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Saison 1980/1981
18. Spieltag (Nachholspiel) - Sa., 20.12.1980, 14:00 Uhr
SpVgg Fürth - Borussia Neunkirchen
8:0 (3:0)
Zum Abschluss der Vorrunde in der 2. Liga Süd hat sich die SpVgg Fürth durch einen 8:0-Sieg gegen Borussia Neunkirchen einen Tabellenplatz erkämpft, der sportlich zur Qualifikation für die kommende eingleisige 2. Bundesliga reicht.

Damit ist Trainer Dieter Schulte jedoch keineswegs zufrieden: „Mit diesem hohen Sieg müsste die schlechte Phase in dieser Meisterschaftssaison eigentlich abgeschlossen sein. Mit Beginn der Bückrunde (am 3. Januar bei den Stuttgarter Kickers) wollen wir uns in der Tabelle nach vorn orientieren. Mit den spürbaren Verstärkungen Metzler und Seelmann sollte jetzt der Weg nach oben führen."

Den Fürthern war dieses Schützenfest nach der langen Durststrecke zu gönnen. Trotz klarer spielerischer und läuferischer Überlegenheit unter schwierigen Bodenverhältnissen brauchten die Ronhöfer jedoch den Anstoß von Schiedsrichter Jupe aus Darmstadt, um die Torlawine nach einer erfolglosen halben Stunde ins Rollen zu bringen.

Jupe verteilte im ersten Durchgang gleich sechs Gelbe Karten und stellte bereits in der 19. Minute den Neunkirchner Scheffler vom Platz, der schon verwarnt war (Foul an Weber) und sich gegen Baier recht ungeschickt einsetzte. Der Schiedsrichter musste die Konsequenz aus seinem übertriebenen Kartenspiel ziehen, das war Pech, für den 19jährigen Borussen.

Richtig auf die Sprünge verhalf der Unparteiische den Fürthern jedoch erst mit einer strittigen Elfmeterentscheidung in der 29. Minute, als sich Bergmann - von Roob und Dufresne in die Enge getrieben - im Neunkirchner Strafraum fallen ließ. Metzler verwandelte den Strafstoß zum bahnbrechenden 1:0.

Zweifellos war Borussia Neunkirchen von Anfang an die klar unterlegene Mannschaft im Ronhof, doch die Fürther wussten zunächst mit ihren großen Chancen einfach nichts anzufangen. So schien bereits in der ersten Minute der Führungstreffer unvermeidbar, doch Bulut und Orf verpassten die Maßvorlage von Metzler, der sich auf dem rechten Flügel durchgesetzt hatte.

Erst nach dem Elfmetertor klappte es bei den Fürthern auch mit dem Abschluss. Innerhalb von vier Minuten (34. und 38.) erhöhte Suchanek auf 3:0 und leitete damit die bittere Niederlage für Neunkirchen ein. Suchanek verdiente sich oft Szenenbeifall. Wenn er seine Spielfreude nicht übertreibt, kann der Nachwuchsspieler schon jetzt den Fürther Aktionen wertvolle Impulse geben.

Neben Suchanek lief auch Baier wieder zu großer Form auf. Man darf jedoch die gute Gesamtleistung der Fürther nicht überbewerten, da Sich mit Neunkirchen am Samstag im Ronhof ein Gegner vorstellte, der den Ansprüchen der 2. Liga bei weitem nicht genügte. Gemessen an den herausgespielten Torchancen, hätte die SpVgg Fürth zweistellig gewinnen müssen.

Mit der Verpflichtung von Metzler und Seelmann hat der Notvorstand der Fürther einen guten Griff getan. Metzler war besonders in der ersten Hälfte ein ständiger Gefahrenherd für den Gegner. Auch als Neunkirchens Trainer Günter Noel Roob und Malter ihre Abwehraufgaben tauschen ließ, gerieten die Gäste weiterhin von einer Verlegenheit in die andere.

Schon drei Minuten nach dem Wiederanpfiff glückte Bulut im Nachschuss das 4:0. Als Weber das 5:0 geköpft hatte, bot sich den Gästen die einzige echte Chance bei einem Konter über Roth, doch der unverdrossen kämpfende Recktenwald verpasste die Maßvorlage.

Während Grabmeiers Auswechslung gegen Pechtold (66.) nach einem Foul von M. Georg verletzungsbedingt war, nahm Trainer Schulte in der Schlussphase Weber für Hütter (78.) aus der Mannschaft, um den ehemaligen Südwester zu schonen. Weber hat in der Vorrunde alle Spiele bestritten und soll - so Schulte - nicht verheizt werden.
Die Auswechslungen störten den Fürther Spielfluss nicht. Stempfle machte in der 70. Minute das halbe Dutzend an Toren voll, mit einem wuchtigen Direktschuss zum 7:0 (83.) krönte Seelmann seine gute Leistung und schließlich sorgte Bulut für das 8:0 (86.), wobei er den Ball kaum regelrecht unter Kontrolle gebracht haben dürfte.

Das ändert jedoch an der Tatsache nichts, dass der Fürther Sieg auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung geht. Schulte freute sich, dass nach der Zeit der Vereinsquerelen das Spiel nun so läuft, wie er es sich von Anfang an vorgestellt hat, nämlich mit nur zwei echten Spitzen und einem variablen Mittelfeld.

Schultes optimistischer Ausblick für den Start in die Rückrunde: „Mit den Siegen gegen Bürstadt und Neunkirchen haben wir die Wende erzwungen. Das Selbstvertrauen ist zurückgekehrt. Deshalb müssen wir selbst die kommenden schweren Auswärtsspiele bei den Kickers in Stuttgart und Offenbach nicht fürchten."
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier (66. Pechtold), Seelmann, Bergmann, Baier - Suchanek, Bulut, Orf, Weber (78. Hütter) - Metzler, Stempfle - Trainer: Dieter Schulte
Borussia Neunkirchen: Wenzel - N. Georg, Roob, Conrad, Malter - Scheffler, Klees, Dufresne (46. M. Georg), Henkes (61. Pink) - Roth, Recktenwald - Trainer: Günter Noel
Tore: 1:0 Metzler (30., Foulelfmeter), 2:0, 3:0 Suchanek (34., 38.), 4:0 Bulut (48.), 5:0 Weber (58.), 6:0 Stempfle (70.), 7:0 Seelmann (83.), 8:0 Bulut (86.)
Schiedsrichter: Jupe (Mühltal)
Zuschauer: 2000
Gelbe Karten: Orf, Stempfle
Gelbe Karten (Gast): N. Georg, Malter, Scheffler, Conrad
Rote Karten (Gast): Scheffler (19.)
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