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Saison 1980/1981
31. Spieltag - Sa., 04.04.1981, 15:30 Uhr
SV Darmstadt 98 - SpVgg Fürth
2:1 (2:0)
„Wir werden uns in Darmstadt so teuer wie möglich verkaufen", hatte Fürths Trainer Heinz Lucas angekündigt. Seine Mannschaft beherzigte dies und überließ dem Tabellenführer der Zweiten Liga Süd nur einen knappen 2:1(2:0)-Sieg.

Am verdienten Darmstädter Erfolg ist dennoch nicht zu rütteln, Nach den Misserfolgen der letzten Wochen kämpften die „Lilien" mit großem Einsatz, hatten teilweise beträchtliche Feldvorteile und wirkten dank der Durchschlagskraft ihrer Angriffsspitzen Neumann, Cestonaro und Hahn entschieden torgefährlicher als die Kleeblättler.
Dennoch brauchte der Spitzenreiter die Mithilfe der Fürther, um zu seinen Treffern zu kommen. Vor dem 1:0 (12. Minute) fälschte der zu zögernd angreifende Bergmann einen Pass Neumanns so unglücklich ab, dass der Ball über Kastner hinweg flog und der heranstürmende Cestonaro keine Mühe hatte einzulenken. Beim 2.0 (40.) konnte Kastner einen Flachschuss Hahns nicht festhalten, der Darmstädter Rechtsaußen setzte nach und schob das Leder ins leere Tor. Doch Kastner machte seinen Fehler vor dem zweiten Darmstädter Treffer mit einer Reihe von Glanzparaden mehrfach wett.
Auch in Darmstadt dachte die SpVgg Fürth nicht daran, ihr Heil in reiner Defensive zu suchen. Vielmehr war sie auf offenen „Schlagabtausch" bedacht.

An sich sollte Schaub, der in den letzten Wochen stark enttäuscht hatte, eine Pause erhalten. Doch Weber, als Linksaußen vorgesehen, hatte beim Aufwärmen vor dem Spiel Beschwerden in der Leistengegend, so dass Lucas schweren Herzens auf ihn verzichten musste. „Ich hoffe, dass es mit mir bald wieder besser laufen wird", gab sich Schaub hinterher zuversichtlich.

Lucas setzte in Darmstadt auf die Kämpfertypen und gab Hütter sowie dem Amateur Fischer den Vorzug vor den Technikern Suchanek und Bulut. Beide Kleeblatt-„Eigengewächse" fügten sich zufrieden stellend ein, wenngleich so manche Unsicherheiten am Ball nicht zu übersehen waren. Eine weitere Chance haben sie sicherlich verdient.

Hinterberger absolvierte ein riesiges Laufpensum, suchte immer wieder, die Fürther Angriffsspitzen ins Spiel zu bringen, vergeudete allerdings einen Teil seiner Kraft in einer überflüssigen Privatfehde mit Posniak, die offenbar noch aus der Zeit herrührt, als der Darmstädter Mittelfeldspieler beim FSV Frankfurt mitwirkte. Doch war insgesamt auch diesmal zu wenig Druck hinter den Fürther Aktionen, um das Darmstädter Tor ernsthaft in Gefahr bringen zu können. Als der wiederum sehr agile Ritschel in der 27. Minute Metzler prächtig frei spielte, verstolperte der Rechtsaußen die große Ausgleichsmöglichkeit für die Fürther.

Es konnte nicht ausbleiben, dass die Kleeblatt-Abwehr die Hauptlast zu tragen hatte. Seelmann zog sich gegen den wuchtigen Cestonaro gut aus der Affäre, Grabmeier ließ Torjäger Neumann nur selten zum Zuge kommen und Baier hatte mit dem trickreichen Hahn so viel zu tun, dass er nur sporadisch offensiv werden konnte. Auch Bergmann, am Samstag nicht in bester Verfassung, wagte sich erst nach der Pause verschiedentlich in die gegnerische Hälfte, allerdings ohne jenen Schwung, den man früher gewohnt war. So mancher Pass misslang ihm, übrigens auch Seelmann.

Nach der Pause — Lucas hatte recht laut und deutlich „mehr Mut" gefordert — kam mehr Schwung in das Fürther Spiel. Nach einer schwachen Faustabwehr von Rudolf hatte Schaub eine klare Einschussmöglichkeit, doch wurde sein Schuss noch zur Ecke abgelenkt (55.). Gleich darauf fiel der Fürther Anschlusstreffer. Eine Kopfballvorlage von Metzler lenkte Ritschel artistisch mit dem Hacken am verdutzten Rudolf vorbei ins Netz. Ein Kabinettstückchen des Routiniers.

Darmstadt fightete wütend zurück. Zwei prächtige Kopfbälle Cestonaros und einen „Hammer" von Hahn hielt Kastner glänzend. Dann zog Fürth an, erzwang offenes Feldspiel, zum Ausgleich reichte es allerdings längst nicht. Auch Bulut, der in der letzten Viertelstunde für Schaub auf das Feld kam und von der türkischen Kolonie mächtig angefeuert wurde, vermochte dem Spiel keine Wende mehr zu geben.

Gewiss hatte niemand ernsthaft mit einem Punktgewinn in Darmstadt gerechnet. Er war, gemessen am Spielverlauf, auch nicht „drin". Wenn die SpVgg Fürth dennoch weiterhin auf dem 14. Tabellenplatz verblieb, dann nur, weil der ESV Ingolstadt in Trier mit 1:4 verlor. Wenn schon auswärts nichts zu holen ist, dann müssen die Punkte zu Hause errungen werden. Doch der nächste Gegner am Sonntag im Ronhof heißt SC Freiburg. Und diese Partie ist noch lange nicht gewonnen.
SV Darmstadt 98: Rudolf - Beginski, Westenberger, Wagner, Menges (42. Karow) - Weiss (78. Bernecker), Collet, Posniak - Hahn, Cestonaro, Neumann - Trainer: Werner Olk
SpVgg Fürth: Kastner - Grabmeier, Seelmann, Bergmann, Baier - Hütter, Fischer, Hinterberger - Metzler, Ritschel, Schaub (78. Bulut) - Trainer: Heinz Lucas
Tore: 1:0 Cestonaro (12.), 2:0 Hahn (40.), 2:1 Ritschel (57.)
Schiedsrichter: Binninger (Gundelfingen)
Zuschauer: 4000
Gelbe Karten (Gast): Grabmeier
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