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Saison 1936/1937
Freundschaftsspiel - So., 13.09.1936
Hamburger SV - SpVgg Fürth
3:4 (3:2)

Mitten im Aufflackern der Punktspielsaison setzte der unternehmungslustige HSV die lange Reihe seiner Begegnungen mit der altberühmten Spielvereinigung aus Fürth fort. Nach dem kräftigen Rühren der Reklametrommel zu urteilen, ist das Gastspiel der Kleeblätter nicht ganz billig gewesen. Es wird deshalb den HSV gewurmt haben, dass große Teile des Hamburger Sportpublikums allen Bemühungen zum Trotz noch missmutig beiseite stehen. Katerstimmung im Fußball — weiß der Kuckuck — einige schöne Siege der deutschen Länderelf würden unserem Sport auch an der Waterkant schnell wieder die nötige Resonanz verschaffen.

Das Nicht-Siegen-Können über Fürth, das der Bombenmannschaft des großen Ha-Es-Vau anhaftete, haben die kleinen, aber strebsamen Epigonen der Riesengarde in der vorigen Saison durch zwei Siege über das Kleeblatt ausgelöscht. Diesmal sind sie knapp unterlegen, woran die Feststellung geknüpft werden muss, dass der Leistungsunterschied zugunsten Fürths erheblich größer war, als es das Ergebnis ausdrückt. Letzten Endes war das Fürther Angriffsspiel aber nicht mehr als vier Tore wert. Wir sind ein wenig von dem Wahn geheilt, in der hier gezeigten Spielweise der Süddeutschen das Ideal des Fußballspiels zu erblicken. Dass ihr Tank Becher nicht dabei war, mag ausschlaggebend gewesen sein. Es ist aber nicht zu leugnen, dass dem Fürther Sturm in der letzten halben Stunde, als er den Ball dauernd im seiner Kontrolle hielt, und als der nach Luft japsende HSV kaum noch eines krampfhaften Widerstandes fähig war, nur noch ein einziges, und zwar das Siegtor gelang. Dabei war von planmäßiger Kombination nicht zu reden, es war ein ununterbrochenes Ballgetrudel, das zum Schluss in eine regelrechte Krebserei ausartete.

In der Technik und im Stellungsspiel waren die Fürther den HSVern weit voraus. Nur sie hatten die Binsenwahrheit erkannt, dass der Ball keinen Sauerstoff benötigt, und sie ließen ihn laufen nach Herzenslust, wenn auch häufig ohne klare Linie und Sinn für Zielstrebigkeit. Am stärksten trat die Läuferreihe in Erscheinung, die ein wirkungsvolles, äußerst routiniertes Spiel lieferte. Emmert legte den kleinen Jessen eine Stunde lang auf Eis, um sich dann ohne Gefahr in die gegnerische Hälfte begeben zu können. Die Verteidigung Fürths machte bedenkliche Schnitzer. Urbel Krauß fiel wieder nach der unangenehmen Seite hin auf. Dass man solche Leute nicht zu Hause lassen kann!

Kämpferisch hat der HSV. alles gegeben, was er hatte. Bei solcher Anspannung hielt aber die Kraft nicht neunzig Minuten vor, zumal die Spielleistung, im Ganzen gesehen, nur" Durchschnitt war. Durch Bohn und den ohne jegliche Form spielenden Gloede war die Deckung löcherig. Gloede musste eine halbe Stunde vor Schluß verletzt abtreten. Dörfel I mit seinem sausenden Start, und Noack mit seiner brillianten Technik waren die besten Rothenbaumer. Die anderen spielten einen hausbackenen Durchschnittsfußball, mehr nicht.

In der 2. Minute schoss Carstens, nachdem er Leupold glatt überlaufen hatte, ein feines Tor für den HSV. Der HSV war weiter im Angriff gefährlicher, und Noack drückt nach Fehler der Fürther Abwehr, eine Rechtsflanke zum 2:0 für den HSV ein. Erst Hecht, der rechte Läufer, musste die Kleeblättler auf 2:1 heranbringen. Ein von Wally Gloede unglücklich ins eigene Tor gelenkter Flachschuss von Frank brachte den Ausgleich, aber durch scharfes Nachsetzen erzielt Jessen noch vor Halbzeit wieder die Führung für den HSV.

Die ausgezeichnete Haltung der Rothenbaumer setzte sich bis eine Viertelstunde nach dem Wechsel fort. Die Platzmannschaft spielte sogar deutlich überlegen, gab sich dabei aber völlig aus. Der kleine Fürther Rechtsaußen Janda schoss erneut den Ausgleich, und nun dominierte Fürths Kreiselspiel restlos. Das Siegtor fiel eine Viertelstunde vor Schluss durch den Fürther Halbrechten Pitzer. Mehr brachten die Fürther nicht fertig, obwohl die HSV-Abwehr Fehler über Fehler machte und das Spiel mit teils verletzten, teils erschöpften Leuten durchhalten musste.

Hamburger SV: Warning - F. Dörfel, Bohn - Stawe, Gloede, Kahl - Schlüter, Müller, Jessen, Noack, Carstens - Trainer: Hans Lang
SpVgg Fürth: Wenz - Leupold, Wolf - Hecht, Emmert, K. Krauß - Janda I, Pitzer, Popp, H. Krauß, Frank - Trainer: Hans Krauß
Tore: 1:0 Carstens (2.), 2:0 Noack (10.), 2:1 Hecht (25.), 2:2 Gloede (36., Eigentor), 3:2 Jessen, 3:3 Janda, 3:4 Pitzer
Zuschauer: 6000
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