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Saison 1975/1976
Freundschaftsspiel - Sa., 31.01.1976, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - Kickers Offenbach
0:1 (0:0)
Erst als Offenbachs Mittelfeldspieler Bitz in der 75. Minute völlig überraschend das 1:0 erzielt hatte, kam im Fürther Ronhof Stimmung unter den bei klirrender Kälte spärlich erschienenen Zuschauern auf: Offenbachs Torhüter Helmschrot konnte in der 81. und 90. Minute Scharfschüsse nicht parieren, und zunächst Hofmann und dann Broh jagten jeweils den Ball ins Netz. Doch versagte Schiedsrichter Möckel (Augsburg) beide Male den Treffern die Anerkennung wegen „Torwartbehinderung".

Die Fürther haderten nach der Niederlage wieder einmal mit dem Schicksal. Sie hatten gegen den fast alles schuldig bleibenden Tabellenletzten der Bundesliga die weitaus größeren Spielanteile. Während Löwer im Fürther Tor fror (er brauchte lediglich eine Glanzparade bei einem Blechschmidt-Schuss kurz nach der Pause zu zeigen), hatte sich Helmschrot über mangelnde Beschäftigung nicht zu beklagen. Allerdings bestand die Haupttätigkeit des Offenbacher Torhüters im Ausführen von Abstößen. Denn - wie schon so oft in dieser Saison - die Kleeblatt-Stürmer schossen auch am Samstag meist daneben.

Wobei der spiegelglatte Untergrund den Spielern so manches Schnippchen schlug. Es gab unfreiwillige Rutschpartien, und nicht selten machte sich bei Ansätzen zum Schuss das Standbein selbständig. Dennoch hätte der kaum zu haltende Heubeck aus seinen Möglichkeiten mehr machen müssen. Pech für ihn, dass sein toller „Heber" - Broh hatte ihn per Hackentrick glänzend freigespielt - in der 67. Minute nur das Lattenkreuz traf. Auch Unger, abermals fleißig und die Duelle mit Bitz meist für sich entscheidend, hatte ebenso wie Hilkes bereits in der Anfangssphase klare Einschussmöglichkeiten.

Grabmeier, nach seiner Verletzung nur eine Halbzeit eingesetzt, präsentierte sich kampfstark und voller Offensivdrang, obgleich er Sigi Held - einziger Fixstern einer Mannschaft ohne jeglichen Glanz - nicht neutralisieren konnte. Amand Theis, dem als Vorstopper Hilkes sowie später Broh manche Schwierigkeiten bereiteten, haftet weiterhin das Manko aus seiner Nürnberger Zeit an: er hat nur ein Schussbein, das linke. Offenbachs Dänemark-Import Lars Bastrup bekam gegen Lausen keinen Stich. Klump gestattete bis zur Pause Torjäger Janzon kaum etwas; danach war es sein Verdienst, dass Sigi Held zu keinem Torschuss kam.

Offenbachs Angriffsschwäche nutzte Bergmann weidlich zu Vorstößen. Den Vergleich mit Kickers-Libero Rausch gewann er um Längen. Imponieren konnte abermals Schäfer; aber auch der nach einer Stunde auf die Eisbahn gekommene Grimm unterstrich seine aufsteigende Form. Heinlein schirmte Hickersberger sorgsam ab; einen seiner Schüsse hielt Helmschrot ausgezeichnet, die anderen gingen allerdings daneben. Linksaußen Hofmann setzte sich gegen den in der Vergangenheit vielfach hoch gelobten Skala mehrmals durch.

Insgesamt ein Spiel, das lange Zeit ohne echte Höhepunkte blieb, wobei von einem Klassenunterschied in keiner Phase die Rede sein konnte. Wiederum zeigte sich, dass Privatspiele selbst gegen namhafte Mannschaften - dazu zählen die Offenbacher Kickers nach wie vor - nicht lukrativ sind. Die wenigen Besucher brachten nicht genügend Geld in die ohnehin arg strapazierte Kleeblatt-Kasse, um ungeschoren über die Runden zu kommen.

Irgendwie waren nach dem Spiel im Ronhof beide Trainer zufrieden, wenngleich aus unterschiedlichen Motiven. Fürths Trainer Hans Cieslarczyk: „Mit der Leistung unserer Mannschaft auf diesem Boden darf man zufrieden sein. Wir wurden um den Sieg gebracht, als der Schiedsrichter zwei einwandfrei erzielte Tore nicht anerkannte. Gemessen an den Spielanteilen, wäre es ein verdienter Sieg für uns gewesen. Wir haben uns profihafter verhalten als die hochbezahlten Offenbacher. Wir fühlen uns als moralischer Sieger. Für die Spieler bedauere ich es sehr, dass sie der Schiedsrichter um die Siegesprämie gebracht hat." Zlatko „Tschik" Cajkovski, der seit eh und je einen ebenso beharrlichen wie vergeblichen Kampf mit der deutschen Sprache führt, gefiel sich in der Rolle des Diplomaten in Sachen Fußball: „Fürth besser gestanden als meine Spieler. Bin überrascht, dass Fürth so gut gespielt hat. Auch in Köln hat Fürth gut gespielt. Aber immer verloren. Lieber schlecht gespielt und gewonnen!"
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier (46. Popp), Lausen, Bergmann, Klump - Schäfer (60. Grimm), Heinlein, Unger - Heubeck, Hilkes (46. Broh), Hofmann - Trainer: Hans Cieslarczyk
Kickers Offenbach: Helmschrot - Skala, Theis, Rausch, Rohr - Bitz, Hickersberger (64. Oleknavicius), Blechschmidt - Janzon (46. Bihn), Bastrup, Held - Trainer: Zlatko Cajkovski
Tore: 0:1 Bitz (75.)
Schiedsrichter: Möckel (Augsburg)
Zuschauer: 1600
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