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Saison 1986/1987
36. Spieltag - Di., 05.05.1987, 18:30 Uhr
SpVgg Fürth - FC Schweinfurt 05
0:0
Die Fußballer der SpVgg Fürth steigen nicht nur in die Landesliga Mitte ab, beim Abschied von der Bayernliga wollen sie sich offensichtlich auch noch nach Kräften blamieren. Beim 0:0 gestern abend im Ronhof gegen den FC Schweinfurt wirkte die Mannschaft hilflos. In einer solchen Verfassung wird sie wohl am Freitag (20 Uhr) beim Titelaspiranten TSV 1860 München ein Waterloo erleben. Die Begegnung hatte aus Sicht der Gastgeber zwei Höhepunkte. Als rund eine Stunde vor dem Anpfiff die Mannschaftsaufstellung bekannt gegeben wurde, fehlte auf der Liste Libero Weyerich. Trainer Paul Hesselbach gab schließlich disziplinarische Gründe dafür an, dass der Nürnberger mit einem Tribünenplatz vorlieb nehmen musste. "Es gibt zwei Meinungen in Sachen Training, seine und die meine als Trainer. In der neuen Saison soll er Vorbild für die Jungen sein. Das gilt auch fürs Training", so der Coach. Der Vorwurf an den Libero: Er nehme die Vorbereitung auf die letzten Saisonspiele nicht ernst genug.
Noch ein weiterer Spieler konnte kurzfristig nicht eingesetzt werden. Tessmann wurde im Abschlusstraining von Verteidiger Hütter so schwer verletzt, dass an einen Einsatz nicht zu denken war. Höhepunkt Nummer zwei: In der 81. Minute wechselte Hesselbach den recht enttäuschenden Studtrucker aus und brachte Lang. Nachdem schon zur Pause Mesch, der ebenfalls unter Normalform spielte, durch Bech ersetzt wurde, war eine weitere Einwechslung nicht mehr möglich. Lang war kaum auf dem Platz, da wurde Ebner mit Hermann, der Libero spielte und seine Aufgabe zur Zufriedenheit löste, auch wenn ihm einige Fehlpässe unterliefen, im Zweikampf so schwer am Knie verletzt, dass er vom Platz getragen werden musste. Das Fürther Lazarett, in dem sich schon Susser, Rixinger und Rupp befinden, erhielt mit Ebner und Tessmann zwei Neuzugänge. Bech zeigte gestern seine wohl beste Vorstellung seit seinem Wechsel in die Kleeblattstadt.
Bei Dauerregen und Kälte wurden die 800 Zuschauer, die alle auf der Tribüne Platz nehmen durften, kaum durch das Spielgeschehen erwärmt. Während die Gastgeber über weite Strecken hilflos wirkten, spielten die Unterfranken, die den Punkt bitter nötig haben, um nicht in den Abstiegssog zu geraten, gefälliger, waren im Angriff aber genauso harmlos wie die Platzherren. Torszenen blieben in dieser Begegnung Mangelware. Distler (1.) und Ebner (17.) standen zwar aussichtsreich, trafen den Ball aber nicht Feldvorteile wurden wieder einmal leichtfertig vergeben, stärkten den Gegner. Schweinfurts "Alte Herren" hatten dann vier Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Erst musste Kastner sein ganzes Können aufbieten, um einen Aufseß-Fehlpass gegen den einzigen Schweinfurter Stürmer Köhler (24.) auszubügeln. Danach traf Häcker (27.) nur das Außennetz. Heiß her ging es im SpVgg-Strafraum in der 29. Minute. Zunächst versagte die Abseitsfalle und rettete Kastner, dann wurde Müller gerade noch gestoppt. Die erste gute Fürther Möglichkeit hatte Mesch (38.), der eine Vorlage von von Aufseß jedoch ins Aus köpfte. In der Verlängerung faustete Kastner einen Lorant-Freistoß gerade noch weg.
Trauriges spielte sich nach dem Seitenwechsel ab. Offensichtlich verwechselten die Fürther, die in Blau-Weiß spielten, die Farben, denn immer häufiger wurden grünweiße (eigentliche Kleeblatt-Farben) Schweinfurter mit Fehlpässen bedient. Die Ronhofer trauten sich nun überhaupt nichts mehr zu. Im Mittelfeld wurde der Ball und damit auch die Verantwortung von Mann zu Mann geschoben, bis das Leder beim Gegner landete. Pfiffe und Gelächter verstärkten nur die Unsicherheit Mittelfeld-Geplänkel überwog auch hier. Torchancen vergaben Bech (63.) und Distler (71.). In der Schlussoffensive - Ebner, der unermüdlich rackerte, war nicht mehr dabei - gab es endlich einen gelungenen Spielzug. Über zwei Stationen (Gaetgens und von Aufseß) wurde der Ball in den Strafraum gebracht, doch Distler schlug voller Hektik über das Leder. Kommentar von Schweinfurts Trainer Lorant: "Wir wollten einen Punkt holen, deshalb bin ich zufrieden. Überzeugt hat mich aber eigentlich nur unser Mittelfeld." Einen Spaß leistete sich sein Fürther Kollege Hesselbach: "Wir sind immerhin seit drei Spielen unbesiegt" Am Abstieg ändert dies freilich nichts. Dann wurde er ernst: "Das Bemühen kann man der Mannschaft nicht absprechen, zu mehr reicht es aber nicht. Ein Tor wäre nötig gewesen, um den Druck von der Mannschaft zu nehmen." Vielleicht hätten sich seine Schützlinge dann an das Einmaleins des Fußballs, das sie offensichtlich vergessen haben, erinnert.
SpVgg Fürth: Kastner - Hermann - Jakl, Hütter - von Aufseß, Studtrucker (81. Lang), Gaetgens, Müller, Ebner - Distler, Mesch (46. Bech) - Trainer: Paul Hesselbach
FC Schweinfurt 05: Mai - Wölfling - Mauder, Köhler - Lorant, Pfister, Storch, Aumeier, Müller, Hacker - Köhler - Trainer: Werner Lorant
Schiedsrichter: Amerell (München)
Zuschauer: 800
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