Minute für den enttäuschenden Schotten Lambie auf den Platz gekommene Schwarz, doch vergab er, frei vor Larsen stehend, kläglich. Als es kurz darauf Kapitän Bernhard Bergmann, der abermals mit einer ausgezeichneten Partie aufwartete, wissen wollte und er allein in den Strafraum eindrang, wurde er von Stahl überaus hart genommen. Bergmann erlitt eine Rißwunde unter dem Kinn, die noch im Stadion genäht wurde, und eine leichte Gehirnerschütterung.

Alles in allem ein letztlich missglückter Auftakt der SpVgg Fürth, bei der die alte Krankheit neu auflebte, gefälliges, gutes Feldspiel, doch kein Biss, zu wenig Energie, zu wenig „Explosion" am und im Strafraum. Noch kann Lorenz Hilkes nicht vergessen werden.
FC Augsburg: Larsen - Michallik, Schuhmann, Stahl, Marczewski - Haug (51. Steer), Schneider, Beichle, Bernecker, Aumeier, Stempfle - Trainer: Werner Olk
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Klump, Bergmann (82. Schäfer), Rütten - Grimm, Heinlein, Unger - Heubeck, Geyer, Lambie (79. Schwarz) - Trainer: Hannes Baldauf
Tore: 1:0 Marczewski (32.)
Schiedsrichter: Walther (Würzburg)
Zuschauer: 10000
Gelbe Karten: Stahl
Gelbe Karten (Gast): Bergmann
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