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Saison 1975/1976
12. Spieltag - Sa., 25.10.1975, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - Jahn Regensburg
2:0 (0:0)
„Halleluja" tönte es nach Spielschluss aus den Lautsprechern im Ronhof zum ersten Sieg in einem Punktespiel in dieser Saison. Nach einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt gelang der SpVgg Fürth ein verdienter 2:0(0:0)-Sieg über den unerwartet starken SSV Jahn Regensburg.
Damit haben die Kleeblättler die wohl letzte Chance genutzt, nicht bereits nach dem ersten Drittel der Distanz hoffnungslos abgeschlagen die „Rote Laterne" als Dauerabonnement zu behalten.
Dessen ungeachtet: zu Jubelgesängen besteht keinerlei Anlass. Nach wie vor zieren die Kleeblättler das Tabellenende. Es wird einer unerhörten permanenten Anstrengung bedürfen, soll der Sturz in den Abgrund noch aufgehalten werden. Immerhin berechtigt die gegen den SSV Jahn gezeigte Gesamtleistung - spielerische Mängel waren nicht zu übersehen - doch zu gedämpften Hoffnungen. Verständlich, dass dem neuen Fürther Mittelstürmer Lorenz Hilkes das besondere Interesse der 6000 Zuschauer - nach der Niederlagen-Serie ein beachtlicher Besuch - galt. Vorweg: er hatte mit Mathes den stärksten Jahn-Spieler zum Widerpart. Aki Schmidt über Mathes: „Gegen ihn erzielte noch kein Mittelstürmer der zweiten Bundesliga ein Tor." Beide lieferten sich tolle Zweikämpfe. Es spricht für Hilkes, dass er dennoch einige Male zum Schuss kam. Seinen „Knaller" ans Außennetz (68. Minute) hätte Hummer nicht erreicht. Insgesamt ist dieser drangvolle, unerhört einsatzfreudige Mann ein Gewinn für die Kleeblättler.
In den ersten 45 Minuten sah man eine SpVgg Fürth, wie mehrfach gehabt: viel Tempo, teils gefälliges Kombinationsspiel, mit zwei unerhört schnellen Außen, wobei Meichel fast nur Heubecks Absätze zu sehen bekam, und der gegen den schmächtigen Hofmann wie ein Riese wirkende Jahn-Spielführer Eckert wiederholt aus Duellen als „zweiter Sieger" hervorging. Doch Schüsse von Heubeck, Heinlein, Hofmann verfehlten teils das Ziel oder wurden eine Beute des glänzend reagierenden Jahn-Hüters Hummer. Außerdem blockten die stämmigen Regensburger Abwehrrecken Ecker - Mathes - Seitz schwungvoll vorgetragene Fürther Angriffe immer wieder ab. Bei einem Bergmann-Solo nach Doppelpass mit Hilkes riskierte Hummer gegen den auf sein Tor brausenden Fürther Libero Kopf und Kragen. Drei Möglichkeiten gab es zu diesem Zeitpunkt auch für Jahn: zunächst rettete Löwer vor dem durchgebrochenen, stets für Unruhe sorgenden, von Lausen nur unter Aufbietung aller Kräfte zu bremsenden Ruhs. Die beiden anderen gefahrdrohenden Situationen für Löwers Tor wurden von eigenen Leuten heraufbeschworen. Zunächst fabrizierte Grimm beinahe ein Eigentor, dann zögerte Bergmann, nicht in Bestform, mit dem Eingreifen.
Zur Pause allenthalben betretene Mienen im Fürther Lager. Wieder einmal gegen einen das Tempo geschickt verzögernden Gegner überlegen gespielt, eine Reihe von Torgelegenheiten herausgeholt, aber abermals keinen Treffer erzielt. Nach Wiederbeginn fightete Fürth noch entschlossener. Detsch, der sich bisher bereits um Ordnung im Fürther Spiel bemüht, jedoch mit dem Ex-Cluberer Max Müller Schwierigkeiten gehabt hatte, kam nun als Gegenspieler des doch recht blass bleibenden Laube entschieden besser zum Zuge und wurde schließlich zum glanzvollen „Match-Winner". Zuerst, in der 52. Minute, verwertete er einen weiten Pass des mit enormen Offensivdrang ausgestatteten Jensen (sein Gegenspieler Michalka verstärkte das Regensburger Mittelfeld) mit prächtigem Kopfball zum Führungstreffer, Schon zwei Minuten später bediente Detsch mit einer Mustervorlage den in den freien Raum gestarteten Heinlein, der den Ball elegant über den herausstürzenden Hummer ins Netz hob.
Unverständlich, dass der unsichere Schiedsrichter Möckel nichts dagegen hatte, als Heinlein wenig später beim Torschuss im Strafraum von Seitz die Beine weggezogen wurden, doch auf der anderen Seite sofort auf den Punkt deutete, als Bergmann und der wieder mit einer soliden Verteidigerpartie aufwartende Heinz Popp Linksaußen Watzel in die Zange nahmen. Mathes trat den Strafstoß wuchtig in die rechte obere Torecke, doch mit unwahrscheinlicher Reaktion kam Löwer an den Ball und war so schnell wieder auf den Beinen, dass er den nachfolgenden Kopfball von Mathes noch parieren konnte. Eine Glanzleistung! Auf der anderen Seite zeigte Hümmer bei einem Gewaltschuss des gegenüber den letzten Spielen beträchtlich verbesserten Grimm sein großes Können.
Das Aufatmen im Ronhof war nur von kurzer Dauer. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, wie beschwerlich der Weg sein wird, den die Kleeblättler zurücklegen müssen. Andererseits sollte dieser erste Sieg das Selbstvertrauen gestärkt haben. Schließlich: wie Absteiger sahen am Samstag weder Fürth noch Regensburg aus.
SpVgg Fürth: Löwer - Popp, Lausen, Bergmann, Jensen - Grimm, Heinlein, Detsch - Heubeck, Hilkes, Hofmann (86. Efferenn) - Trainer: Hans Cieslarczyk
Jahn Regensburg: Hümmer - Eckert, Mathes, Seitz, Meichel - Hodel (83. Valent-Geißler), Laube, Müller, Michalka - Ruhs, Watzl - Trainer: Alfred Schmidt
Tore: 1:0 Detsch (52.), 2:0 Heinlein (54.)
Schiedsrichter: Möckel (Augsburg)
Zuschauer: 6000
Gelbe Karten: Popp, Hofmann
Gelbe Karten (Gast): Seitz
Besondere Vorkommnisse: Löwer hält Foulelfmeter von Mathes
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