Das Kleeblatt bleibt dran: Durch einen 3:2-Sieg über Rot-Weiß Essen verdrängte die SpVgg den MSV Duisburg von Platz zwei. Marcus Feinbier (2) und Heiko Westermann erzielten die Treffer für die SpVgg in einem Kampfspiel, das einen zwar verdienten, durch den Spielverlauf aber glücklichen Sieg des Kleeblatts brachte.
Die Essener präsentierten sich von Beginn an mit einer geordneten Defensive und machten die Räume eng. So gab es zunächst kaum Torgelegenheiten. Ein Schuss von Heiko Westermann, den RWE-Schlussmann Renno sicher hielt (10.), blieb die einzige Ausbeute. Auf der anderen Seite musste Borut Mavric auch nur einmal eingreifen, als er einen harmlosen Schuss von Lintjens entschärfte. Turbulent wurde es in der 41. Minute: Eine Flanke von Olivier Caillas klärte Philipp Haarstrup per Fuß, verfehlte dabei aber das eigene Tor nur knapp. Die folgende Ecke verlängerte Thomas Kleine, am langen Pfosten stand Marcus Feinbier und köpfte ein. Ramazan Yildirim wollte den Ball noch von der Linie schlagen, kam aber zu spät (42.).
Nach der Pause war die SpVgg zunächst überlegen. Einige gute Angriffe wurden von den Essenern im letzten Moment abgefangen, doch in der 57. Minute unterlief Kück eine weite Flanke von Heiko Westermann. Marcus Feinbier stoppte den Ball am Strafraum mit der Brust und schoss platziert ins rechte Eck zum 2:0 ein. Drei Minuten später war es erneut Feinbier, der nach guter Vorarbeit von Hilbert mit dem Kopf zur Stelle war, diesmal aber parierte Renno.
In der Folge ließen die Fürther die Zügel aber zu sehr schleifen. Essen steckte nicht auf und warf alles nach vorne. Daraus ergaben sich Kontermöglichkeiten für die SpVgg. Bei einem solchen Konter verlor Olivier Caillas den Ball, Goldbaek schaltete schnell und bediente Schoof, der aus 18 Metern unhaltbar für Borut Mavric in den Winkel traf. Danach waren die Kleeblättler nervös, Essen setzte nach. Zunächst parierte Mavric bravourös, als Schoof nach einem Fehler von Frédéric Page alleine auf ihn zulief. In der 83. Minute war Mavric aber machtlos, als Nascimento nach einer Freistoßflanke zum 2:2 einköpfte.
Nun bekam das Spiel erneut eine Wendung. Nun warf das Kleeblatt alles nach vorne und wurde schon in der 86. Minute belohnt: Heiko Westermann zog aus 15 Metern ab, seinen Schuss fälschte Ristau unhaltbar zum 3:2 ab.
Stimmen:
Benno Möhlmann: Ich bin nicht unzufrieden, denn es war sehr schwer, gegen die massierte Essener Abwehr durchzukommen. Bis zum 2:0 haben wir auch hinten gut aufgepasst, aber danach haben wir nicht mehr so nach hinten gearbeitet, wie das nötig ist. Ich muss die Mannschaft aber loben, denn nach dem 2:2 hat sie nicht den Kopf hängen lassen, sondern den Schalter umgelegt und das Spiel noch mal herumgerissen. Wir haben nach 15 Spielen 30 Punkte. Das ist eine tolle Leistung der Mannschaft, und das muss man auch mal heraus stellen. Das ist ein Grund zur Freude.
Jürgen Gelsdorf: Meine Mannschaft tut mir leid. Die Niederlage haben wir nicht verdient. Ich konnte nicht mal mehr auswechseln, weil wir so viele Verletzte haben. Es ist bitter, wenn man durch einen solchen abgefälschten Schuss noch verliert.
Marcus Feinbier: Essen hat nur auf Konter gelauert und wollte ansonsten unseren Fußball verhindern. Da ist es nicht leicht, dagegen anzuspielen. Die Zuschauer erwarten gegen einen solchen Gegner ein Superspiel und ein 4:0, aber das funktioniert halt nicht. Am Ende war der Sieg zwar glücklich, aber ganz klar verdient.
Helmut Hack: Man merkt der Mannschaft an, dass die bisherige Serie Kraft gekostet hat. Aber sie hat das Spiel aus dem Feuer gerissen, das freut mich. Wir sind nicht die Übermannschaft, sondern überzeugen durch Teamgeist. Und nur wenn man diesen Teamgeist zeigt, dann gewinnt man solche Spiele wie gegen Essen.

Jürgen Schmidt