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Saison 1996/1997
10. Spieltag - Sa., 12.10.1996, 15:00 Uhr
VfR Mannheim - SpVgg Greuther Fürth
1:3 (0:0)
Die SpVgg Greuther Fürth hat leicht lachen. 3:1 haben die Ronhofer ihr "Schicksalsspiel" beim VfR Mannheim gewonnen. Allem Anschein nach kommt es in der Fußball-Regionalliga Süd heuer nur noch zum Zweikampf der Kleeblättler mit dem Club. Wäre die Saison heute zu Ende, dann würden die beiden "feindlichen Brüder" aus dem Großraum in die Zweite Bundesliga aufsteigen. Und genau das ist auch Ziel, sowohl im Ronhof als auch am Valznerweiher. An diesem Wochenende wurden die Weichen dafür auch gestellt. Letztlich hat Fürth die wichtigsten Gegner im Titelkampf zumindest in der Vorrunde ausgeschaltet. Trainer Armin Veh hat aber recht: "Der Kampf um den Aufstieg geht bis zum Saisonende weiter."

Also ist Überheblichkeit des Tabellenführers - der kommt aus Fürth und nicht aus Nürnberg - nicht angesagt. Die Saison ist noch sehr lange. Es gilt nun, auch die "Pflichtaufgaben" schadlos zu überstehen. Und gerade diese stehen in den verbleibenden Spielen dieses Jahres an. Das Kleeblatt ist dabei, die dritte deutsche Fußball-Liga aufzumischen. Präsident Helmut Hack und Trainer Armin Veh haben sich vor entscheidenden Spielen - diese gab es zuletzt gegen den Club und jetzt in Mannheim - immer etwas einfallen lassen, um den Gegner zu verunsichern. Der große Coup gelang auch gegen Mannheim, als mit Rainer Zietsch zur Überraschung aller ein Spieler aus dem Hut gezaubert wurde, mit dem niemand gerechnet hat. Spieltaktische Überlegungen haben dabei eine große Rolle gespielt. Letztlich gibt der Erfolg aber Hack und Veh Recht. Was sich im Rhein-Neckar-Stadion abspielte, hatte auch mit Normalität zu tun. Einseifen durch die Aufbietung von Zietsch als Libero ließen sich die Gastgeber nicht. In der ersten Halbzeit kam es zu einem offenen Schlagabtausch, bei dem auf beiden Seiten vor allem das Bemühen vorherrschte, kein Gegentor zu kassieren. So hektisch, wie beide Mannschaften begannen, war kein großes Spitzenspiel - in Mannheim und nicht in Nürnberg fand die Topbegegnung statt - zu erwarten.

Dementsprechend enttäuscht waren die 2600 Zuschauer, darunter rund 500 Fürther Fans. Armin Veh lobte dann auch, was recht selten passiert, die eigenen Anhänger: "Sie haben uns großartig unterstützt. Ich wünsche mir, dass auch zu unseren nächsten Spielen so viele Fürther mitreisen." Die Ronhofer wankten zwar vor der Pause, was aber bei der Abwehrstärke der Mannheimer nichts Ungewöhnliches war, zeigten danach jedoch, dass sie den 3:1-Triumph gegen den Club im Frankenstadion mental überwunden haben. Das Motto "Das nächste Spiel ist das schwerste", konnte Veh seinen Spielern übermitteln. Spielerisch, taktisch, aber auch in kämpferischer Hinsicht war das Kleeblatt Mannheim überlegen. Zweimal hätte Bundesliga-Schiedsrichter Bernhard Zerr aus Ottersweier sogar auf den Elfmeterpunkt zugunsten der Gäste zeigen können. Er verzichtete darauf sowohl als Jochen Weigl, wieder einmal Triebkraft im Mittelfeld, im Strafraum zu Fall gebracht wurde (10.) und als Thomas Motzke, dem das gleiche in der 44. Minute passierte, ebenfalls einen Strafstoß forderte.

Die Unterstützung des Unparteiischen brauchten die Kleeblättler nicht, auch wenn zwölf Minuten nach Wiederanpfiff das Team geschockt wurde. Die Abwehr war in der 57. Minute nicht im Bilde und Strube kam frei zum Schuss. Es stand 1:0 für die Gastgeber. Die Fürther ließen sich allerdings nicht entmutigen. Schon fünf Minuten später fiel der Ausgleich. Markus Lotter brachte eine Ecke direkt auf den Torwart herein - solche Bälle schlägt bei Mannheim normalerweise nur Dakic - VfR-Schlussmann Heimen konnte den Ball nicht festhalten. Stürmer Bernd Müller war zur Stelle und schob den Ball über die Torlinie zum 1:1. Die Fürther Torfabrik funktioniert also. Den Torriecher und das nötige Glück haben die SpVgg-Angreifer. Und das ist gut so, denn nach diesem Ausgleich geriet Mannheim aus der Fassung. Die zweite Spielhälfte gehörte den Gästen, auch wenn der VfR sich mit Macht dagegen wehrte. Letztlich wurde aber schnell deutlich, dass die Platzherren zwar über eine gute Abwehr und ein funktionierendes Mittelfeld verfügen, am Strafraum aber versagen.

Die bessere Spielanlage und Kondition zahlte sich letztlich aus. Als Thomas Richter in der 87. Minute per Freistoß aus etwa 30 Metern - der Ball passte genau neben den Pfosten - das 2:1 für die Gäste erzielte, war die endgültige Entscheidung gefallen. VfR-Torwart Heimen wird sich darüber besonders ärgern, denn beide Gegentreffer können ihm angelastet werden. In der Schlussminute gelang dem eingewechselten Alexander Dürr noch der 3:1-Endstand. Da war aber die Partie längst entschieden. Grundsätzlich können die Ronhofer mit dem bisherigen Saisonverlauf - man sollte gar nicht daran denken, was wäre, wenn die Niederlage bei den Amateuren des FC Bayern München nicht gewesen wäre - zufrieden sein. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Mannschaft ihre Form konserviert, um die nächsten Spiele gegen vermeintlich leichte Gegner ohne Überheblichkeit und Leichtsinn schadlos zu überstehen.
VfR Mannheim: Heimen - Fellhauer - König, Ebner - Strube, Sommer, Wölki (66. Sorg), Malz, Schächter - Karamehmedovic (69. Scherdel), Dakic - Trainer: Günther Birkle
SpVgg Greuther Fürth: Menger - Zietsch - Probst, Richter - Lotter, Sbordone (66. Ebner), Weigl, Motzke (59. Stein), Radoki - Türr, Müller (77. Dürr) - Trainer: Armin Veh
Tore: 1:0 Strube (57.), 1:1 Müller (62.), 1:2 Richter (87.), 1:3 Dürr (90.)
Schiedsrichter: Zerr (Ottersweier)
Zuschauer: 2600
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