suche   |   kontakt  
  spieldetails   startseite » saison 1998/99 » lizenzmannschaft » pokal
Saison 1998/1999
DFB-Pokal - 2. Runde - Mi., 23.09.1998, 19:30 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - Bayern München
0:0 n.V., Elfm. 3:4
    Bilder vom Spiel »    

Die Bayern begannen druckvoller, aber die Abwehr um Libero Petr Skarabela stand sicher. Benno Möhlmann hatte überraschend Max Eberl wieder in die Mannschaft genommen, was dieser mit einer bärenstarken Leistung würdigte. Die erster Chance für die Fürther hatte Petr Skarabela, aber seine Direktabnahme konnte von Kahn abgewehrt werden. Auf der Gegenseite hatte Elber mit einem sehenswerten Fallrückzieher Pech (13.). In der 42. Minute rettete der Pfosten die SpVgg, als Salihamidzic frei zum Schuss kam. Allerdings wäre Günther Reichold sicherlich noch an den Ball gekommen. Insgesamt konnte sich die SpVgg in der ersten Halbzeit recht gut verkaufen und zeigte vor allem mit Hassa immer wieder sehenswerte Angriffe über die rechte Seite.
Nach der Pause konnte sich Günther Reichold wieder nach einem Kopfball von Markus Babbel auszeichnen (51.) und auch bei einem Kopfball von Jancker hätte er den Ball sicher abgewehrt, wenn der Ball nicht sowieso übers Tor gegangen wäre. Nach einem weiten Pass von Strunz auf Elber kam Günther Reichold rechtzeitig aus seinem Tor und klärte die Situation noch vor dem Strafraum.
Dann kam der große Auftritt von Petr Skarabela. Wie schon gegen Düsseldorf fischte er einen Ball von Jancker gerade noch aus dem Tor. Scheinbar will er neuerdings mindestens einmal pro Spiel im Netz hängen. Nach der Einwechslung von Matthäus hatte Christian Möckel in der 69. Minute das 1:0 auf dem Fuß, aber er setzte die Flanke von Arie van Lent in die Wolken. Dieser hatte wenig später in der 71. auch eine gute Einschussmöglichkeit, zielte aber über das Tor. Zuvor hatte er "Loddar" sogar getunnelt. Kurz vor Ende hätte nach einer Ecke (Eckenverhältnis 11:8) der überragende -Staubsauger im Mittelfeld- Mirko Reichel (er glänzte mit überlegten Pässen) fast noch den Siegtreffer in der regulären Spielzeit erzielt, aber Kahn rettete die Bayern mit einer Glanzparade.
In der Verlängerung hatte nach einer Kopfballvorlage von Milan Kerbr noch Rachid Azzouzi eine gute Möglichkeit, aber er legte sich den Ball noch mal vor, anstatt sofort zu schießen. Generell war es nicht sein Tag. Am Ende der Verlängerung wurde Daniel Felgenhauer (113.) rechts freigespielt, aber leider hielt Kahn auch diesen Schuss. Das darauffolgende Elfmeterschießen war ein reines Roulettespiel, mit den Bayern als glücklichen Siegern. Besonders tragisch, dass der bester Kleeblattspieler am Ende den letzten Elfmeter nicht versenken konnte. Trotzdem kann Petr auf seine Leistung stolz sein.


KICKER-Beschreibung:
Personal: Möhlmann stellte gegenüber dem 1:0-Erfolg gegen Düsseldorf auf zwei Positionen um: Für Kerbr stürmte Klee, Felgenhauer musste für Eberl weichen, der in die Abwehrkette rückte. Bei den Bayern saß Matthäus auf der Bank, für ihn nahm Strunz den Liberoposten ein. Daei wurde von Jancker verdrängt, Tarnat von Lizarazu. Salihamidzic spielte von Beginn an auf der rechten Angriffsseite für Basler, Linke verteidigte für Helmer (beide angeschlagen).
Taktik: Fürth wartete mit einer sehr flexiblen, geschickten Taktik auf. Die Außenstürmer Klee und Möckel ließen sich bei Münchner Ballbesitz ins Mittelfeld zurückfallen, verbreiterten so die Dreier- zu einer Fünferkette und machten die Räume überaus eng. Libero Skarabela rückte je nach Bedarf auf eine Linie oder vor die Dreierkette, Reichel spielte Libero vor der Abwehr. Die Bayern bauten erneut auf einen Drei-Mann-Angriff, wobei Salihamidzic und Elber häufig rochierten.
Spielverlauf: Die Bayern fanden nie ein Mittel gegen Fürths Verschiebetaktik. Zu lethargisch, zu pomadig trugen sie ihre Aktionen vor, zu ideenlos trat das Mittelfeld auf, das überdies wenig Laufbereitschaft erkennen ließ. Bei eigenem Ballbesitz rückten Effenberg und Fink zu langsam nach vorne, so dass die erste Chance aus der 42. Minute datierte. Auch in der Abwehr zeigten die Münchner überraschende Schwächen, wirkten im zentralen Bereich konfus und verloren viele Zweikämpfe.
Fazit: Der moralische Sieger hieß Fürth, das mit einer taktisch und kämpferisch herausragenden Leistung die Sensation verdient gehabt hätte.

SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Eberl, Sbordone, Skarabela, Radoki (106. Probst) - Hassa (91. Felgenhauer), Reichel, Azzouzi - Klee (98. Kerbr), van Lent, Möckel - Trainer: Benno Möhlmann
Bayern München: Kahn - Strunz - Babbel, Linke (106. Tarnat) - Jeremies (68. Matthäus), Fink, Effenberg, Lizarazu - Salihamidzic, Jancker (68. Daei), Elber - Trainer: Ottmar Hitzfeld
Tore: Elfmeterschießen: 0:1 Strunz, 1:1 van Lent, 1:2 Salihamidzic, 2:2 Probst, 2:3 Tarnat, Felgenhauer schießt vorbei, Fink scheitert an Reichold, 3:3 Eberl, 3:4 Effenberg, Skarabela scheitert an Kahn
Schiedsrichter: Jansen (Essen)
Zuschauer: 31000
Gelbe Karten (Gast): Strunz, Lizarazu
Spielort: Nürnberg
Ist uns ein Fehler unterlaufen oder könnt Ihr weitere Informationen geben?
Dann schreibt uns bitte eine E-Mail!
« zurück