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Saison 1975/1976
DFB-Pokal - 1. Runde - So., 03.08.1975, 15:00 Uhr
FSV Frankfurt - SpVgg Fürth
1:1 n.V. (1:1, 0:1)
Die SpVgg Fürth machte ihr Vorhaben wahr, beim FSV Frankfurt besser abzuschneiden als der Nachbar 1. FCN: Sie erreichte; am Bornheimer Hang ein Unentschieden. Insgesamt ist das Ergebnis gerecht, denn wenn bei dieser Gluthitze die Spieler zwei Stunden lang mit letztem Einsatz hinter dem Ball herjagen, dann wäre es grausam gewesen, wäre dieses Spiel in den letzten Minuten der Verlängerung noch entschieden worden.
Gelegenheit dazu hatte der FSV kurz vor Schluss, als bei dem Endspurt der Blau-Schwarzen nacheinander Schäfer und Bergmann für den bereits geschlagenen Löwer retten mussten. Andererseits war es Pech für die Kleeblättler, als der wiederum ausgezeichnet amtierende Libero Bergmann bei einem schnellen Vorstoß in der 104. Minute den Ball gegen die Querlatte setzte. Im Übrigen zerfiel diese Partie in zwei grundverschiedene Hälften. Bis zur Pause dominierten die Gäste aus Fürth dank ihrer besseren Spiel- weise eindeutig. Sie brachten die alles andere als sattelfeste FSV-Abwehr mehrmals in arge Bedrängnis, doch zeigte sich auch in der neuen Saison das alte Fürther Leiden: die Stürmer können mit den besten Chancen einfach nichts anfangen. So hätte diese Partie bereits nach 45 Minuten für Fürth entschieden sein können. In der 20. Minute beförderte Rübenach einen effektvollen Heubeck-Kopfball knapp von der Linie und Hofmann, ansonsten kaum zu halten, hatte mindestens vier Einschussmöglichkeiten, ehe in der 28. Minute das zu diesem Zeitpunkt überfällige Fürther Führungstor glückte. Hierzu hätte Grabmeier, der eine bemerkenswert gute Partie lieferte, glänzende Vorarbeit geleistet. Aber bereits ab der 30. Minute versuchten die Fürther — verständlich bei diesen Temperaturen — mit einem Minimum an Aufwand Ball und Gegner zu beherrschen. Sie spielten sich im Kurzpass die Bälle zu und wirkten dabei allerdings wenig druckvoll. Gerade zu diesem Zeitpunkt, zu dem dem FSV gar nichts gelingen wollte, versäumte es die Kleeblattmannschaft, die 0:1-Führung entsprechend zu erhöhen, Nach "Wiederbeginn ein völlig verändertes Bild. Der FSV, dem der neue Trainer Milovan Beljin in der Pause offenbar eine gehörige Standpauke verpasst hatte, stürmte nun unaufhörlich.
Plötzlich war Sand im Fürther Getriebe, die Kombinationen, zuvor flüssig gelaufen, wurden nun immer mühseliger und die überaus zweikampfstarken Frankfurter gaben ihre Überlegenheit kaum noch ab. Dessen ungeachtet ergaben sich für die Fürther einige Konterchancen. Vornehmlich Heubeck war es, der immer wieder mit Sprints über das halbe Spielfeld aufwartete. Einmal jagte er den Ball knapp daneben, gleich darauf hielt seinen Bombenschuss der ausgezeichnete Volz im FSV-Tor prachtvoll. In der 71. Minute dann das längst fällig gewesene Ausgleichstor der Frankfurter, als Mittelstürmer Metzler (ihn hatte Lausen bis zur Pause glänzend im Griff gehabt) einen Flankenball von Engel völlig ungedeckt aufnehmen und unhaltbar für den glänzenden Löwer ins Netz placieren konnte. In der 89. Minute schien die Partie entschieden, als der brandgefährliche Metzler einen Schrägschuss losließ, der an Freund und Feind vorbei im Fürther Tor landete. Doch war der für Pagojus eingewechselte Klein im Abseits gestanden. In der Verlängerung schienen beide "Mannschaften die „dritte Luft" bekommen zu haben. Es gab spannende Szenen vor beiden Toren, wobei zunächst Fürth dominierte, Stahl köpfte in der 95. Minute einen Drehschuss von Hofmann aus dem Tor.
Insgesamt muss man der Fürther Mannschaft bescheinigen, sich achtbar aus der Affäre gezogen zu haben. Auf einem anderen Blatt steht allerdings, ob diese unerhörten Anstrengungen der 120 Minuten in der Bornheimer Sonnenglut nicht an der Substanz gezehrt haben. Dies wird sich spätestens am kommenden Mittwoch zeigen, wenn die SpVgg im Ronhof den tschechoslowakischen Pokalsieger Trnava zu Gast hat.
FSV Frankfurt: Volz - Koch, Stahl, Rübenach, Kirch - Walter, Engel, Trimhold - Pagojus (58. Klein), Metzler, Racky (63. Genz) - Trainer: Milovan Beljin
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier (62. Popp), Lausen, Bergmann, Klump (74. Schäfer) - Grimm, Heinlein, Bopp - Heubeck, Efferenn, Hofmann - Trainer: Hans Cieslarczyk
Tore: 0:1 Hofmann (28.), 1:1 Metzler (71.)
Schiedsrichter: Kammann (Neulußheim)
Zuschauer: 3000
Gelbe Karten: Klein
Gelbe Karten (Gast): Grabmeier, Heubeck, Bergmann, Grimm, Popp
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