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Saison 1949/1950
5. Spieltag - So., 16.10.1949, 15:00 Uhr
FC Schweinfurt 05 - SpVgg Fürth
1:1 (1:0)
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Während Trainer Helmut Schneider es vorsichtigerweise ablehnte, eine Prognose über den bevorstehenden Kampf zu stellen, gab der Vereinslenker des FC 05 Schweinfurt, Hans Deckert, seine Meinung wie folgt bekannt: „Es ist in erster Linie eine Angelegenheit unserer Abwehr, ob der FC 05 erfolgreich sein wird." Mit dieser Auffassung behielt er tatsächlich Recht. Die alte routinierte Abwehr mit "Anderl" Kupfer und Kitzinger, sowie dem herausragenden jungen Merz lösten ihre Aufgabe ausgezeichnet. Dabei ging es freilich nicht ohne eine Doppelbewachung Schades durch Kitzinger und Mittelstürmer (!) Gorski. Schließlich war als letztes Bollwerk der stark verbesserte Käser im Tor, der im Fangen, Fausten und Herauslaufen den richtigen Instinkt besaß.
Bei dieser Taktik überließen die Schweinfurter den Fürthern die Mittelfeldbeherrschung und versuchten mit verhaltener Läuferunterstützung aus ihrem Vier-Männer-Sturm größtmögliches Kapital zu schlagen. Solange es den Außenläufern möglich war, sich in den eigenen Angriff einzuschalten, blieben die Kugelstädter gefährlich. Bei Einzelaktionen jedoch vermochten sie nicht die robuste Abwehr der Kleeblatt-Träger zu überwinden. Der Halblinke Lotz und (bis zu seiner Verletzung) der Halbrechte Meusel stellten in der Angriffsreihe der Grünen die treibenden Kräfte dar. Ein Glanzstück zeigte Lotz beim Schweinfurter Torerfolg. Eine als Torschuss gedachte Bombe des nach innen gekurvten Rechtsaußen "Molli" Kupfer nimmt der in der Höhe des Elfmeterpunktes stehende Lotz aus der Luft auf und schießt für Goth unhaltbar ein. Gegen diesen FC-Sturm musste die Fürther Abwehr ganz aus sich herausgehen. Als aber Verletzungen und Tempo den Schweinfurter Angriff in der zweiten Halbzeit geschwächt hatten, wurde die Fürther Verteidigung immer souveräner, reichte aber an die großartige Abwehrleistung der Schweinfurter nicht heran. Eine Augenweide waren die Zweikämpfe Vorläufer-Meusel, wobei die hohen Steilvorlagen der hochgewachsene Mittelläufer, das flache präzise Zuspiel der trickreiche Halbrechte für sich entschied.
Die Inspiratoren der Fürther Offensive waren ihre Außenläufer Helbig und Gottinger, die fast uneingeschränkt das Mittelfeld beherrschten. Von ihnen und über sie floss ein für das Auge bestechendes Kombinationsspiel, das sich erst an der verstärkten Schweinfurter Abwehr festlief. Zwar wurde Schade bei seinen seitlichen Ausbrüchen ständig verfolgt, aber auch Brenzke und Appis standen bei Karl Kupfer bzw. Andreas Kupfer unter wachsamer Kontrolle. Der Gegenspieler des rasanten und schussgewaltigen Hoffmann, der junge Merz, holte sich ebenso wie Kitzinger bei dem spurtschnellen Schade für das erfolgreiche Abstoppen wiederholt den Beifall der 18000 auf offener Szene. Geringeren Widerstand fand der Linksaußen Nöth bei Bernard, so dass oft nur mit vereinten Kräften diese Gefahr beseitigt werden konnte. Die entscheidenden Momente blieben Schade vorbehalten.
Nachdem er in der 17. Minute eine Probe seines überragenden Könnens abgab, indem er bei einem unverhofften Schuss den Pfosten traf und der Nachschuss an der Verteidigung abprallte, bot sich ihm nach Seitenwechsel eine zweite Gelegenheit, die er entschlossen zum Ausgleich nutzte. Ein hoher Flankenball von rechts passierte ungehindert Gorski und Kitzinger und Schade lenkte aus zwei Meter an Käser vorbei ein.
Trainer Dr. Kratzsch äußerte sich nachher sehr zufrieden über die Leistungen seiner Schützlinge. „Sie müssen berücksichtigen, dass wir mit einer dem Vorjahr gegenüber unveränderten Mannschaft spielten und bei der Begegnung routiniertes Können der Älteren gegen jugendlichen Elan der Fürther spielte." Diese Meinung teilte auch der Mittelstürmer Schade, der den unentschiedenen Spielausgang als gerecht empfand.

Vorspiel der Reserven: FC Schweinfurt 05 - SpVgg Fürth 1:2
FC Schweinfurt 05: Käser - Merz, Bernard - A. Kupfer, Kitzinger, K. Kupfer - M. Kupfer, Meusel, Gorski, Hippler, Lotz - Trainer: Dr. Erich Kratzsch
SpVgg Fürth: Goth - Frosch, Plawky - Helbig, Vorläufer, Gottinger - Hoffmann, Brenzke, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 1:0 Lotz (10.), 1:1 Schade (63.)
Schiedsrichter: Bernbeck (Frankfurt)
Zuschauer: 18000
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