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Saison 1955/1956
11. Spieltag - So., 20.11.1955, 14:30 Uhr
Jahn Regensburg - SpVgg Fürth
2:1 (2:1)
Auch nach Geißlers Beinbruch gab Fürth klar den Ton an.
Rechtsaußen Hoffmann vertrat Geißler mit Erfolg. Sonderlob für Mai, Koch, Gottinger.
Jahnabwehr nervös wie selten.

Es geht oft recht kurios zu im Fußball: die einen spielen zwingend und schön, die anderen aber schießen die Tore. Die Jahn-Mannschaft bekam dies schon mehrfach in dieser Saison zu spüren. Diesmal aber ging es umgekehrt.
Jahn lieferte die bisher wohl schwächste Partie in dieser Spielzeit und ging doch als Sieger vom Platz. Hunderte von Regensburger Schlachtenbummlern, die vor acht Tagen mit in Nürnberg waren, erkannten ihre Elf nicht wieder, so planlos, nervös und zeifahren spielte sie. Ihre Nervosität begann in den hinteren Reihen. Das sorglose Getändel der Abwehr zu Anfang ließ die kalte Dusche förmlich vorausahnen, die auch prompt in der sechsten Minute eintraf, als Niemann einen von Hoffmann mit Effet, aber sehr weich geschossenen Ball zum 0:1 über die Linie trudeln ließ.
Zwar sorgte Hubeny, mit einem instinktiven Spurt in die Gasse, bei einem langen Pass Hofmaiers durch den Ausgleichstreffer in der 21. Minute wenigstens dafür, dass die Nervenbelastung nicht unerträglich wurde. Aber auch in der Folge erreichten die „Rot-Weißen" in keinem Moment das spielerische und kämpferische Format der letzten Wochen. Im Gegenteil, die Unsicherheit der Deckung griff allmählich auch in die Fünferreihe über und ließ das Angriffsspiel in der zweiten Halbzeit mehr und mehr in fruchtlosem, überhastetem Geplänkel versanden.
Anders die Fürther. Sie spielten streckenweise, dass einem das Herz im Leibe lachen konnte. Sie kämpften hingebungsvoll und mit eminentem Einsatz, aber unter einem denkbar unglücklichen Stern. Das Schicksal schlug sie besonders hart in der 35. Minute. Eine der wenigen wirkungsvollen Aktionen des Jahn-Sturms schloss Winterstein - aus leicht abseitsverdächtiger Position - mit unhaltbarer Bombe zum 2:1 ab. Gleichzeitig verletzte sich Torwart Geißler beim Heransspringen, ohne mit seinem Gegner in Berührung zu kommen, durch einen unglücklichen Sturz so schwer, dass er mit einem Wadenbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Das war zweifellos großes Pech für die Fürther, denn ihr Schlussmann war bis dahin in großartiger Form und verhinderte mit entschlossenen Paraden und seiner souveränen Strafraumbeherrschung mehr als einmal sichere Regensburger Erfolge.
Ein Sonderlob verdient auch die Fürther Läuferreihe. Mai imponierte durch sein kluges Direktabspiel und durch seinen großen Aktionsradius, mit dem er sich blitzschnell wechselnd im Angriff und Abwehr einzuschalten vermochte. Ebenso gefiel Gottinger durch seine brillanten Pässe von hinten heraus, Gestützt auf diese starke Mittelfeldachse konnten die „Kleeblatt"-Stürmer immer wieder gefährliche Angriffe inszenieren. Der junge, intelligente Mittelstürmer Schmidt und Hoffmann waren dabei die treibenden Kräfte, die durch ihre Spielzüge die wenig sattelfeste Regensburger Deckung oft bedenklich aus den Angeln hoben. Allerdings ging der Fürther Rechtsaußen nach der Verletzung von Geißlers ins Tor, wo er seine Sache sehr gut machte. Er fehlte aber dann dem Fürther Sturm in erheblichem Maße.
In der Hintermannschaft der Gäste verdient noch der außerordentlich eifrige Mittelläufer Koch ein Sonderlob. Beachtlich war der kämpferische Elan der Gäste-Elf, der nach dem bedauerlichen Ausfall ihres Torwarts noch eine imponierende Steigerung erfuhr. So kam es, dass die Fürther auch mit zehn Mann über weite Strecken der zweiten Halbzeit tonangebend blieben und mit etwas mehr Glück verdient einen Punkt mitgenommen hätten.
Über die Leistungen der Regensburger Mannschaft decken wir lieber den Mantel der Nächstenliebe. Es gibt eben Tage, an denen einer Mannschaft überhaupt nichts glücken will, und einen solchen rabenschwarzen Tag hatten die „Rot-Weißen" diesmal. Lediglich Bayerlein mit seinen wuchtigen Abschlägen, Mittelstürmer Hubeny, streckenweise auch Lehrieder - der manchmal allerdings zu lange am Ball klebte - und Linksaußen Winterstein bewahrten einigermaßen Ruhe und Umsicht.
Schiedsrichter Fierhauser leitete im allgemeinen sicher.

(aus "Sport-Magazin Ausgabe A Nr. 47/55 vom 21.11.1955)

Pitt

Jahn Regensburg: Niemann - Effenhauser, Beyerlein - Pletz, Schamriß, Popp - Hofmaier, Lehrieder, Hubeny, Kruppa, Winterstein - Trainer: Josef Uridil
SpVgg Fürth: Geißler - Höfling, Engelhardt - Mai, Koch, Gottinger - Hoffmann, Appis, Schmidt, Baumgärtner, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
Tore: 0:1 Hoffmann (6.), 1:1 Hubeny (21.), 2:1 Winterstein (35.).
Schiedsrichter: Fierhauser (Karlsruhe)
Zuschauer: 10000
Besondere Vorkommnisse: Hoffmann ab der 36. Minute Torwart für den verletzten Geißler
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