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Saison 2000/2001
8. Spieltag - So., 15.10.2000, 15:00 Uhr
FC St. Pauli - SpVgg Greuther Fürth
3:3 (3:0)
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Die SpVgg Greuther Fürth zeigte wieder einmal ihre zwei Gesichter: Nach katastrophalen Fehlern in der Abwehr in der ersten Halbzeit und einem 0:3-Rückstand setzten die Franken beim FC St. Pauli alles auf eine Karte. Die kaum noch erwartete Folge: Mit einem 3:3 entführte das Kleeblatt den ersten Punkt in dieser Saison vom Millerntor. Am Ende war es sogar dem Sieg näher und weckte Erinnerung an ein ähnliches Kunststück im Vorjahr, als bei RW Oberhausen ein 0:3 sogar noch in ein 4:3 umgewandelt wurde.
Mann des Tages war Ralph Hasenhüttl, den Trainer Benno Möhlmann nach dem Seitenwechsel ebenso wie Nii Lamptey für Guido Gorges und Petr Ruman gebracht hatte, um in der Offensive neue Akzente zu setzen. „Er wollte eigentlich gar nicht spielen, hat noch Schmerzen. Manchmal wissen die Akteure aber selbst nicht, wie es um sie steht“, kommentierte ein relativ zufriedener Coach nach dem Schlusspfiff den Einsatz des Österreichers im Kleeblatt-Dress. Er dankte das Vertrauen mit zwei Treffern. Nach dem Anschlusstor von Mathias Surmann per Kopfball (69.), das neue Kräfte geweckt hatte, brachte er mit zwei Treffern in nicht einmal 120 Sekunden die Fürther wieder ins Spiel zurück. In der 75. Minute landete, auf Vorarbeit von Surmann, sein Kopfball zum 2:3 im Netz, und eine Minute später erzielte er gekonnt und nervenstark den Ausgleich zum 3:3.
„Ich bin fix und fertig. Die Kraft reicht halt nur für 30 oder 35 Minuten“, meinte der Fürther „Rammbock“ nach seinem Doppelschlag. „Am Ende hätten wir aber sogar noch gewinnen können“, stellte er fest. Er sprach damit zwei Szenen in der Schlussphase an. Erst traf er selbst (68.) nur den Pfosten. Und danach wurde Frank Türr (81.) im Strafraum umgestoßen, aber der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus.
Nach dem 0:3-Rückstand hatte Möhlmann „keine großen Hoffnungen“ mehr gehabt. Er setzte allerdings mit seinen Auswechslungen alles auf eine Karte und funktionierte außerdem Rachid Azzouzi zum Libero um, nachdem sich in den ersten 45 Minuten die Abwehr um den diesmal alles andere als sicheren Petr Skarabela nicht als als sattelfest erwiesen hatte. Hier muss angesetzt werden, wenn das Kleeblatt in Zukunft erfolgreicher auftreten und den Anspruch erheben will, in der Zweiten Liga zum vorderen Drittel zu zählen.
Letztlich überwog beim Kleeblatt die Freude über den einen Punkt bei einem FC St. Pauli, der vor der Pause auch dank des bis zum Schluss begeistert mitgehenden Publikums die Fürther stark unter Druck setzte und deren Fehler entschlossen nutzte. Dazu kam, dass die Gäste bei ihren Chancen im Abschluss nicht konsequent genug waren. Bei einem Kopfball von Nico Sbordone und bei einem Freistoß von Daniel Felgenhauer in der Anfangsphase war zudem Torwart Heinz Weber reaktionsschnell auf dem Posten.
Letztlich sah Möhlmann sein Team nach dem „interessanten, kampfbetonten und laufstarken Spiel“ leicht im Vorteil. „Rechnet man alle Chancen zusammen, dann sogar wäre ein Sieg möglich gewesen.“ Im ersten Durchgang rollte der weißbraune St.-Pauli-Express allerdings von der ersten Minute an in Richtung Kleeblatt-Tor – und hatte Glück. So konnte Torwart Mathias Hain in der dritten Minute einen nur abklatschen. Thomas Meggle war zur Stelle und schoss zum 1:0 ein. Vor dem 2:0 (24.) war Skarabela unaufmerksam und hob nach einem eigentlich abgewehrten Angriff die Abseitsfalle auf. Wieder Meggle reagierte am schnellsten und verwandelte. Vor dem 3:0 (41.) war von Abstimmung in der Fürther Abwehr nichts zu sehen. Einer der weiten Angriffschläge der Gastgeber fand im „übersehenen“ Ivan Klasnic einen dankbaren Abnehmer, der an Hain vorbei zum 3:0 ins Tor spitzelte (41.) - alles schien entschieden, aber diese Rechung war ohne Fürth gemacht.

FC St. Pauli: Weber - Trulsen, Stanislawski, Scheinhardt Wehlage (70. Trejgis), Lotter, Meggle, Bürger (70. Bajramovic), Rahn - Patschinski (88. Staczek), Klasnic - Trainer: Dietmar Demuth
SpVgg Greuther Fürth: Hain - Sbordone, Skarabela, Surmann - Gorges (46. Hasenhüttl), Walther, Azzouzi, Felgenhauer, Ruman (46. Lamptey) - Elberfeld (78. Reichel), Türr - Trainer: Benno Möhlmann
Tore: 1:0 Meggle (3.), 2:0 Meggle (24.), 3:0 Klasnic (41.), 3:1 Surmann (69.), 3:2 Hasenhüttl (75.), 3:3 Hasenhüttl (76.)
Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)
Zuschauer: 16377
Gelbe Karten: Wehlage
Gelbe Karten (Gast): Sbordone, Walther
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