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Saison 1977/1978
24. Spieltag - So., 05.02.1978, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - FC Augsburg
0:0
Auf dem tückischen Schneebaden war gestern im Ronhof doch gar manches dem Zufall überlassen, auch das Toreschießen. So nahm es nicht wunder, dass weder der SpVgg Fürth noch dem FC Augsburg eines gelang. Das 0:0 mag den Gästen etwas schmeicheln, letztlich kann man dennoch von einem gerechten Spielausgang sprechen.
Der FC Augsburg spielte, wie erwartet, aus gesicherter Abwehr heraus, nutzte allerdings jede sich bietende Gelegenheit zu schnellen Gegenstößen. Mit dem drahtigen, überaus kopf-ballstarken Vorstopper Stahl und dem schnellen, kompromisslosen Linksverteidiger Dörr hatten die Augsburger ihre besten Leute in der Abwehr stehen.
Ewald Schaffner, früher beim KSC und 1. FCN, fegte wiederholt den Strafraum leer. Mit weiten Abschlägen leitete er Konterattacken ein. Über die Mittelinie wagte er sich allerdings kaum einmal. Nur Michallik konnte nicht ganz Schritt halten; er sah wiederholt nur die Absätze des dribbelstarken Lambie. Im Ronhof wartet der Schotte überwiegend mit imponierenden Leistungen auf, dagegen ist er auf fremden Plätzen meist kaum zu sehen.
Der junge schmächtige Tripbacher ist ebenso ein „Hemmad", wie einst Helmut Haller zu Beginn seiner Karriere; doch ihn bei aller Veranlagung bereits einen „zweiten Haller" nennen zu wollen, käme weder ihm selbst noch dem FCA zugute. Außerdem wurde er von Heinlein, der zur Zeit doch ein beträchtliches Stück von seiner Bestform entfernt ist, aufmerksam bewacht. Von Torjäger Beichle, mitunter als zweite Angriffsspitze auftauchend, sah man nicht viel. Er konnte sich gegen Jensen nur selten durchsetzen.
Unger hatte gegen Haug eine Reihe guter Szenen. Zur allgemeinen Überraschung ließ ihn
Trainer Hannes Baldauf nach der Pause in der Kabine. Mit Geyer sollte neben Pankotsch ein zweiter kopfballstarker Mann für noch mehr Druck sorgen.
Das Konzept der SpVgg Fürth war bald erkennbar. Auf dem glatten Schneeboden sollte das übliche Klein-Klein weitgehend von weiträumigem Spiel über die Flügel abgelöst werden. Dies fing bereits bei dem meist Beschäftigungslosen Torhüter Löwer an, der bei jedem Abstoß versuchte, den Ball in die gegnerische Hälfte zu dreschen. Hier waren allerdings die Fürther Angreifer den Augsburger Abwehrrecken im Kopfballspiel unterlegen.
Hinzu kam, daß sich Rechtsaußen Heubeck gegen Dörr nur sehr selten durchsetzen konnte. Es war Augsburgs Trainer Werner Olks Ziel, den schnellen Fürther Rechtsaußen nicht ins Spiel kommen, zu lassen. So sehr sich Heubeck auch mühte, es blieb meist vergeblieh.
Brandgefährlich waren die Augsburger' Außenstürmer. Den trickreichen Stempfle konnte Grabmeier mehrfach nur mit unsauberen Mitteln stoppen; auch Rütten hatte mit Bernecker viel Mühe. Lediglich Neuerwerbung Lorenz machte gegen den aufmerksam deckenden Klump kaum einen Stich. Aber auch Szupak, der ihn nach 77 Minuten ablöste, kam nicht zum Zug.
Die Pechvögel des Tages waren Bergmann und Pankotsch. Der Fürther Kapitän, in der Abwehr souverän, startete in der 24. Minute einen prachtvollen Alleingang. Torhüter Zettler warf sich ihm entgegen, der Ball prallte wieder zu Bergmann zurück, doch brachte Fürths Libero das Kunststück fertig, das leere Tor vor sich, den Ball an den Innenpfosten zu setzen, statt ins Netz.
Zuvor, in der 16. Minute, hatte Unger nach einem Jensen-Schuß kläglich vergeben. Pankotsch scheint in Fürth kein Glück zu haben. In der 75. Minute traf er aus halbrechter Position nur den Pfosten. Vor der Pause hatte er mit einem Kopfball das von dem jungen Zettler ausgezeichnet gehütete Augsburger Gehäuse nur knapp verfehlt.
Schade, daß diese Begegnung unter den widrigen äußeren Bedingungen zu leiden hatte. Im übrigen wurde die SpVgg Fürth, finanziell gesehen, ein Opfer jener Institution, deretwegen Sonntagsspiele stattfinden, nämlich des Fernsehens. Gut zweitausend dürften die Direktübertragung des Handball-WM-Finales einem Gang in den Ronhof vorgezogen haben. Aber dies interessiert die Fernsehgewaltigen nicht, am wenigsten den DFB.

Konrad Vogelsang

SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Bergmann, Klump, Rütten - Heinlein, Jensen, Unger (46. Geyer) - Heubeck, Pankotsch, Lambie - Trainer: Hannes Baldauf
FC Augsburg: Zettler - Michallik, Schäffner, Stahl, Dörr - Haug, Beichle, Tripbacher - Bernecker, Lorenz (77. Szupak), Stempfle - Trainer: Werner Olk
Schiedsrichter: Huster (Lahnstein)
Zuschauer: 2500
Gelbe Karten: Pankotsch
Gelbe Karten (Gast): Stahl, Beichle
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