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Saison 2000/2001
30. Spieltag - So., 22.04.2001, 15:00 Uhr
Stuttgarter Kickers - SpVgg Greuther Fürth
0:5 (0:2)
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Mit einem in dieser Höhe nicht für möglich gehaltenen 5:0-Erfolg bei den Stuttgarter Kickers schaffte die SpVgg Greuther Fürth nach dem 5:1 in der vergangenen Saison erneut einen Kantersieg bei ihrem neuen Lieblingsgegner und bleibt somit dem Tabellendritten, FC St. Pauli, im Nacken.
Wertvoll ist ein Auswärtssieg, zumal in dieser Höhe, ja eigentlich immer. Für die Kleeblättler bedeutet er im Endspurt der Zweitliga-Saison aber ein bisschen mehr als drei Punkte: Wer mit Reichel, Azzouzi, Hassa, Elberfeld und Boy gleich fünf Stammkräfte ersetzen muss, dennoch aber auf fremdem Terrain so selbstsicher auftritt, der nimmt einiges an Schwung mit in die letzten vier Spiele.
„Die Grundvoraussetzung, um hier in Degerloch zu bestehen, ist es, kämpferisch dagegenzuhalten. Das haben wir getan und dann angefangen, Fußball zu spielen", freute sich Fürths Coach, Uwe Erkenbrecher zu Recht. Angesichts der Personalnöte hatte sich der Fußball-Lehrer für die Variante mit drei Stürmern und dahinter zwei eher defensiven Mittelfeldspielern entschieden. Die Rechnung ging voll auf, da Mathias Surmann und Ingo Walther im zentralen Bereich die Stuttgarter erstaunlich sicher kontrollierten und die Angreifer Frank Türr, Francis Kioyo und Ioannis Amanatidis von den Platzherren überhaupt nicht unter Kontrolle zu bringen waren.
„Wir wollten aggressiv ins Spiel gehen, doch die Fürther ließen sich nicht aus der Ruhe bringen", kommentierte Kickers Coach Rainer Zobel. Der hatte in den Fürthern „die stärkste Mannschaft, die in dieser Saison bei uns gespielt hat", gesehen, und die 21. Minute mag ihn schon früh zu dieser Einsicht gebracht haben. Mittelfeldakteur Ingo Walther spielte Türr frei, und der traf entschlossen, aber nicht ganz unhaltbar zum vorentscheidenden 0:2.
„Die mussteh nach dem Rückstand aufmachen, das hat es uns dann leichter gemacht", freute sich Daniel Felgenhauer über die neue taktische Marschroute der Platzherren nach dem Seitenwechsel. Mit vier Stürmern versuchte Zobel, das Blatt doch noch ein Mal zu wenden, aber die Fürther nutzten die nun, immer größer werdenden Löcher in der unsicheren Stuttgarter Deckung zu sehenswerten Kontern.
„Vielleicht wäre es anders gelaufen, wenn Carnevale kurz nach der Pause getroffen hätte", wies Uwe Erkenbrecher auf die einzige echte Kickers-Chance des Spiels hin, bei der der eingewechselte Stürmer, frei stehend, die Lederkugeln knapp am Tor von Günther Reichold vorbeizog (48.). Doch die SpVgg zog ihr Spiel weiterhin entschlossen durch und wurde in der 67. Minute belohnt: Faouzi Rouissi tanzte um drei Stuttgarter herum, passte nach innen, und Daniel Felgenhauer erwischte Klaus mit einem Schuss aus 16 Metern auf dem falschen Fuß. Der Treffer zum 3:0 entschied dann die Begegnung endgültig. „Am Schluss",
freute sich Erkenbrecher, „haben wir spielerisch glänzen können."
Tatsächlich wirbelten nun vor allem die eingewechselten Rouissi und Lamptey die bedauernswerten Schwaben durcheinander. Lamptey scheiterte zunächst noch um Zentimeter, doch Rouissi servierte in der 84. Minute einen Freistoß maßgerecht auf Petr Ruman, der per Kopf zum 0:4 traf.
Den Schlusspunkt setzte Rouissi dann selbst, der nach seiner Einwechslung sicherlich seine beste Saisonleistung zeigte. Eine Hereingabe des ebenfalls eingewechselten Ralph Hasenhüttl köpfte der Tunesier zum 0:5-Endstand ein.
„Habe ein gutes Gefühl"
„Heute hat vieles von dem geklappt, was wir in den vergangenen Monaten geübt haben", betonte Trainer Erkenbrecher nach den 90 Minuten. Der Durchhänger mit den Niederlagen gegen LR Aalen und Waldhof Mannheim scheint nun endgültig überwunden. „Wenn wir so weitermachen, habe ich ein gutes Gefühl", versicherte der Trainer angesichts der weiterhin vorhandenen Aufstiegschance vielsagend.
Sorgen bereitet aber die immer noch angespannte Personalsituation. Rachid Azzouzi kehrt nach abgesessener Gelb-Sperre zwar zurück, doch Reichel muss noch eine weitere Begegnung zuschauen. Da ist es von Vorteil, dass die Heimpartie gegen den MSV Duisburg erst am nächsten Montag stattfindet, denn vielleicht meldet sich bis dahin der eine oder andere der Verletzten wieder gesund im Kader zurück.

Jürgen Schmidt

Stuttgarter Kickers: Klaus - Keuler, Weinzierl, Kritzer - Marell (82. Ziegner), Minkwitz (68. Özkan), Heberle, Kümmerle - Fiel (46. Carnevale) - Blessin, Zimmermann - Trainer: Rainer Zobel
SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Reiter, Skarabela, Sbordone - Ruman, Walther, Surmann, Felgenhauer - Amanatidis (80. Lamptey) - Türr (61. Rouissi), Kioyo (71. Hasenhüttl) - Trainer: Uwe Erkenbrecher
Tore: 0:1 Skarabela (7.), 0:2 Türr (22.), 0:3 Felgenhauer (66.), 0:4 Ruman (84.), 0:5 Rouissi (87.)
Schiedsrichter: Koop (Lüttenmark)
Zuschauer: 5000
Gelbe Karten: Weinzierl, Keuler
Gelbe Karten (Gast): Surmann, Kioyo
Gelb-Rote Karten: Weinzierl (86.)
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