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Saison 2002/2003
13. Spieltag - So., 17.11.2002, 15:00 Uhr
SC Freiburg - SpVgg Greuther Fürth
1:1 (1:1)
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„So muss man spielen", freute sich Eugen Hach, „wenn man hier Erfolg haben will: " Was man sich vorgenommen hatte auf Seiten der SpVgg Greuther Fürth, hatte man auch beim Tabellenführer der Zweiten Bundesliga umgesetzt: Offensiv und mutig gingen die Kleeblättler in die Partie und hatten sich das 1:1-Unentschieden am Ende redlich verdient.
Dabei hatte Freiburgs Trainer Volker Finke noch vor der Partie den Signalen aus Franken nicht getraut und damit gerechnet, die Fürther würden sich wie alle Gastmannschaften an der Dreisam erst mal hinten reinstellen. Weit gefehlt. „Das Ergebnis", gab der Freiburger Übungsleiter hinterher unumwunden zu, „geht schon in Ordnung, denn die Fürther haben immer versucht, selber zum Erfolg zu kommen."
Was die Freiburger sichtlich überraschte, denn die Gastgeber kamen über weite Strecken kaum zu ihrem gepflegten Kurzpass-Spiel. Im Gegenteil, oft lief der Ball sogar besser durch die Fürther Reihen, die Fehlpassquote auf Seiten des Absteigers war um einiges höher. Dabei hatte die Partie für die Gäste denkbar schlecht begonnen. Der erste vom Sportclub auf das Fürther Tor geschossene Ball war gleich drin: Einen harmlosen Kopfball von Coulibaly ließ Günther Reichold zur allgemeinen Überraschung passieren, und so stand es „aus dem Nichts" (Eugen Hach) 1:0.
Den Treffer muss der Keeper zwar auf seine Kappe nehmen, doch im weiteren Verlauf entwickelte sich Reichold dann zum überragenden Rückhalt, wehrte drei Großchancen des SC ab und hielt in der 77. Minute auch noch einen von Levian Kobiashvili geschossenen Foulelfmeter (Björn Schlicke hatte den Schützen gefoult).
„Das freut mich für den Günther", so sein Coach, „er hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und ein überragendes Spiel gemacht." Was man eigentlich von allen Fürthern behaupten konnte, die zum Staunen der Freiburger Fans auch nach dem Rückstand munter nach vorne spielten. Und so war das 1:1 in der 19. Minute auch dem Spielverlauf entsprechend: Mirko Reichel spielte einen wunderbaren Schlenzer auf Gustav Policella, und der Neuzugang aus Duisburg, der vorige Woche gegen St. Pauli noch einige große Gelegenheiten vergeben hatte, traf zum Ausgleich.
Auch im weiteren Verlauf hielten die Kleeblättler die Begegnung stets offen, und die nächsten großen Chancen lagen auf ihrer Seite. Gleich nach Wiederanpfiff zielte Reichel aus 20 Metern nur knapp vorbei, in der 58. Minute lenkte SC-Keeper Richard Golz einen Kopfball von Sascha Rösler auf Ruman-Flanke an die Latte.
„Erst zum Schluss", hatte Eugen Hach richtig gesehen, „kamen wir, als die Kraft etwas nachließ, unter Druck." Die Gastgeber drängten nun auf das Fürther Tor, ließen aber nach wie vor die spielerische Linie vermissen und bissen sich zumeist an der sicheren Fürther Viererkette die Zähne aus. Was dennoch auf das Tor kam, hielt Reichold souverän. Auf der anderen Seite hätte der insgesamt gut leitende Schiedsrichter Hartmut Strampe durchaus auch auf den Punkt zeigen können, als Burkhardt von Bajramovic zu Fall gebracht worden war (82.).
Insgesamt aber blieb es dann beim durchaus gerechtfertigten Remis. Die SpVgg bleibt damit weiterhin dran an den Aufstiegsplätzen und bestätigte auch beim Spitzenreiter ihren Aufwärtstrend der vergangenen Wochen. „Ich bin schon ein bisschen stolz auf die Mannschaft. Wir sind nun seit zehn Spieltagen ungeschlagen", lobte Trainer Hach seine Schützlinge. Deutlich zu sehen war in Freiburg, dass die Abstimmung in den Mannschaftsteilen nun immer besser klappt. „Wir spielen nun eben schon einige Wochen zusammen, nun wird das Verständnis immer besser", bestätigte Björn Schlicke, der erneut eine solide Defensivleistung zeigte und sich nach dem Spiel gleich auf den Weg zur U21-Nationalmannschaft machte, die am Dienstag in Aachen auf die Auswahl der Niederlande trifft.
Die Fürther haben jedenfalls als Tabellensiebter weiterhin nur drei Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz und wollen diese Position weiter ausbauen: „Wir haben jetzt das Selbstvertrauen, das uns zu Saisonbeginn noch gefehlt hat", ist Eugen Hach zuversichtlich, dass der Lauf der Ronhofer anhält. „Wir müssen nur noch lernen, aus unserem großen Aufwand mehr Kapital zu schlagen", machte der Trainer allerdings weiteren Übungsbedarf fest.
Was sich aber in Freiburg wohl endgültig bewies: Der Kader der Fürther ist ausgeglichener als letztes Jahr. Immerhin musste man von Beginn an auf Zoran Mamic und Rachid Azzouzi verzichten, auch der Chinese Xie Hui hatte sich im Abschlusstraining erneut am Knie verletzt und blieb daheim. Konnte man in der Vergangenheit die Ausfälle solcher Routiniers nur schwer kompensieren, ist dies nun ganz und gar nicht mehr der Fall.

Jürgen Schmidt

SC Freiburg: Golz - Müller, Diarra (63. Kondé), Berner, Riether - Zeyer (52. Sellimi) - Bajramovic - Tskitishvili, Kobiashvili - Männer, Coulibaly - Trainer: Volker Finke
SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Surmann, Boy, Schlicke, Birk - Ruman, Reichel, Weber (73. Burkhardt), Caillas (79. Mölzl) - Rösler, Policella (73. Azzouzi) - Trainer: Eugen Hach
Tore: 1:0 Coulibaly (6.), 1:1 Policella (19.)
Schiedsrichter: Strampe (Handorf)
Zuschauer: 19000
Gelbe Karten: Bajramovic, Coulibaly
Gelbe Karten (Gast): Weber, Birk, Reichel
Besondere Vorkommnisse: Reichold hält Foulelfmeter von Kobiashvili (77.)
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