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Saison 1998/1999
17. Spieltag - So., 06.12.1998, 14:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - SSV Ulm 1846
2:0 (0:0)
Die SpVgg Greuther Fürth rettete die Ehre der Zweiten Liga. Torjäger Arie van Lent schoss die Kleeblättler mit seinen beiden Treffern zum 2:0-Sieg, der gleichzeitig die erste Niederlage des Aufsteigers SSV Ulm 1846 bedeutete.
Die Fürther dürfen sich aber nicht nur darüber freuen, dass sie ausgerechnet im letzten Hinrunden-Spiel die ersten erfolgreichen „Schwaben-Jäger" sind. Sie haben durch den Sieg auch wieder Anschluß an die Spitzengruppe gewonnen.
„Ich hatte heute kaum Stand gefunden. Um so glücklicher bin ich, daß ich zwei Tore gemacht habe. Alles andere ist egal", meinte Arie van Lent. Der Ex-Bremer köpfte in der 80. Minute eine Flanke von Carsten Klee aus kurzer Entfernung zum 1:0 ein und überwand Ulms Keeper Laux zwei Minuten darauf mit einem Elfmeter. Rachid Azzouzi war gefoult worden und ermöglichte van Lent somit sein zehntes Saisontor.
„Wir sind froh über den Erfolg und nehmen ihn gerne mit, auch wenn er sicherlich glücklich war", stellte SpVgg-Coach Benno Möhlmann nach der Partie fest. Sein Team hatte lange Zeit Probleme mit der flexiblen Spielweise des SSV gehabt. Zudem fanden sich die Gäste zunächst auf dem am Morgen geräumten, aber bei Anpfiff schon wieder von einer dünnen Schneedecke bedeckten Boden besser zurecht. „Wir haben in der ersten Hälfte die Räume sehr gut zugestellt", lobte Ulms Coach Ralf Rangnick sein Team. Tatsächlich bewies der Spitzenreiter, daß sein Erfolg nicht von ungefähr kommt. In Ballnähe sind die „Spatzen" meist in Überzahl, in den Angriff schalten sich abwechselnd alle Feldspieler ein. Das frühe Stören mit fünf bis sechs Spielern bereitete den Kleeblättlern Schwierigkeiten, zumal sie es zunächst zu sehr mit Kurzpässen versuchten - auf dem tückischen Boden war dies sicherlich das falsche Mittel.
Dennoch: Die Stärke der SpVgg, die sichere Abwehr, machte sich auch gegen Ulm bemerkbar. „Im Gegensatz zu sonst haben die Ulmer wesentlich weniger Torchancen bekommen", meinte Möhlmann, der die stabile Innenverteidigung mit Skarabela und Sbordone heraushob. Gut spielte auch Janos Radoki, der nach langer Verletzungspause wieder mit von der Partie war. Jedenfalls hatte die Fürther Defensive den in der Zweitligatorschützenliste führenden Dragan Truklja ebenso im Griff wie den Australier David Zdrilic.
Die Ulmer verloren nach dem Wechsel zunehmend die Kontrolle über das Spiel. Zum einen griffen die Umstellungen von Trainer Möhlmann, der mit Klee und Reichel für Eberl und Kerbr die Offensive verstärkte. Reichel, nach einigen schwächeren Leistungen zum ersten Mal nicht von Beginn an dabei, übernahm sofort die Regie im Mittelfeld und sorgte dafür, daß weiträumiger gespielt wurde. Dadurch kamen die Ulmer mehr unter Druck, sofort gab es einige Ecken. Zwei Schüsse von Massa und Felgenhauer wurden im letzten Moment abgeblockt, bei einer zum Schuß geratenen Flanke von Hassa kam Laux gerade noch mit den Fingerspitzen heran.
Zum anderen mußten die Gäste ab der 55. Minute mit zehn Mann auskommen. Auch wenn es Ulms Trainer Ralf Rangnick nicht wahrhaben wollte - die Gelb-Rote Karte von Schiedsrichter Jörg Keßler für Sascha Rösler war sicherlich vertretbar. Der rechte Außenmann der Mittelfeldkette des SSV hatte bereits Gelb gesehen und im ersten Durchgang mit einigen ungestümen Attacken die Zuschauer gegen sich aufgebracht. Nach seiner Grätsche gegen Azzouzi musste er vom Feld, denn außer den Ball hatte er auch des Marokkaners Fuß weggetreten.
Ulm reagierte wütend. Fürths Keeper Reichold lenkte in der 57. Minute einen Schuß des starken Unsöld mit den Fingerspitzen über die Latte, doch mit der Zeit machte sich die Fürther Überzahl bemerkbar. Möhlmann setzte noch mehr auf Angriff und brachte für Radoki Frank Türr. Vor allem die rechte Seite mit Klee und Hassa machte den Gästen nun Kopfzerbrechen. Folgerichtig war es auch Klee, der mit seiner Flanke van Lents Kofpballtor vorbereitete. In den letzten Minuten warf der SSV auch in Unterzahl alles nach vorne, doch es blieb dabei: Zum ersten Mal in dieser Saison gelang den „Spatzen" kein Treffer. „Die Ulmer waren in der ersten Hälfte besser", gab Petr Skarabela, im letzten Jahr vom SSV nach Fürth gekommen, hinterher zu. „Wir haben uns dann aber gesteigert. Jetzt haben wir noch zwei Spiele in diesem Jahr, die können wir mit Selbstvertrauen angehen." Carsten Klee, der eine seiner stärksten Leistungen im Kleeblatt-Trikot zeigte, gab sich bescheiden: „Ich habe 45 Minuten lang auf der Bank Kräfte sparen können. Als ich dann reinkam, waren einige andere schon etwas müde, das habe ich ausgenutzt."

Jürgen Schmidt

SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Skarabela - Sbordone, Radoki (75. Türr) - Eberl (46. Reichel), Hassa, Azzouzi, Felgenhauer - Kerbr (46. Klee), van Lent, Möckel - Trainer: Benno Möhlmann
SSV Ulm 1846: Laux - Bodog (86. Pleuler), Stadler, Widmayer, Kinkel - Maier - Unsöld, Gora, Rösler - Zdrilic (86. Rogosic), Trkulja (69. Coulibaly) - Trainer: Ralf Rangnick
Tore: 1:0 van Lent (80.), 2:0 van Lent (83., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Keßler (Wogau)
Zuschauer: 7500
Gelbe Karten: Skarabela
Gelbe Karten (Gast): Bodog, Gora
Gelb-Rote Karten (Gast): Rösler (55.)
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