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Saison 1993/1994
16. Spieltag - Sa., 13.11.1993, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - SpVgg Unterhaching
0:1 (0:0)
Die SpVgg Fürth beendet die Vorrunde der Fußball-Bayernliga auf Platz zehn und mit dem negativen Punktekonto von 15:17. 0:1 (0:0) verloren die Ronhofer am Samstag ihr letztes Vorrundenspiel gegen den Topfavoriten und Namensvetter SpVgg Unterhaching.
Die Entscheidung fiel in der 54. Minute. Dabei kann auch heute nicht geklärt werden, was Torschütze Urosevic vorgehabt hat. War es eine mißglückte Flanke oder ein Torschuß? Letztlich sah Torwart Klaus Mösle ganz schön alt aus, als der „Verzweiflungsschuß" des Unterhachingers ganz knapp am Pfosten vorbei streifte und im Tornetz hängen blieb. Der Schuß paßte und war keineswegs unhaltbar. Anders ausgedrückt, die Gäste aus Oberbayern machten aus „keiner" Chance im Ronhof ein Tor, das ihnen zwei Punkte und auch noch die Tabellenführung beschert hat.
Eine Halbzeit lang erlebten die 1750 zahlenden Zuschauer durchaus eine hochklassige Partie.
Dabei hatten die Kleeblättler den Gegner im Griff. Das einzige, was fehlte, waren die Tore. Teilweise zogen die Gastgeber sogar ein regelrechtes Powerplay auf, doch die geschickt postierten Gäste ließen keinen Treffer zu.
Unterhaching unterstrich von Anfang an, daß es die 2:3-Heimniederlage gegen Bayreuth, welche die Tabellenführung gekostet hat, vergessen machen wollte. Die Oberbayern ließen es auf einen offenen Schlagabtausch ankommen, gerieten aber in Zugzwang. In der ersten Halbzeit gaben die Fürther den Ton an.
Eine Folge dieses Drucks war die Gelbrote Karte gegen den früheren Fürther Thomas Zwingel, Nach einem Foul an Bernd Müller mußte er den Platz verlassen.
Der Favorit wankte, aber er fiel auch in Unterzahl nicht. Die Gäste mußten außerdem ihr Spielsystem völlig verändern, als deren Libero Ivica Vladimir in der 35. Minute mit einem Nasenbeinbruch vom Platz getragen werden mußte. Diesen hatte er sich im Zweikampf mit Bernd Müller zugezogen. Eine Absicht war allerdings nicht zu erkennen. Auch dies nutzte das Kleeblatt nicht.
Nach einigen Möglichkeiten für Heinrich Dumpert (17. und 20.), durch Ebner, der testete, wie hoch der Platz war (31.), wurde Schiedsrichter Trenk aus Oberstreu, der einige Mühe mit dieser kampfbetonten Partie hatte, zum entscheidenden Mann auf dem Platz. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verweigerte er Bernd Müller einen Foulelfmeter, als der Fürther Stürmer im Strafraum von Unterhachings Torhüter Häfele umgerissen wurde. Der unbedingt notwendige Strafstoß hätte sicherlich den weiteren Spielverlauf entscheidend verändert.
Nach der Pause und erst recht nach dem 0:1 durch Urosevic wruden die Gäste spielbestimmend. In Unterzahl demonstrierten sie, wie man ein Überzahlspiel praktizieren sollte. Die Ronhofer wurden mit zunehmener Spieldauer immer nervöser. Letztlich fanden sie kein Mittel, um die massive Abwehr des Gegners zu überwinden.
Das Spiel der Platzherren war viel zu statisch. Vor allem wurden die Außenpositionen vernachlässigt. Dabei hatte zum Beispiel Matthias Plößner einen hervorragenden Tag erwischt. In der ersten Halbzeit war er ein wichtiger Leistungsträger seines Teams. Danach wurde der Youngster im Team viel zu selten von seinen Mitspielern eingesetzt.
Chancen zum Ausgleich gab es dennoch. Der für Achim Beierlorzer, der am Rande einer Spielsperre stand, eingewechselte Norbert Schlegel scheiterte (58.) aus kürzester Distanz. Markus Lotter hatte Pech (59.) bei einem Freistoß, Dumpert im Alleingang (78.) und Harald Ebner (80.) bei einem Kopfball.
Nach einer monatelangen, verletzungsbedingten Pause gab Roland Reichel seinen Bayernliga-Einstand. Der Ronhof-Rückkehrer kam in der 67. Minute für Arbeitstier Müller aufs Spielfeld. In der 87. Minute hätte er dem Kleeblatt mit dem möglichen Ausgleichstreffer einen Punkt retten können. Er zielte aber knapp am „langen" Pfosten vorbei.
Auf der Gegenseite hätten die Gäste, die nach der Pause die Platzherren zu häufig in Verlegenheit gebracht haben, sogar das 2:0 erzielen können. Der eingewechselte Grusz traf glücklicherweise nur den Pfosten. Danach wurde Lotter (83.) vom Unparteiischen, der insgesamt neun Gelbe und eine Gelbrote Karte verteilt hat, zurückgepfiffen (89.). Lotters Kopfball wäre allerdings ohnehin nicht jm Tor gelandet, weil ein Verteidiger für seinen Torwart auf der Linie klärte.
Letzlich müssen sich die Ronhofer nach dieser Niederlage an die eigene Nase fassen. Sie haben nach der Pause ihre spielerische Linie fast gänzlich verloren. Mit Standfußball ist nun einmal einem so cleveren Team wie Unterhaching nicht beizukommen. Am kommenden Sonntag kommt Aufsteiger Wacker Burghausen zum ersten Rückrundenspiel an den Laubenweg. Das Kleeblatt wird sich viel Selbstdisziplin auferlegen müssen, um sich gegen den Neuling nicht so rollen zu lassen wie gegen Unterhaching. Wo bleibt aber der Spielmacher, der in kritischen Situationen einen klaren Kopf behält und auch seine Mitspieler richtig einsetzt?
SpVgg Fürth: Mösle - Glintschert - Förster, Probst - Lotter, Plößner, Ebner, Beierlorzer (46. Schlegel), Dumpert - Müller (67. Reichel), Zettl - Trainer: Günter Gerling
SpVgg Unterhaching: Häfele - Vladimir (36. Schönberger) - Grassow, Zwingel, Bucher - Pfahler, Bergen, Bogdan, Jurgeleit - Garcia (75. Crusz), Urosevic - Trainer: Gerd Roggensack
Tore: 0:1 Urosevic (54.)
Schiedsrichter: Trenk (Oberstreu)
Zuschauer: 1750
Gelbe Karten: Glintschert, Probst, Schlegel, Zettl
Gelbe Karten (Gast): Pfahler, Vladimir, Bergen, Schönberger
Gelb-Rote Karten (Gast): Zwingel (23.)
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