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Saison 1956/1957
23. Spieltag - So., 17.03.1957, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - Bayern München
8:1 (6:1)
Ein Kompliment an „Bumbes" Schmidt: Er hat aus den drei Talenten im Innensturm eine Angriffswaffe gemacht, wie sie wohl nicht viele Vereine im Süden besitzen. Sein Kollege auf Münchner Seite, Willibald Hahn, mag "Bumbes" gerade in diesem Spiel beneidet haben, denn aus seiner Reserve und der Amateurmannschaft ließen sich auf einen Schlag nicht solche Talente herausholen. Da nützten seine dauernden Anweisungen und Ratschläge am Spielfeldrand nichts: Was in einem Spieler nicht drinsteckt, kann man während des Spieles nicht an ihn herantragen.
Und es steckte wenig in dieser Bayern-Elf, die man beinahe als komplette zweite Garnitur ansprechen konnte. Die spielerischen Mittel eines Velhorn, Knauer und zum Teil auch Bauer, der sich gegen Ehrlinger noch am besten behauptete, mussten schließlich versiegen, weil sie überfordert worden. Mit drei Mann kann man in der Oberliga kein Spiel erfolgreich aufziehen. Sicher haben das die Bayern vor dem Spiel schon selbst gewusst, wie hätten sie sonst in Anbetracht ihrer Tabellenlage so resigniert anfangen und sich schließlich in ihr Schicksal ergeben können.
Die Fürther hatten es also nicht sehr schwer, dieses Spiel zu gewinnen. Aber sie imponierten nicht allein durch den Gewinn der beiden Punkte, sondern viel mehr durch die Art, in der sie ihre krasse Überlegenheit zu einem zeitweise bestechend schönen Spiel ausnützten. Dieses Lob dürfen vor allem die drei Innenstürmer für sich in Anspruch nehmen. Kuhnert für sein immer selbstbewußteres Lenken des Angriffes, Bucklisch für seine kluge Aufbauarbeit, Gettinger für das mannschaftsdienliches Spiel.
Dieses Angriffsspiel wäre aber kaum möglich gewesen, hätten Mai und Erhard nicht so hundertprozentig das Mittelfeld beherrscht und in guter gegenseitiger Abstimmung den Angriff unterstützt. Beide begnügten sich nicht damit, ihre Vorderleute zu bedienen, sondern jagten selbst im richtigen Moment ihre Schüsse gegen Hoffmanns Gehäuse. Karl Mai sah seine Bemühungen durch einen raffiniert gezogenen Bogenschuss zum sechsten Tor belohnt.
So blieb "Bumbes" Schmidt nichts weiter zu sagen, als dass er sich über seinen jungen Innensturm freue und die Münchner für ihre trotz der deprimierenden Niederlage gute Haltung loben müsse. "Schorsch" Kennemann allerdings meinte, er habe in seiner Laufbahn wohl nie gegen eine so schwache Bayern-Mannschaft gespielt. "Aber die Münchner sind ja praktisch mit ihrer zweiten Mannschaft da", fügte der ehemalige Club-Stopper hinzu. Spielausschuss-Mitglied Karl Schnitger von Fürth freute sich über den klaren Sieg, die eindeutig bessere Leistung der Fürther, die er auf jedem Posten besser besetzt sah.
Und bei den Bayern? Trainer Hahn hofft auf die nächsten Sonntage: „Was konnte man von dieser Mannschaft schon mehr verlangen?" Dass das Resultat nach der Pause nicht zweistellig würde, war seine größte Sorge. Daher der Doppelstopper.
SpVgg Fürth: Drossel - Schmolke, Koch - Mai, Bauer, Erhard - Ehrlinger, Bucklisch, Kuhnert, Gettinger, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
Bayern München: Hoffmann - Berg, Lettl - Velhorn, E. Huber, Niedermeier - Knauer, Bauer, Manthey, Lechner, Faltermaier - Trainer: Willibald Hahn
Tore: 1:0 Kuhnert (3.), 2:0 Bucklisch (7.), 2:1 Velhorn (10.), 3:1 Kuhnert (12.), 4:1 Landleiter (34.), 5:1 Gettinger (37.), 6:1 Mai (44.), 7:1 Gettinger (50.), 8:1 Gettinger (68.)
Schiedsrichter: Betz (Regensburg)
Zuschauer: 6000
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