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Saison 1981/1982
DFB-Pokal - 1. Runde - Sa., 29.08.1981, 15:30 Uhr
1860 München - SpVgg Fürth
2:0 (0:0)

Sang- und klanglos hat sich die SpVgg Fürth aus dem DFB-Pokal 81/82 verabschiedet. Der TSV 1860 München behielt bei der Doppelveranstaltung im Olympiastadion („Vorspiel": Bayern München - FC Jülich 8:0) im Südderby der Zweitligisten auf Grund einer Leistungssteigerung im zweiten Spielabschnitt verdient mit 2:0 (0:0) die Oberhand. Die Fürther mußten schließlich sogar hilflos zusehen, wie eine für den Verein wichtige Geldquelle, die der Pokalwettbewerb sein kann, von einem mittelmäßigen „Löwen"-Team letzten Endes mühelos zugeschüttet wurde.
Die Entscheidung fiel durch den einzigen echten Münchner Stürmer, Rudi Völler, der zwei Kopf bälle (56./79.) placieren konnte. Dieser Voller war nicht nur im Kopfball gefährlich, er versetzte auch Bergmann (in der 48. Minute rettete Kastner in höchster Not) und konnte von Fink nur auf Kosten einer gelben Karte (25.) gestoppt werden.
Völlers direkter Gegenspieler Grabmeier war nach seiner im Mittwoch-Spiel bei den Stuttgarter Kickers erlittenen Kopfprellung gehandicapt, mühte sich jedoch redlich und wurde bei hohen Flanken von den vom Trainer „zugeteilten" Kopfballspezialisten oft im Stich gelassen.
Torhüter Roland Kastner zeigte im Münchner Olympiastadion all seine Stärken, die überwogen, und Schwächen. Doch die beiden Völler-Treffer konnte man ihm keinesfalls ankreiden. Kastner gehörte zu den wenigen Fürther Akteuren, die am Samstag zumindest Normalform erreichten.
Das Angriffsspiel der Kleeblättler funktionierte nur im ersten Spielabschnitt einigermaßen. Schneider, der schon in der Anfangsphase behandelt werden mußte, ging später unter. Metzler stützte immer häufiger die Hände in die Hüften, um sich zu erholen.
Stempfle stellte sich im Zweikampf zwar nicht ungeschickt an, entwickelte aber keine Torgefährlichkeit und bot sich schließlich unter Hinweis auf eine Verletzung selber zum Auswechseln an, als sich Schaub zum Endspurt an der Seitenlinie warmlief. Zum Aufbäumen fehlten den Ronhofern Kraft und Moral. Mit dem 0:1-Rückstand war diesmal bereits das Urteil über die enttäuschenden Franken gesprochen.
Fürth verpaßte seine Chance in der ersten Hälfte. Nicht alle Bayern-Fans hatten nach dem „Vorspiel" das Stadion verlassen, das Kleeblatt bekam zunächst unverhofft akustische Unterstützung. Der mögliche Führungstreffer für die Gaste hätte die schwach beginnenden Löwen wohl restlos von der Rolle gebracht.
Möglichkeiten gab es: Schneider bot sich in der 10. Minute die Abstauberchance, als Zander einen Schuss von Metzler nur abklatschte, und Metzler hatte in der 21. Minute das 1:0 für Fürth auf dem Fuß, doch der Abschluss ließ in beiden Fällen zu wünschen übrig.
Beifall für die Gäste in der 22. Minute: Schiedsrichter Brehm hatte unglücklich einen Vorteil nicht gelten lassen (Klinkhammer wurde für ein Foul an Stempfle verwarnt), doch die folgende Freistoßvariante ließ sich auch erfolgreich an, aber Hinterberger verfehlte mit einem Fallrückzieher aus spitzem Winkel nur knapp das Tor.
Damit hatten die Fürther ihr Pulver bereits verschossen. Beim Spiel nach vorn fehlte der Zusammenhang. Sporadische Einzelaktionen waren aus diesem Grunde zum Scheitern verurteilt. Schließlich bewahrte Kastner seine Mannschaft sogar noch vor einem Rückstand zur Pause, als Bergmann gegen Völler „gepatzt" hatte.
Die Anweisungen der Trainer in der Halbzeitpause waren nur bei den Münchnern auf fruchtbaren Boden gefallen. Die „Löwen" legten mit dem Wiederanpfiff einen Zahn zu und waren bereits in der 56. Minute erfolgreich. Voraus ging ein unnötiges Foul von Bergmann an Raubold, der bereits an die Torauslinie abgedrängt war. Den folgenden Freistoß servierte Eble maßgerecht für Völler, der beim Kopfball nicht auf Gegenwehr stieß. München führte 1:0.
Auswechselmanöver auf beiden Seiten waren das bemerkenswerteste in den folgenden Spielminuten. Dabei wurde der Druck der Gastgeber ständig größer, Fürths Konterversuche blieben schon im Ansäte stecken. Am rechten Flügel marschierte nun für die Münchner Strack, der in der 73. Minute auch eine klare Chance (allein vor Kastner) zum 2:0 hatte.
Dieses 2:0 fiel in der 79. Minute durch Völler, der eine Vorlage von Wohlers (mit viel größerem Aktionsradius als sein Gegenüber Bergmann) wieder mit dem Kopf erwischte. Kastner kam zwar noch an den Ball, konnte die Richtung der Flugbahn aber nicht mehr entscheidend verändern. Bei einem weiteren Kopfball hatte Sidka (81.) nur den Pfosten anvisiert.
Für den TSV 1860 München - in der Meisterschaftsrunde der 2. Bundesliga nächster Gast in Bayreuth - konnte Trainer Wenzel Halama melden: „Soll erfüllt, Heimvorteil im Pokalspiel gegen gleichklassigen Gegner erfolgreich genutzt" Die SpVgg Fürth hat es am Samstag in München versäumt, nach bisher durchweg akzeptablen Vorstellungen in Auswärtsspielen, für, das folgende Heimspiel (Sonntag, 6. September) gegen Bayer Uerdingen wieder die Werbetrommel zu rühren.

1860 München: Zander - Strack, Klinkhammer, Seider, Wohlers - Schreml, Sidka, Raubold - Waas (59. Senzen), Eble (70. Hainer), Völler - Trainer: Wenzel Halama
SpVgg Fürth: Kastner - Grabmeier, Bergmann, Seelmann, Baier - Fink (68. Eickels), Weber, Hinterberger - Metzler, Schneider, Stempfle (76. Schaub) - Trainer: Hans-Dieter Roos
Tore: 1:0 Völler (56.), 2:0 Völler (80.)
Schiedsrichter: Brehm (Kemmern)
Zuschauer: 15000
Gelbe Karten: Strack
Gelbe Karten (Gast): Fink
Spielort: Olympiastadion
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