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Saison 1981/1982
1. Spieltag - Sa., 01.08.1981, 15:30 Uhr
SpVgg Fürth - Hertha BSC Berlin
2:0 (0:0)
Abgesehen von den großen Derbys gegen den benachbarten Club aus Nürnberg: Seit vielen Jahren hat es bei einem Punktspiel des Kleeblatts keine so große Kulisse mehr gegeben. 15000 sahen und bejubelten das 2:0 der SpVgg gegen die zum Aufstiegs-Favoriten Nummer eins erkorene Berliner Hertha. Die Mannschaft um Trainer Roos wusste also genau zum richtigen Zeitpunkt eine große Chance zu nutzen. Wenn sie weiter so zu kämpfen und spielen vermag, dann fährt die SpVgg in der neuen Eingleisigkeit der 2. Bundesliga richtig - und könnte manchen (Abstiegs-) Schwarzseher Lügen strafen.
Bei ihrem durchaus verdienten 2:0-Erfolg überzeugten die Fürther vor allem mit ihrer Kampfkraft. Aber auch in spielerischer Hinsicht hatte die neuformierte Truppe - von den Neuerwerbungen konnten Eickels und Denz noch nicht eingesetzt werden - erstaunlich viel zu bieten. Imponierend vor allem ihre Cleverness in der entscheidenden Phase der Partie. Die Gäste enttäuschten im Ronhof keineswegs, doch sie wirkten niemals so souverän wie man es von einem Meisterschaftsanwärter erwarten sollte. Vor allem ihre Angriffsspitzen blieben ziemlich stumpf und konnten die von dem souveränen Libero Bergmann organisierte Fürther Deckung nicht aus den Angeln heben.
Zu allem Überfluss vergaben die Herthaner kurz nach dem Wechsel zwei klare Möglichkeiten durch Remark - er traf nur die Latte - und durch Killmaier, der in der letzten Sekunde von seinem Bewacher Seelmann gebremst wurde. Der Vorstopper spielte im zweiten Durchgang eine wichtige Rolle: Denn nach seiner Rettungstat leitete er wenig später den ungemein wichtigen Führungstreffer mit einer Bilderbuchflanke zu Mittelstürmer Leiendecker ein. Dieser ließ Torwart Quasten mit einem tollen Kopfball in der 64. Minute keine Chance.
Der Treffer gab den "Kleeblättern" mächtig Auftrieb, während die Truppe von Trainer Uwe Klimaschefski sichtlich geschockt schien. Beim 0:2 haderten die Berliner mit Schiedsrichter Messmer. Er ließ bei einem (unabsichtlichen!?) Handspiel von Verteidiger Baier im eigenen Strafraum weiterspielen. Während die Gäste protestierten, nutzten Bergmann und Co. die Konfusion entschlossen mit einem Konter, der durch Schaub in der 70. Minute zum alles entscheidenden zweiten Treffer führte. In der restlichen Spielzeit vergaben beide Teams noch gute Chancen, doch sah es nie danach aus, als sollte der launischen Diva Hertha noch die Wende gelingen.
Dickes Lob von allen Seiten gab es nach dem Spiel für die "Kleeblättler". Selbst Nürnbergs Präsident Michael A. Roth sparte nicht mit Anerkennung: "Die Fürther haben mir sehr gut gefallen. Sie sind mit großem Elan zu Werke gegangen." Beim Verlierer Hertha saß der Schreck tief, doch Trainer Klimaschefski meldete keinerlei Zweifel an der Berechtigung des Fürther Erfolges an. Dieser sei verdient, meinte er, denn die Gastgeber hätten mehr gekämpft. In seiner Truppe hatte ihn vor allem das Mittelfeld schwer enttäuscht.
Große Freude natürlich bei den "Kleeblättlern", die einen Sieg zwar insgeheim erhofft, aber kaum mit der großen Kulisse gerechnet hatten. "Ich bin mit meiner Mannschaft rundherum zufrieden", erklärte Trainer Dieter Roos. Freilich erhob er gleichzeitig warnend den Finger vor möglicherweise aufkommender Euphorie. Er werde dafür sorgen, dass sich keinerlei Faulheit einschleiche, meinte der neue Coach, denn es gehe auch schließlich künftig um die Gunst der Zuschauer, die nicht enttäuscht werden dürften.
SpVgg Fürth: Kastner - Bergmann, Grabmeier, Seelmann, Baier (84. Ritschel) - Fink, Hinterberger, Weber - Metzler, Leiendecker, Schaub (73. Schneider) - Trainer: Hans-Dieter Roos
Hertha BSC Berlin: Quasten - Stöhr (66. Jüttner), Timme, Ehrmantraut, Gruler - Laohakul, Wesseler, Schmitz, Mohr (66. Dickert) - Killmaier, Remark - Trainer: Uwe Klimaschefski
Tore: 1:0 Leiendecker (64.), 2:0 Schaub (70.)
Schiedsrichter: Meßmer (Mannheim)
Zuschauer: 15000
Gelbe Karten (Gast): Ehrmantraut
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